Fika – Spielkritik

Die kleine Kaffeepause nennt sich auf Schwedisch ganz einfach Fika. Bei Kaffee und Kuchen duelliert man sich bei diesem kleinen und etwas gemeinen Kartenspiel um die besten Kuchenstücke. Wer hat mehr Erfolg mit seinem kleinen Café?

Fika

Zwei kleine Cafés stehen sich gegenüber, nur durch eine Strasse getrennt. Wer führt sein Geschäft erfolgreicher und nimmt mehr Münzen ein? Gespielt wird im „Best of Three“ – Modus, also höchstens über drei Spielrunden. Die Cafékarten stehen im Zentrum des Spiels: 3 Farben, Kartenwerte von 1 bis 6. Jede Karte besitzt zudem einen Effekt und ein Ziel. Die Rückseiten der Karten bieten einen Kaffeeklatsch an, der die Punkte verdoppeln oder verdreifachen kann. Doch dazu muss man die Karten klug einsetzen. Fika ist schnell aufgebaut. Strasse setzen, je 6 Karten an die Spielenden verteilen, vier Karten in den offenen Vorrat, zwei Karten verdeckt neben die Strasse. Vor dem eigenen Café gibt es 5 Legeplätze für die Cafékarten. Und die füllen wir nun im Laufe der Partie Zug um Zug.

Der Spielablauf bleibt in allen Runden gleich, das gilt auch für die Vorbereitung. Nach Durchsicht der Handkarten bestimmt man die Farbreihenfolge. Abwechselnd wählt man eine erste und eine zweite Farbe, die dritte Farbe ergibt sich dadurch von alleine. Danach geht es ans Karten ausspielen. Gleichzeitig wählt man je eine Karte und legt sie verdeckt aus. Beim Aufdecken entscheidet sich, wer zuerst legen muss. Der Kartenwert bestimmt die Reihenfolge. Ist er gleich, kommt die Farbreihenfolge zum Zug, die vor Spielbeginn festgelegt wurde. Nun platziert man seine Karte auf einem leeren Platz im eigenen Café.

Fika

Wie erwähnt, besitzt jede Karte einen Effekt. Den muss man genau jetzt, beim Legen der Karte, ausführen, wenn man möchte. Und so schreitet man voran: Karte verdeckt auslegen, Reihenfolge bestimmen, Karte legen und Effekte ausführen.
Liegen in beiden Cafés 5 Karten, endet die Runde und es kommt zur Wertung. Man überprüft die Ziele der Karten. Sind sie erfüllt, erhält man Münzen. Wer die meisten Münzen bekommt, gewinnt die aktuelle Runde und schnappt sich eine Trinkgeldkarte. Damit geht es in die nächste Runde, sofern nicht schon jemand zwei Trinkgeldkarten besitzt.

Fika

Der Spielablauf ist also ziemlich einfach und rund, da gibt es wenig Probleme. Es sind die wunderschön illustrierten Cafékarten, die für viel Bewegung bei Fika sorgen. Ihre Effekte sorgen für eine grosse Unberechenbarkeit, mit ihnen durchkreuzt man Pläne, stellt neue auf, setzt einen Kaffeeklatsch auf die Strasse, tauscht Karten usw.
Die Effekte sind das Eine, man möchte ja auch die Ziele am Ende erfüllt wissen. Es ist ein grosses, taktisches Geplänkel, das sich da mitten in der Kaffeepause entwickelt.


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Fazit zu Fika

Das kleine Kartenspiel erzeugt wirklich auf den ersten Blick eine wunderschöne Kaffeestimmung auf dem Tisch. Doch das Business ist auch für Betreiber kleiner Cafés hart. Man muss sich den Erfolg erarbeiten mit einer schönen Auslage in seinem Café. Die Illustrationen sind zuckersüss, die Effekte manchmal ziemlich hart. Und obwohl der Ablauf sehr simpel ist, ist die Reihenfolge bei Fika sehr entscheidend. Manchmal ist es besser, eine Karte zuerst legen zu können, manchmal zielt der Effekt aus zweiter Hand besser. Mit nur 18 Karten gibt es reichlich zu überlegen und immer zwei Karten, die man nicht kennt, da sie verdeckt ausliegen. Es ist nicht möglich, alle Ziele zu verwirklichen, doch man muss die Karten gezielt einsetzen und Prioritäten setzen. Das bedeutet auch, dass man ständig entscheidet, ob man für das eigene Café spielt oder dem Gegenüber die punktereiche Auslage durcheinander bringen möchte.

So muss man immer die Entwicklung beider Cafés im Auge behalten. Mit ein wenig Spielerfahrung weiss man bald, was gut geht und was man besser bleiben lässt. Mit der ständig neuen Verteilung der Karten, verändert sich die Ausgangslage in jeder Partie und man muss seine Spielweise anpassen. Fika spielt sich sehr gut in einer Kaffeepause, spielerisch ist es allerdings keine Kaffeepause. Wer pausiert, verliert das Duell an der kleinen Strasse. Es ist ein kleines Spiel mit kurzen, aber sehr knackigen Aktionen – Auge in Auge mit Kaffee und Kuchen.

Fakten zu Fika

Autor: Pieter van Gompel | Illustrationen: Beth Sobel | Verlag: Board Game Circus

Spielerzahl: 2 Personen
Spieldauer: 20 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Trinkgeldkarten
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 Personen
Richtet sich an: Familie

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