Die Völker dieser Erde teilen sich die Regionen neu auf, bilden Imperien und entwickeln die Zivilisation. First Empires spielt mit einer „Was wäre, wenn…“- Idee. Es beginnt ein Wettlauf um Mehrheiten, bei dem sich die Weltordnung ständig ändert.
Im Kern von First Empires steckt ein Area Control – Mechanismus. Gebiete müssen mit Mehrheiten erobert und kontrolliert werden. Dazu verschiebt man sein Volk auf der Weltkarte in sämtliche Regionen und zieht sich hin und wieder zurück. Jeder Schritt treibt die Entwicklung bei First Empires voran, auch wenn die Konkurrenz nicht schläft. Das Spielbrett, eine Weltkarte, passt sich der Spielerzahl an. Alle Spielenden wählen sich ihr Volk und erhalten eine Startposition auf der Weltkarte. Die eigene Ausrüstung besteht aus einem Zivilisationstableau, 10 Entdeckern und Errungenschaftskarten. Zudem mischt man 6 Stadtplättchen und legt sie verdeckt auf das Zivilisationstableau. Der Spielablauf ist nicht komplex, doch man knobelt ein wenig an den besten Möglichkeiten für sein Volk. Gespielt wird in 3 Phasen, immer schön reihum.
Das eigene Zivilisationstableau besitzt 5 Spalten mit den Bereichen Würfel, Neuwürfe, Bewegungen, Errungenschaftskarten und Entdecker. Zu Beginn stehen die Marker in allen Spalten ganz unten. Im Laufe einer Partie schiebt man sie immer weiter nach oben. Das führt zu Verbesserungen und einer grösseren Punktzahl am Ende des Spiels.
Phase 1 startet mit dem Würfeln. Das Zivilisationstableau zeigt an, wie viele Würfel man verwenden und wie oft man sie neu würfeln darf. Bei einem erneuten Wurf kann man auch nur einzelne Würfel verwenden. Die Würfel zeigen farbige Symbole, die man auf der Weltkarte und den Spalten des eigenen Tableaus wieder findet. Ein gewürfeltes Schwert verbessert eine Eroberung in der nächsten Phase. Möchte man ein farbiges Symbol zu einem Schwert umwandeln, wirft man dazu eine Errungenschaftskarte ab, ohne sie später zu verwenden.
In Phase 2 finden die Bewegungen statt, ebenfalls auf dem Zivilisationstableau fixiert. Mit drei Bewegungen rückt man seine Entdeckerfiguren um drei Schritte voran. In fremde Regionen darf man nur rücken, wenn man dadurch eine Mehrheit generiert. Die Schwerter aus Phase 1 können dabei behilflich sein. Bei einer Mehrheit muss ein fremdes Volk zurückweichen. Die Entdeckerfiguren verteilt man beim Rückzug auf beliebige eigene Felder. Vorsicht: Besitzt jemand nur noch eine Region, so kann diese nicht erobert werden. Liegen in einer eroberten Region fremde Stadtplättchen, nimmt man sie zu sich. Sie bringen am Ende Siegpunkte.
Für die dritte Phase kann man zuerst erneut Errungenschaftskarten abwerfen, um Würfel auf ein beliebiges Symbol zu drehen. Mit einem Paar aus Würfelsymbol und passender Region verbessert man seinen Zivilisationsmarker um eine Position nach oben. Ein blaues Würfelsymbol benötigt eine blaue, eroberte Region, um einen Fortschritt im blauen Bereich, den Neuwürfen, zu generieren. In einer Spielrunde können mehrere Fortschritte erzielt werden, die allenfalls sofort Folgen haben: Man setzt neue Entdecker ein, zieht neue Errungenschaftskarten oder erhält in der nächsten Runde mehr Würfel. Eine lohnenswerte Sache.
Überschreitet man auf dem Zivilisationstableau gewisse Punkte, muss man ein weiteres Stadtplättchen auf die Karte setzen. Hält man die Plättchen bis am Ende in eigenen Gebieten, holt man sich Stadtpunkte ab. Städte können, wie oben beschrieben, aber auch von anderen Völkern erobert werden.
Die Errungenschaftskarten sind wichtig, um Würfelergebnisse zu verändern. Sie bringen aber ebenfalls Punkte, wenn ihre Bedingungen erfüllt sind. Dann deckt man die Karte sofort auf. Die Punkte erhält man am Ende gutgeschrieben. Als Bedingung muss man beispielsweise 5 Regionen erobern, zwei Fortschritte in einer Farbe erzielen oder fremde Städte einnehmen.
Nach einer fixen Anzahl an Spielrunden ist Schluss und die eigenen Völker hoffentlich in der Zivilisation angekommen. Wer die meisten Punkte besitzt, gewinnt First Empires. Punkte gibt es für Errungenschaftskarten, Fortschritte in der Zivilisation und Stadtplättchen. Wer baut das grösste Imperium?
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Fazit
Erst einmal: Die Spielschachtel von First Empires ist grossartig. Ich habe schon lange nicht mehr eine derart gut aufgeräumte Box gesehen. Alles hat seinen Platz und jedes Volk eine eigene Schachtel für seine Spielfiguren und Karten. Hinter dem Spiel steckt ein einfacher Mechanismus, bei dem man Würfel einsetzt und Mehrheiten auf der Weltkarte bildet. Dabei muss man geschickt vorgehen. Wer alles auf die Karte Eroberungen setzt, dem werden die Fortschrittspunkte bei der Zivilisation fehlen. Eroberte Stadtplättchen bringen höchstens 3 Punkte, während eine komplett entwickelte Spalte bis zu 18 Punkte bringen kann. Die Errungenschaftskarten sind ganz toll als Joker für die Würfel, aber bringen sie nicht mehr ein, wenn ihre Bedingungen erfüllt sind?
Bei First Empires muss man ständig abwägen, was wohl besser für das eigene Volk ist. Der Verdrängungsfaktor auf dem Spielplan ist dabei nur ein Teil des Spiels. Für die Entwicklung des eigenen Volkes ist man selber zuständig. Will man mehr Würfel? Mehr Entdecker? Oder sind mehr Bewegungen wichtig? Dann bringt man einen Einklang zwischen seine Regionen und die Würfel. Die Zivilisationstableaus und die Errungenschaftskarten der Spielenden sind übrigens unterschiedlich – auch eine durchdachte Sache, damit die Spielausrichtungen ein wenig variieren. First Empires spielt sich nicht komplex, lebt aber von einigen kleinen Entscheidungen, mit denen man das Optimum für sein Volk herausholen möchte. Das gefällt mir sehr gut, in jeder Spielerzahl.
Alles über First Empires
First Empires | Autor: Eric B. Vogel | Illustrationen: Jérémie Fleury | Verlag: Sand Castle Games, Asmodee
Spielerzahl: Brettspiel für 2 – 5 Personen
Spieldauer: 30 – 60 Minuten
Altersangabe: ab 12 Jahren
Benötigt: Zivilisierte Völker
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 5 Personen
Richtet sich an: Familie, Kenner