Hanabi – Spielkritik

Das Kartenspiel Hanabi ist ein kleines Feuerwerk. Und das in jeder Hinsicht, ob übersetzt oder gespielt. Denn bei Hanabi werden die Karten verkehrt herum gehalten. Beim kooperativen Kartenspiel zaubern alle Spieler ein fulminantes Feuerwerk an den Himmel – oder gehen gemeinsam unter. Hanabi spielt sich erfrischend anders!

Die Feuerwerkskarten gibt es in 5 verschiedenen Farbe und den Zahlenwerten von 1 bis 5. Während die 1er-Karten noch zahlreich im Spiel sind, gibt es von der 5er-Karten nur noch eine. Diese Karte sollte man ein wenig pflegen, wenn man das maximale Spielziel erreichen will.
Gemeinsam sollen die Spieler ein tolles Feuerwerk auf den Spieltisch zaubern. Dieses soll farblich geordnet und aufsteigend sortiert sein. Den Höhepunkt einer jeden Farbe bildet also die 5.

Und von nun an ist Konzentration gefragt. Das beginnt schon beim Halten der Karten. Alle Spieler drehen ihre Feuerwerkskarten immer gegen aussen. Man sieht also immer die Karten seiner Mitspieler, aber nie seine eigenen. Beim eigenen Spielzug wählt man eine der drei Möglichkeiten.
– Man gibt einem Mitspieler einen Hinweis. Dabei nennt und zeigt man ihm alle Karten einer Zahl oder einer Farbe. Das bringt Licht ins noch dunkle Feuerwerk, wenn man sich die Angaben merken kann. Leider haben alle Mitspieler nur 8 Hinweise zur Verfügung. Hinweisplättchen auf dem Spieltisch zeigen den aktuellen Stand der Hinweise jederzeit an.
– Man kann auch eine Karte abwerfen. Diese Karte kommt aus dem Spiel und kann nicht mehr verwendet werden. Dafür erhält man als Lohn wieder eine Hinweismöglichkeit zurück und zieht eine neue Karte nach (ohne sie anzusehen).
– Ist man sich ganz sicher, legt man eine Feuerwerkskarte in die Tischmitte. Ist sie aufsteigend und passt in die Farbreihe, darf man sie anlegen. Passt sie nicht, so zieht ein Gewitter auf. Irrt man sich das dritte Mal, ist die Partie verloren und endet sofort mit 0 Punkten. Das Zünden des Feuerwerks will also gut überlegt sein. Auch hier wird eine Karte nachgezogen.

So wählt jeder Spieler der Reihe nach eine der drei Möglichkeiten, immer auf der Suche nach dem perfekten Feuerwerk.
Hanabi kann ganz unterschiedlich enden. Mit einer Nullrunde, wenn drei falsche Karten angelegt wurden. Mit einem perfekten Feuerwerk, wenn alle Farbreihen komplett in der Mitte liegen. Am häufigsten ist bei Hanabi jedoch Schluss, wenn die letzte Nachziehkarte gezogen wurde. Die höchsten Werte aller ausliegenden Karten ergeben so eine Punktzahl, die anzeigt, wie toll das Feuerwerk gerade beim Publikum angekommen ist.

Hanabi bietet aber noch mehr. Die Erweiterung ist im Spiel gleich inbegriffen. Bunte Feuerwerkskarten bringen eine Anzahl weiterer Spielmöglichkeiten. Der Schwierigkeitsgrad erhöht sich jedoch sofort. Wer das Grundspiel nicht einigermassen erfolgreich absolvieren konnte, hat mit den bunten Karten keine Chance. Eine echte Herausforderung.

Fazit:
Hanabi ist ein kleines Kartenspiel, das mit einer erfrischend neuen Idee aufwartet. Ohne ein wenig Konzentration und ein gutes Gedächtnis verringern sich die Chancen auf ein gutes Feuerwerk schnell. Ein Punkt, den man in den Spielrunden unbedingt vorher klären sollte, ist die Art der Hinweise. Sind Betonungen erlaubt? Darf man zwischendurch Kommentare abgeben? Das kann sehr entscheidend sein. Hanabi beinhaltet genügend Spielmaterial, um das Kartenspiel im Schwierigkeitsgrad zu variieren. Das Kartenspiel lässt sich überall hin mitnehmen und macht auch in neuen Spielgruppen sofort Spass. Dieses eigenartige Spiel mit den verdrehten Karten ist eine echte Herausforderung! Wer schafft mit Hanabi das schönste Feuerwerk?

Hanabi | Autor: Antoine Bauza | Verlag: ABACUSSPIELE
Kartenspiel für 2-5 Personen | Spieldauer: 30 Minuten | Benötigt: Hirn, Charme und Betonung | Wiederspielreiz: gross

Besten Dank an Carletto und ABACUSSPIELE für ein Rezensionsexemplar von Hanabi!

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