Finito – Spielkritik

Geht noch eine Karte? Noch eine? Noch eine letzte? Man sollte sein Glück nicht überstrapazieren, denn Finito kann den eigenen Spielzug schnell beenden, wenn eine identische Karte auftaucht. Einfache Regeln, flotter Spielspass.

Finito

Es ist ein klassisches Absacker-Spiel. Finito lässt sich immer noch schnell einbauen. Eine Partie dauert nicht lange, ist schnell erklärt, sozusagen „learning by doing“. Der grossen Kartenstapel besteht aus Zahlenkarten von 1 bis 7. Ganz wichtig zu wissen: Jede Karte kommt im Spiel genau 3 Mal vor – für alle Blitzmerker und Mitzähler. Die Zahlen gibt es den Farben blau, rot, orange und grün. Und unter den Zahlen findet man hin und wieder einige Spezialkarten, doch dazu später mehr. Von jeder Farbe legt man eine Karte aus, um die Ablegeplätze zu definieren. Die restlichen Karten mischt man gut durch und verteilt an alle einen Stapel mit etwa gleich vielen Karten. Nun besitzt man einen eigenen Kartenstapel, der verdeckt vor einem liegt. Von diesen Karten zieht man 5 Handkarten.

Die Aufgabe ist ganz einfach: Alle Karten müssen weg. Wer am Zug ist, legt eine seiner Karten auf den passenden Farbstapel in der Mitte. Dabei muss man keine Regeln beachten, ausser dass die Farbe passend sein muss.
Nun haben die Mitspielenden die Möglichkeit einer Reaktion. Besitzen sie eine identische Karte wie die gerade gelegte, können sie den Spielzug mit einem lauten „Finito!“ stoppen. Zum Beweis werfen die ihre Karte ebenfalls in die Mitte.
Wer gestoppt wird, muss den ganzen Farbstapel aus der Mitte zu sich nehmen und unter seine persönliche Finito-Karte legen. Diese Karten zählen am Ende als Strafpunkte.

Finito

Im besten Fall erhält man aber keine Reaktion zu seiner gelegten Karte. Dann entscheidet man, ob man seinen Spielzug beenden will oder mit einer oder mehreren weiteren Karte nachlegt. Grundsätzlich darf man so lange Karten legen, wie man möchte – ausser man wird erwischt. Sind die 5 Handkarten weggespielt, zieht man 5 neue nach und darf weiterlegen.

Mit einer Schloss-Karte kann man ohne Bedenken ablegen. Sie besitzt zwar eine Farbe, kann aber nicht mit „Finito!“ gestoppt werden. Die Tabularasa-Karte putzt einen ganzen Farbstapel weg, bevor er zu gross wird.

Finito

Dann sollte man bei Finito das Risiko also minimieren und ganz sparsam Karten legen? Auf keinen Fall, denn wer zuerst sämtliche Karten weggespielt hat, erhält einen Bonus von 10 Punkten. Und ist jemand am Ziel angelangt, zählen sämtliche übriggebliebenen Karten im eigenen Besitz und die eingezogenen Finito-Karten als Strafpunkte. Das kann ganz schön viel werden, wenn man sich zu defensiv verhält.
Gespielt werden mehrere Durchgänge, bis 60 oder 80 Strafpunkte erreicht sind.


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Fazit zu Finito

Mit den einfachen Regeln vermutet man hinter Finito ein ganz banales Spiel. Man legt ja schliesslich nur Karten ab. Doch ganz so trivial ist es dann doch nicht, wenn man auch erfolgreich spielen möchte. Zentral ist das richtige Timing im Spiel. Wie weit strapaziert man das Glück? Kann man sich Zahlenwerte merken, die schon zweimal auf dem Tisch lagen? Denn in diesem Fall legt man die dritte Karte sicher ohne Hindernisse ab. Bei einem grossen Stapel in der Auslage gibt man die Verantwortung gerne weiter, während man bei einem kleinen Stapel ein grösseres Risiko in Kauf nimmt. Trotzdem gelingt jemandem hin und wieder ein richtig guter Lauf und die Karten purzeln nur so auf den Tisch. Das setzt die Mitspielenden wiederum unter Druck. Ein grosser, eigener Kartenstapel bedeutet viele Strafpunkte. Die Spannung steigt mit jeder weiteren Karte auf dem Spieltisch. Fliegt plötzlich noch ein „Finito!“ daher? Das Kartenspiel spielt sich sehr flott und fordert trotzdem von allen Mitspielenden die volle Konzentration. Wer nicht selber Karten ablegt, lauert auf ein allfälliges „Finito!“. Finito zieht also in seiner kurzen Spieldauer die ganze Aufmerksamkeit auf sich. Das macht das Kartenablegespiel mit einfachsten Spielmitteln richtig gut.

Fakten zu Finito

Autoren: Brian S. Spence, Garrett J. Donner, Michael S. Steer | Illustrationen: Steffi Brockschläger | Verlag: Game Factory

Spielerzahl: 2 – 6 Personen
Spieldauer: 25 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Flüssiges Kartenablegen
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: gut
Beste Spielerzahl: 3 – 6 Personen
Richtet sich an: Familie

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