Fly Home – Spielkritik

Die Linie Fun by Nature von Helvetiq hat sich schon mit dem Meer (Fish’n Flip) und dem Wald (Just Wild) beschäftigt. Nun widmet sie sich mit Fly Home den Vögeln. Im kooperativen Spiel suchen wir nach passenden Merkmalen, um die Tiere ihrem Revier zuzuordnen.

Fly Home

Angehende Ornithologen finden im Spiel eine ganze Reihe von Vögeln, die in unterschiedlichen Revieren zu Hause sind. Unter den vielen Vogelkarten gibt es auch sechs Eulen und ein paar Ferngläser zur genaueren Beobachtung. Sämtliche Karten mischt man gut durch und verteilt sie auf den Spieltisch in gewohnter Memory-Manier. Fly Home ist ein kooperatives Spiel, die Ziele werden gemeinsam angestrebt. Man darf Informationen teilen und einander helfen. Denn in erster Linie muss man die Tiere und ihre Informationen gut beobachten und sich bis ins Detail merken, was gerade ausliegt. Sichtbare Merkmale sind an den Tieren selber zu erkennen, unsichtbare Merkmale sind mit Piktogrammen auf den Karten gekennzeichnet. 4 Lebensräume der Tiere liegen neben dem grossen Kartenfeld aus. Dort soll man die Vögel passend unterbringen. 3 zufällige Merkmaltafeln legt man neben das Spielfeld. Nun ist Fly Home startklar.

Die Regeln sind ziemlich einfach: Nach dem Aufdecken von 3 Vogelkarten überprüft man, ob jede Karte ein gemeinsames der gesuchten Merkmale aufweist. Besitzen alle dieselbe Schnabelform? Fressen alle dasselbe? In diesem Fall legt man einen beliebigen der Vögel in seinen angestammten Lebensraum. Je mehr sich die Lebensräume im Lauf der Partie füllen, desto besser schneidet man bei Fly Home ab.
Gibt es keine gemeinsamen Merkmale, deckt die nächste Person drei Karten auf.

Fly Home

Leider können einige Sonderfälle auftreten bei der Vogelbeobachtung. Da alle Tiere doppelt im Spiel sind, endet der Spielzug sofort, wenn zwei exakt gleiche Vögel offen ausliegen.
Die Eule fungiert bei Fly Home als Timer. Jede aufgedeckte Eule bringt das Spielende ein wenig näher. Mit der 6. Eule endet die Partie sofort – also Vorsicht!
Das Fernglas ermöglicht das geheime Anschauen einer verdeckten Karte. Da Fly Home ein kooperatives Spiel ist, darf man den Mitspielenden Informationen zur aufgedeckten Karte liefern.

Die vier Lebensräume von Fly Home sollen komplett gefüllt werden. Gelingt das Füllen einer Revier-Farbe, erhält man als Bonus einen zusätzlichen Vogel geschenkt, wenn er nicht bereits im Revier liegt.

Fly Home

Das Spiel endet mit der 6. Eule oder im Idealfall mit gefüllten Revieren. Die Anzahl der geretteten Vögel definiert die Leistung der Spielenden.

Als empfehlenswerte Variante wendet man die Merkmaltafeln, wenn ein Vogel ins passende Revier gebracht wurde. Das erfordert eine flexiblere Spielweise, vor allem beim Merken der Merkmale.


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Fazit

Fly Home passt bestens in die Fun by Nature – Linie des Helvetiq-Verlages. Sehr schön ist auch, dass die Vögel im Regelheft noch genauer vorgestellt werden. Die Sorge zur Natur ist den Machern ein halbes Regelheft wert. Spielerisch erwartet uns ein besseres Memory. Durch das Aufdecken von drei Karten und der Suche nach drei Merkmalen liegt die Messlatte höher als beim bekannten Aufdeckspiel. Man muss sich einige Informationen einprägen. Die wenigen Sonderfälle bringen Schwung ins Spiel. Die Eule als Timer sorgt mit jedem weiteren Exemplar für Druck unter den Spielenden. Da zwei Vögel jeder Art im Spiel sind, muss man schon bald ausweichen beim Sammeln. Ein zweiter Vogel lässt sich allerdings durch die Merkmale trotzdem weiterhin nutzen.

Ein Sonderfall wird für mich in der Spielregel zu wenig genau abgehandelt: Deckt man mit dem Fernglas eine Eule auf, sollte man sie aus dem Spiel nehmen, da man sonst nie Gefahr läuft, die sechste Eule zu erwischen, wenn man eine Position fix kennt. Das Herausnehmen einer Fernglas-Eule steigert die Spannung auf jeden Fall. Fly Home ist ein sehr schöner Memory-Klon, der spielerisch Wissen vermittelt und uns die Vögel näher bringt. Die Vogel-Vielfalt hat durch menschliche Einflüsse in den vergangenen Jahren abgenommen. Auch daran sollten wir arbeiten.

Alles über Fly Home

Fly Home | Autor: Chloé Girodon | Illustration: Lisa Voisard | Verlag: Helvetiq

Spielerzahl: Kartenaufdeckspiel für 1 bis 4 Personen
Spieldauer: 20 – 30 Minuten
Altersangabe: ab 6 Jahren
Benötigt: Gleiche Merkmale
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 1 bis 4 Spieler
Richtet sich an: Familien

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