Grossstadtdschungel – Spielkritik

Nicht zum ersten Mal ist Reiner Knizia für ein Spiel des Gmeiner-Verlags verantwortlich. Vor allem Krimis gehören zum Sortiment des Verlags und so ermitteln wir bei Grossstadtdschungel mit unseren Würfeln so lange, bis wir die 5 Tatorte kennen.

Grossstadtdschungel

Es ist gar nicht so einfach, ein Spiel in das Thema von Krimis und Ermittlungsarbeit zu verpacken. Der Gmeiner-Verlag macht das mit grosser Konsequenz, weil es eben absolut zum Portfolio des Verlags passt. Bei Grossstadtdschungel liefert wieder Reiner Knizia die Spielidee. Das Spiel ist eine Mischung aus Würfelglück und Ratespiel. Am Ende soll man die 5 Tatorte benennen, an denen man die 5 Gemälde vermutet, die beim grossen Kunstraub gestohlen wurden. Da muss man bereits während der Würfelphase wachsam sein, um nichts zu verpassen. Für die Spielvorbereitung mischt man 25 Ortskarten gut durch und entfernt 5 zufällige Karten – an diesen Orten vermutet man die Beute. Von den restlichen Ortskarten deckt man vier auf. Die Einsatzzentrale der Polizei liegt ebenfalls offen auf dem Tisch. Vier Ermittlungswürfel mit entsprechenden Symbolen erhält der erste Ermittler.

Es folgt eine Würfelphase, die sich so lange wiederholt, bis die Ortskarten weggespielt sind. Die Ortskarten fordern eine unterschiedliche Anzahl an Symbolen ein: Spurensicherung, Zeugenbefragung, Tatwerkzeuge oder Laborarbeit. Wer an der Reihe ist, würfelt mit allen vier Würfeln. Nun kann eine beliebige Anzahl an Würfeln auf den Ortskarten oder der Einsatzzentrale abgelegt werden. Ein zweiter Wurf ist möglich, doch dann muss man mindestens zwei Würfel auf den Ortskarten ablegen, damit man nicht wegen mangelnder Ermittlungen suspendiert wird.

Grossstadtdschungel

Würfel mit einer Polizeimarke kommen auf die Einsatzzentrale. Je mehr Würfel man dort ablegt, desto mehr direkte Punkte erhält man am Ende des Spielzuges durch Chips ausbezahlt. Auf den Ortskarten versucht man die eingeforderte Ermittlungsarbeit durch die passenden Symbole abzudecken. Füllt man eine Karte, erhält man sie zur Belohnung und damit auch einige Punkte in der Endwertung. Mit dem Aufdecken einer neuen Karte gehen die Ermittlungen weiter. Erfüllte Ermittlungssymbole auf einer nicht komplett gefüllten Ortskarte deckt man am Ende des Spielzuges mit Plättchen ab. Der nächste Ermittler kann daran weiterarbeiten.

Zwei Polizeimarken darf man dazu nutzen, um ein Symbol abzudecken. Gerade im zweiten Wurf kann das nötig sein, um eine Suspendierung zu verhindern. Denn die Suspendierungsmarke wiegt schwer. Mit ihr darf man keine Polizeimarker in die Einsatzzentrale legen. Erst wenn man mindestens zwei Symbole auf Ortsmarker legen kann, wird man seine Suspendierung wieder los.

Grossstadtdschungel

Sind sämtliche Ortskarten weggespielt, startet man mit der zweiten Phase. Jede neue Ortskarte muss man bei Grossstadtdschungel während der Partie laut ankündigen. Ist man aufmerksam, findet man am Ende heraus, welche Orte NICHT aufgetaucht sind. Dort wird die Beute vermutet. Alle Ermittelnden raten die vermuteten Orte und erhalten noch einmal Punkte, wenn sie richtig tippen.
Wer die meisten Punkte sammelt, gewinnt die Partie.

Ermittlerkarten kann man zusätzlich ins Spiel einbauen. Mit ihnen deckt man einmalig ein zusätzliches Symbol ab. Sobald alle Ermittelnden ihre Ermittlerkarte benutzt haben, darf man sie erneut verwenden.


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Fazit von Grossstadtdschungel

Grossstadtdschungel vereint gleich zwei bekannte Spielelemente. Zuerst wird einmal ziemlich glückslastig gewürfelt. Ob Symbole oder Polizeimarken – alles wird zu Punkten verwertet. Mit den Polizeimarken geht das deutlich direkter, während man mit den Symbolen auch den Mitspielenden gerne eine Vorlage liefert, wenn eine Karte nicht komplett abgedeckt wird. So ist das eben mit dem Glückselement. Trotzdem muss man abwägen, ob man nur einen Wurf macht oder auf einen zweiten Wurf zurückgreift. Der zweite Wurf ermöglicht zwar neue Chancen, birgt aber das Risiko einer Suspendierung, wenn man dann nicht zwei Symbole auf Ortskarten abdeckt. So liegen Freud und Leid ganz nahe beieinander.

Durch das Nennen der Ortskarten erhält man während der Partie laufend neue Informationen. Dadurch kann man am Ende noch einmal einige Punkte sammeln, wenn man die fehlenden Orte richtig benennt. Die Mischung von Grossstadtdschungel gefällt mir. Es ist ein einfaches Würfelspiel, bei dem man mit dem hohen Glücksfaktor leben muss. Einen kleinen Teil des Risikos trägt man selber, doch man darf das nicht überbewerten. Am meisten Punkte holt man mit erfüllten Ortskarten und dazu müssen die Würfel mitspielen. Wenn Ermitteln nur immer so einfach wäre.

Fakten zu Grossstadtdschungel

Autor: Reiner Knizia | Illustrationen: Katrin Lahmer | Verlag: Gmeiner-Verlag

Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Spieldauer: ab 30 Minuten
Altersangabe: ab 12 Jahren
Benötigt: Würfelglück
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Richtet sich an: Familie

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