Gum Gum? Das ist das Beste, was ihr euch vorstellen könnt. Jeder will es haben. So steht es zumindest in der Anleitung. Dann ist es ja gut, wenn man seine eigene Gum Gum Machine hat. Doch die verdrehte Maschine hat es in sich.
Im Zentrum des Spiel steht natürlich die Maschine. Sie wird vor jedem Spiel montiert und kann dank flexibler Bauteile unterschiedlich gefüllt werden. Das macht auch schon den ersten Spielreiz der Gum Gum Machine aus. Jede Partie ist anders – mal mit vielen, mal mit wenigen Elementen. Auf dem Spielbrett liegen in Vertiefungen die farbigen Gum’s zufällig aus. Es gibt sie in 6 Farben. Diese Gum’s muss man sammeln, darf jedoch von jeder Farbe nur eines nehmen. Wer seinen Gum-Stapel mit einem schwarzen Deckel vollendet, erhält dafür Punkte.
Nun muss man nur noch seine Maschine genau kennen. Ein Spielzug startet immer mit dem Verschieben des Startschiebers. Man setzt ihn blind auf eine Position und sieht sich die darunter verborgene Zahl an. Sie bestimmt den Schalter, den man an der Maschine bewegt. Danach folgt man dem farbigen Rohr, das man mit dem Schalter aktiviert hat und die Gum Gum-Reise beginnt. Trifft man auf ein Gum entscheidet man, ob man es nimmt oder doch lieber liegen lässt. Der Weg geht auf jeden Fall immer vorwärts und nie zurück.
Wenn man ein Gum wegnimmt, könnte darunter ein Symbol erscheinen. Es bestimmt, wie und wo der Weg in der Maschine weiter geht. Man darf so lange sammeln und weiterfahren, bis der Weg endet. In den ersten Spielrunden entdeckt man gemeinsam die Maschine. Memory lässt grüssen. Wer sich merkt, was sich unter den Gum’s befindet kann eine lange Reise durch die Maschine antreten. Doch das ergibt sich meist erst nach einigen Runden. Leere Gum-Plätze füllt man nach jedem Spieler wieder zufällig neu auf.
In der Maschine warten noch einige Überraschungen: Eine Drehscheibe führt zu anderen Orten oder Aktionen. Ein grüner und ein blauer Kessel bringen Gum’s oder einen neuen Weg. Das Fliessband spuckt zwei beliebige Steine aus. Und beim Kreuzschalter kreuzt sich der Weg.
Ein Spielzug endet auch, wenn ein Gum Gum mit einem schwarzen Deckel abgeschlossen werden konnte. Je höher, desto mehr Punkte verdient man. Hat jemand 30 Punkte erreicht, endet das Spiel nach einem letzten Versuch an der Maschine. Der Gewinner nach Punkten steht fest.
Fazit:
Die Gum Gum Machine macht vor allem in den ersten Spielrunden viel Spass. Unglaublich, wie man sich auf dem Spielbrett hin und her bewegt, neue Wege entdeckt und Gum’s einsammelt. Im Grundsatz ist das Spiel ein sehr gut, oder besser gesagt, ein maschinell verpacktes Memory. Mit den verschiedenen Modulen baut man sich seine eigene Maschine nach eigenen Schwierigkeitsstufen zusammen und man trainiert seine Merkfähigkeit. Auf Dauer schleicht sich bei Erwachsenen aber etwas Routine ein, das Spiel verliert ein wenig seinen Reiz, die Handgriffe sind immer gleich. Anders mit Kindern: Sie tüfteln gerne an der Gum Gum Machine herum, folgen den lustigen Wegen und drehen an den Rädchen. Die Spielanleitung ist gut gemeint und erzählt eine schöne Geschichte zur Maschine. Die Spieldetails sind aber in den Erzählungen versteckt und man wähnt sich beinahe in der Gum Gum Machine bei der Suche nach den Details. Die Kurzübersicht ganz am Ende minimiert das Problem ein wenig, klärt aber nur grob auf. Wer aber auf der Suche nach einem überraschend anderen Familienspiel ist, sollte sich die Gum Gum Machine einmal ansehen.
Gum Gum Machine | Autoren: Stefan Dorra & Ralf zur Linde | Verlag: HUCH & friends
Brettspiel für 2-4 Spieler | Spieldauer: 30 Minuten | Ab 8 Jahren | Benötigt: Gum Gum’s und Maschinenkenntnisse | Wiederspielreiz: gross