Es könnte eigentlich so einfach sein: Karte ziehen, eintragen, fertig. Bei Hashi schlägt man so manche Brücke von Insel zu Insel. Doch das Inselhüpfen ist gar nicht so einfach, schliesslich will man sich nicht selber den Weg verbauen.
Hashi gehört ins neuere Genre der Flip & Write – Spiele. Karte aufdecken, Anweisungen befolgen und am Ende möglichst viele Punkte ergattern. In diesem Fall befinden wir uns irgendwo in der Karibik, hellblaues Meer, viele kleine Inseln, doch die Verbindungen fehlen. Da schreiten wir als Brückenbauer ein und wollen möglichst effizient arbeiten. In genau 17 Spielrunden zeichnen wir auf unserer Inselkarte mit einem abwischbaren Filzstift die Brücken ein, die wir benötigen. Eine Spielkarte geht jeweils aus dem Spiel, so verändert sich die Situation in jeder Partie. Die kleinen Inseln auf der Karte unterscheiden sich. Da gibt es ganz normale Inseln, aber auch solche mit roten oder blauen Fahnen. Erfahrene Spieler finden sogar eine zweite Inselwelt auf der Rückseite der Landkarte.
Grundsätzlich geht es um das Anbinden aller Inseln an ein Verkehrsnetz. Das bewerkstelligen wir mit Brücken. Jede Spielkarte sagt allen Spielern, was zu tun ist. Aus zwei Aktionen wählt jeder aus, ob er eine, beide oder keine Aktion nutzen will. Zuerst darf man einen Zahlenwert notieren. Zwischen 1 und 6 sind alle mehrfach vorhanden. Zahlen schreibt man auf die Inseln. Leere Inseln darf man jederzeit mit Zahlen füllen, Inseln mit Fahnen belegt man erst, wenn eine Brücke zur Insel führt. Als zweite Aktion setzt man Brücken. Zwischen 1 und 3 Brücken baut man pro Runde. Auch hier gibt es einige Regeln. Brücken baut man nur an Inseln mit Zahlen. Zudem dürfen höchstens 2 Brücken zwischen die Inseln gebaut werden. Kreuzungen sind verboten. Eine Insel gilt als fertig erstellt, wenn genau so viele Brücken von ihr abgehen, wie ihr Zahlenwert angibt. Daher ist ein kluges Zusammenspiel aus Zahlen und Brücken gefragt, denn an einer fertigen Insel gibt es nichts mehr zu bauen.
Vor Spielbeginn setzt man einem Mitspieler eine 3 oder 4 auf die Karte, danach ergänzt man Runde für Runde seine eigene Karte. Sehr bald merkt man, dass nicht alles möglich ist. Mit Zahlen schränkt man den Brückenbau ein, der wiederum nötig ist, um die Inseln zu erweitern. So kann es schnell zu selbstgemachten Blockaden kommen, wenn man nicht aufpasst. Ebenso zentral ist die Streckenwahl. Im Eifer des Gefechts schneidet man sich schnell mal einen Weg ab und die punktereichen Fahnen-Inseln sind nicht mehr erreichbar.
So erschliesst sich die Inselwelt in 17 Spielrunden mit einem Brückennetz, das am Ende hoffentlich viele Punkte abwirft. Jede fertig erstellte Insel mit der richtigen Anzahl an Brücken bringt 2 Punkte. Wer zuerst alle roten oder blauen Inseln fertig erstellt, erhält ebenfalls Punkte. 6 fertige und direkt verbundene Inseln bringen weitere Punkte ein. Wer am Ende das punktereichste Brückennetz entworfen hat, gewinnt Hashi.
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Fazit
Hashi ist ein sehr kniffliges Flip & Write – Spiel, an dem alle Spieler gleichzeitig knobeln. Die einfachen Regeln täuschen ein wenig über die Aufgabe hinweg. Denn einfach irgendwelche Brücken einzeichnen und Zahlen notieren, funktioniert nicht bei Hashi. Zu schnell stellt man sich selber ein Bein bzw. eine Brücke in den Weg und blockiert Zugänge oder weitere Inseln. Es lohnt sich, einen Schritt voraus zu denken. Eine Übersicht aller möglichen Karten hilft, um Pläne in die Zukunft zu schmieden. Da immer eine Karte aus dem Spiel ist, zittert man oft bis zu letzten Karte um die letzten Punkte.
Durch die unterschiedlichen Werte und Brücken auf den Karten ist man auf dem Wegenetz nie ganz ausgeglichen unterwegs. So lohnt sich auch einmal ein Verzicht auf die eine oder andere Aktion. Im schlimmsten Fall wird man sonst gegen Ende zum Zuschauer, wenn man aus der eigenen Blockade keinen Ausweg findet. Hashi ist eine knifflige, aber äusserst spannende Punkte-Rekordjagd, nahe an einer Rätselaufgabe. Und so verwundert es auch nicht, dass sich Hashi ganz gut solo spielen lässt.
Alles über Hashi
Hashi | Autor: Jeffrey D. Allers | Illustration: Oliver und Sandra Freudenreich | Verlag: Nürnberger-Spielkarten-Verlag
Spielerzahl: Kartenspiel für 1 – 4 Personen
Spieldauer: 20 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Geschicktes Inselhüpfen
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 1 – 4 Personen
Richtet sich an: Familie