Das Genre Partyspiel wird Fun Facts nicht ganz gerecht. Denn bei diesem Spiel geht es um passende Einschätzungen aller Spielenden. Das sorgt gerade in grösseren Spielgruppen für reichlich Diskussionsstoff. Wer sich nicht kennt, lernt sich ganz bestimmt kennen.

Fun Facts macht sich das spielerische Leben eigentlich ganz einfach. Es wirft eine Frage oder ein Thema in die Runde und lässt die Spielenden das Ganze in Ruhe ausdiskutieren. Das funktioniert ohne Zeitdruck und auch in einem Rahmen, dass man sich nicht vor den Mitspielenden entblössen muss. Benötigt werden kleine Plastikpfeile und Stifte in den entsprechenden Farben. Aller notieren ihren Namen auf einer Tafel und sind bereits spielbereit. Für eine Partie nimmt man sich 8 Fragekarten aus dem grossen Stapel. Über 8 Runden darf nun gerätselt werden. Ein Stern geht dabei rundherum. Wer die aktuelle Frage liest, notiert auf dem Stern am Ende die Punkte.
Die Fragen sind, wie bereits erwähnt, sehr offen, aber ohne die Spielrunde zu brüskieren. Es geht vor allem um alltägliche Dinge, Situationen und Einschätzungen. Als Beispiele: „Wie oft gehst du jeden Tag ins Bad?“ oder „Wie ehrgeizig bist du im Berufsleben?“. Sämtliche Fragen sind mit einer Zahl zu beantworten. Im zweiten Beispiel wählt man in der Skala von 1 bis 100.
Nun beantworten alle Spielenden für sich die genannte Frage auf der Rückseite des Plastikpfeils. Nachdem alle eine Zahl notiert haben, legt die Person mit dem Stern ihre Pfeiltafel verdeckt in die Mitte des Tisches. Der Reihe nach ordnen die weiteren Mitspielenden ihre Pfeiltafel verdeckt ein. Die Pfeile bilden eine schöne Reihe. Alle schätzen ihre Antwort in Bezug auf die bereits ausliegenden Pfeiltafeln ein. Liegt man höher oder tiefer? Liegende Tafeln dürfen nicht verschoben werden, die eigene Tafel darf allerdings eingefügt werden. Das Ziel: Die Tafeln sollen am Ende mit aufsteigenden Werten ausliegen.

Wenn alle ihre Einschätzungen getroffen haben, liegen sämtliche Pfeiltafeln mit den Namen aller Spielenden aus. Es folgt eine Überprüfung der Angaben. Die Pfeiltafeln werden von unten nach oben aufgedeckt. Steigern sich die Werte von einem Pfeil zum nächsten? Gleiche Werte sind übrigens gültig und können durchaus vorkommen. Falsch geordnete Pfeile entfernt man. Für jeden korrekt platzierten Pfeil erhält die Gruppe einen Punkt.
Der Stern wandert nach dem Notieren der neuen Gesamtpunktzahl weiter. Wie viele Punkte werden es bis zum Ende? Wie gut kennt sich die Spielgruppe?
Gespielt wird auf einen eigenen Gruppenrekord oder man überprüft in einer Punktetabelle, wie gut das Resultat mit den Fun Facts tatsächlich war.

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Fazit
Fun Facts ist ein überzeugendes Partyspiel, wobei mich der Name des Genres tatsächlich stört. Denn die Party findet nicht im Sinne von dauernder Heiterkeit statt. Bei Fun Facts darf diskutiert werden. Die grosse Themenbreite animiert nicht nur zu einer schnellen Einschätzung, sondern auch zu Erklärungen, Rechtfertigung und Überzeugungsarbeit. Und das, ohne unter die Gürtellinie zu rutschen, ohne unangenehme Situationen am Spieltisch. Sollte trotzdem mal eine Frage nicht in die Spielrunde passen, wählt man einfach eine neue. Das kann allenfalls möglich sein, weil man gewisse Situationen noch nicht erlebt hat.
Das Spiel sorgt für einen angenehmen Dialog, man lernt die Mitspielenden über unterschiedlichste Situationen kennen. In einer grossen Spielgruppe verlängert sich der Einschätzungspfeil. Dann ist es schwieriger, alles in die passende Reihenfolge zu bringen, dafür interessanter in den Anschlussdiskussionen. Eignet sich Fun Facts auch in Gruppen, die sich besser kennen? Natürlich, die Themen sind breit gefächert. Man trifft ganz bestimmt Bereiche, die man von anderen nicht kennt. Am Ende zählt das Gesamtergebnis und eigentlich viel mehr die gewonnenen Erkenntnisse des Spieleabends. Und das macht Fun Facts doch zu einem total gelungenen Gruppenspiel.
Alles über Fun Facts
Fun Facts | Autor: Kasper Lapp | Illustrationen: keine Angaben | Verlag: Repos
Spielerzahl: Partyspiel für 4 – 8 Personen
Spieldauer: 30 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Einschätzungsvermögen
Wiederspielreiz: sehr gross
Geeignet für 2 Spieler: kein 2er-Spiel
Beste Spielerzahl: 4 – 8 Personen
Richtet sich an: Familie