Formula D – Spielkritik

Zuerst muss ich eines klarstellen: Ich mag keine Autorennen. Irgendwie dreht sich da alles im Kreis und kostet nur Geld. Was aber, wenn es sich um ein Brettspiel handelt? Formula D ist ein Rennspiel, das sich stark an der Formel 1 orientiert. Und ich habe es getestet. Was dabei rauskam? Hier steht’s:


Das Spiel ist riesig, es braucht einigen Platz auf dem Tisch, um die Rennstrecke aufzubauen. Aber der Spielplan ist gleich beidseitig bedruckt. Auf der Rückseite kann man ein Strassenrennen fahren – illegal versteht sich.  Das deckt sich ein wenig mit der Vorderseite, denn da findet man DEN Stadtkurs der Formel 1 – Monaco! So gross der Spielplan auch sein mag, so klein sind die Fahrzeuge. Ein wenig zu klein, dafür genau modelliert und bemalt. Von ihnen gibt es gleich einige, denn das Spiel kann mit bis zu 10 Spielern gespielt werden. Dazu erhält jeder Spieler eine Gangschaltung, auf der auch der Wagenzustand markiert ist. Mit Verschleisspunkten (VP) wird festgehalten, wie fahrtüchtig das Auto noch ist.

Das Spielprinzip ist einfach: Gewinne das Autorennen! Aber Vorsicht, vom Sieg bis zum frühzeitigen Ausfall ist bei Formula D alles möglich.  Formula D beinhaltet eine Kurzregel für den Schnelleinstieg. Damit steht einem sofortigen Start nichts im Wege. Die Rennstrecke ist in viele kleine Felder eingeteilt. Jedes Feld bedeutet einen Zug für den Wagen und dafür muss man Würfeln. 7 Würfel braucht das Spiel. Jeder würfelt für einen anderen Gang. Der schwarze Würfel entscheidet über Ereignisse im Spiel.

Die Kurven sind speziell gekennzeichnet. Sie müssen mit einer bestimmten Anzahl Stopps passiert werden – eben langsam. Macht man das nicht, kostet das Verschleisspunkte (VP). Das kann es auch bei einer allfälligen Kollision (Schwarzer Würfel) oder beim Abbremsen. So können sich die ursprünglich 18 VP schnell verringern. Sind sie weg, ist das Rennen für den Wagen aus.

Wem das zu einfach ist, der kann sich an die Regeln für Fortgeschrittene wagen. Die VP werden dort in verschiedene Bereich unterteilt: Reifen, Bremsen, Getriebe, Karrosserie, Motor und Strassenlage. Jede Aktion schadet einem bestimmten Autoteil. Und auch hier gilt: Sind die Punkte weg, scheidet man aus. Dafür kann man bei den Profis Windschattenfahren, einen Dreher machen und bei mehreren Runde auch einen Boxenstopp einlegen. Der verbessert allerdings nur die Reifen.

Optional bietet Formula D noch einige Möglichkeiten: Man kann sein Auto selber anpassen, das Wetter kann mitspielen oder die Startaufstellung wird mittels Trainingsrunde ermittelt. Kurz: Das Spiel bietet so ziemlich alle Möglichkeiten, um das richtige Renngefühl zu erleben. Damit lässt es andere Rennspiele, wie z.B. Ave Caesar klar hinter sich.

Fazit:
Formula D ist ein gutes Rennspiel, das sehr viele Möglichkeiten bietet. Strategisch kann man einiges erreichen, ABER mit 7 Würfeln ist und bleibt es ein Glücksspiel. Das Spiel ist schön gestaltet, den Schwierigkeitsgrad kann man selber bestimmen. Bei einer grösseren Anzahl Mitspieler kommt ein gewisser Ärgerfaktor dazu, da sicher immer einer im Weg rumsteht. Und die Gefahr des Ausscheidens sitzt immer im Nacken.
Mittlerweile gibt es auch weitere Module mit neuen Rennstrecken für Formula D.

Formula D | Autoren: Eric Randall und Laurent Lavaur | Verlag: Asmodée
Rennspiel für 2-10 Spieler | Spieldauer: ca. 60 Minuten | Benötigt: Würfelglück und die richtige Fahrspur | Wiederspielreiz: ok

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