Finger weg! – Spielkritik

Was soll man bloss bei einem Spiel mit dem Titel Finger weg! machen. Das Risiko scheint gross, die Fragen sind schwierig. Wissen allein bringt auch nicht immer Punkte. Hier braucht es geschickt eingesetztes Halbwissen, um am Ende als Fragen-Champion dazustehen. Wer einmal im Spiel ist, lässt seine Finger drin.

Finger weg 1Sieben Themengebiete stehen zur Auswahl. Die üblichen Verdächtigen finden darunter Platz: Geographie, Sport, Kultur, Politik etc. Der Startspieler wählt eine Fragekarte aus und schiebt sie verdeckt in den Sicherungskasten. Schliesslich herrscht hier Hochspannung. Laut wird die Aufgabe allen Spielern vorgelesen. Dazu gibt es bereits acht Antworten, auch diese liest man vor. Nur EINE Antwort ist richtig. Finger weg vor dieser Antwort. Wer sie aufdeckt, beendet die Spielrunde und erhält keine Punkte gutgeschrieben.
Also arbeitet man sich im Ausschlussverfahren langsam vor. Reihum schliesst jeder Spieler eine „sichere“ Antwort aus. Mit Finger weg-Scheiben muss jeder Spieler verdeckt einen Tipp abgeben. Mit der leeren Seite gibt man dem ratenden Spieler recht. Mit einem Blitz steigt man aus der Spielrunde aus, weil einem die Antwort zu gewagt erscheint (oder man kennt die Lösung). Je länger man im Spiel bleibt, desto mehr Punkte bekommt man.

Finger weg 2

Im besten Fall kann man sich in einer Fragerunde 10 Punkte sichern: Man tippt bis zum Schluss richtig, man verbleibt als letzter Spieler in der Runde oder man tippt mit einem Blitz auf die richtige Lösung.
Mit dem Sicherungskasten kann man jede Aussage sofort überprüfen. Ein Schieber bei jeder Antwort zeigt sofort, ob sie sicher ist oder die Sicherung durchbrennt.
Wer am Ende am meisten Punkte auf seinem Konto hat, gewinnt.

Fazit:
Finger weg! macht aus mehreren Gründen richtig viel Spass. Da wären einmal die Fragen. Sie sind vielseitig und mit den Antworten perfekt abgestimmt. Kaum eine Frage ist auf Anhieb zu beantworten. Man kann zwar Tendenzen ablesen, doch gegen Ende bleibt immer die Ungewissheit. Zudem sind immer alle Spieler aktiv und taktieren kräftig mit. Soll man schon aussteigen und den Mitspielern das Feld überlassen? Weiss man noch eine sichere Antwort, um eine nächste Runde anzupacken?
Mit dem Sicherungskasten sollte man vorsichtig umgehen. Die Karten verrutschen leicht und lüften dann ihr Geheimnis. Weit über 250 Fragekarten bringen aber langen Spielspass und man spielt nur zu gerne noch eine Runde, und noch ein, und noch eine… natürlich nur aus Neugier auf die nächste Frage. Und damit kämpft Finger weg! mit dem gleichen Problem wie alle anderen Fragespiele: Irgendwann sind alle Karten gespielt. Gerne mehr davon!

Finger weg! | Autor: Peter Wichmann | Verlag: Zoch
Fragespiel für 3-8 Personen | Spieldauer: ab 30 Minuten | Ab 12 Jahren | Benötigt: Perfekt genutztes Halbwissen | Wiederspielreiz: sehr gross 

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