Gipfelstürmer – Spielkritik

Bei Gipfelstürmer geht es um… Steinböcke schubsen. Das kennt man in der Schweiz. Mittlerweile hat sich dieser Trend in den Bergen zum neuen Nationalsport gemausert. Endlich wurde die Thematik auch bei einem Brettspiel aufgegriffen. Doch sind wir ehrlich: Diese Steinböcke sehen aus wie Ziegen.

Gipfelstürmer 1Gespielt wird mit 5 Würfeln und ebenso vielen Steinböcken in einer herrlichen Berglandschaft. Zwei Mal muss es einer der eigenen Steinböcke auf den Gipfel schaffen, damit man die Partie gewinnt. Dazu gibt es verschiedene Wege, denen man folgen kann. Um einen Weg zu nutzen muss man mit dem Würfel Bedingungen erfüllen. Gipfelstürmer nutzt hier den bekannten Kniffel-Mechanismus: Würfle ein Full House! Würfle vier gleiche Zahlen! Würfle zwei Paare! Würfle insgesamt 24 oder mehr! Je höher man steigt, desto schwieriger sind die gesuchten Kombinationen. In jedem Kletterversuch eines Spielers würfelt man bis zu drei Mal.

Nun folgt aber noch das ärgerliche Gedränge am Berg. Matterhorn-Touristen kennen das: Schlange stehen am Berg, in Einerkolonne zum Gipfel. Auch bei Gipfelstürmer gibt es grosse und kleine Felder. Während die grossen Felder beliebig vielen Steinböcken Platz bieten, sind die kleinen gerade mal für einen Steinbock gemacht. Würfelt sich ein weiteres Tier auf die kleine Klippe, schubst es das bisherige den Bergbach entlang in die Tiefe. Nicht alle Böcke haben daran ihre Freude und gar oft löst die Schubserei eine ganze Kettenreaktion aus. Die Regeln am Berg sind knallhart.
Was im ersten Blick nach Ärger aussieht, darf man auch positiv für sich nutzen. Eigene Steinböcke verdrängt man um eine Position nach oben. Und oft schafft man es mit genau diesem Schwung bis zur Spitze.

Gipfelstürmer 2

Was macht man, wenn der Bock bockt? Wenn keine passende Kombination gewürfelt wird, muss man einen Steinbock wieder nach unten auf das Startfeld verschieben. Und selbst das ist wieder eine Chance für einen neuen Schubs nach oben.

Gipfelstürmer 3

Ist ein Steinbock auf dem Gipfel angelangt, wartet er auf den nächsten Bock. Erst dann greift er wieder ins Spiel ein und kraxelt erneut den Berg hoch. Nach zwei erfolgreichen Gipfelstürmen steht der Gewinner fest.

Fazit:
Gipfelstürmer ist ein einfaches Familien-Würfelspiel. Der bekannte Mechanismus wird durch die Schubserei aufgewertet. So schnell wie man oben ist, wird man auch wieder nach unten durchgereicht. Natürlich benötigt man ein wenig Würfelglück, doch mit 5 Steinböcken am Berg hat man diverse Möglichkeiten, um nach vorne zu kommen. Mindestens ebenso wichtig wie die Würfelei ist die Positionierung am Berg. Gipfelbesteigungen gelingen meist nur mit positiver Schubserei. Auch für die Mitspieler bedeutet das: Achtsam sein und gute Positionen vereiteln. Gipfelstürmer spielt sich schnell und knackig, Positionen wechseln häufig, das Gedränge am Berg ist gross. Selbst wer ganz hinten liegt, kraxelt plötzlich wieder zum Gipfel. Eine gelungene Sache. Ein Thema bleibt: Liebe AMIGO’s, in der Schweiz sehen Steinböcke definitiv anders aus. Das Ganze gleicht eher einer Frühjahrswanderung der Bergziegen…

Gipfelstürmer | Autor: Friedemann Friese | Verlag: AMIGO
Würfelspiel für 2-4 Personen | Spieldauer: 30 Minuten | Ab 8 Jahren | Benötigt: Bock auf den Gipfel | Wiederspielreiz: gross

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