Hula-Hoo! – Spielkritik

Das Kartenspiel ist frech, knackig und besitzt ein Bluff-Element. Klarer Fall, Hula-Hoo! muss von den Drei Hasen in der Abendsonne sein. Die Tiere lassen den Reifen tanzen, der wandert hoch und rutscht wieder tiefer. Wie lange bleibst du im Wettbewerb?

Hula-Hoo!

Hula-Hoo! ist ein knallhartes Ausscheidungsrennen. Entweder man spielt alle seine Karten weg oder sämtliche Mitspieler aus dem Spiel. Mitleid ist daher nicht angebracht, in diesem Kartenspiel, bei dem man mit halb offenem Visier antritt. Denn die Gegner haben Einsicht in die Hälfte der Spielkarten. Mit dem Rest lässt man den Reifen möglichst geheim kreisen, sonst droht das vorzeitige Ende. Gespielt wird mit tierischen Zahlenkarten und den Werten von 1 bis 13. Die 7, der Tintenfisch, dient als Joker. Logisch, irgendein Arm hat der wohl immer frei. Jeder Spieler startet mit 10 Karten ins Spiel. Das Besondere daran: 5 Karten liegen offen vor den Spielern, 5 Karten sind verdeckt auf der Hand. Von den offenen Karten können noch bis zu drei mit dem Nachziehstapel getauscht werden. Danach gibt es keine Ausreden mehr.

Der Startspieler legt eine seiner Karten aus und fordert „höher“ oder „tiefer“ ein. Normalerweise folgen die Mitspieler reihum den Befehlen, legen eine passende Karte und setzen eine neue Forderung aus. Woher die Karte kommt, spielt keine Rolle. Ob von der offenen Auslage oder aus der Hand, die Karten müssen alle weg. Bei Hula-Hoo! kreist der Reifen von Spieler zu Spieler, bis es zu kleinen Komplikationen kommt.

Hula-Hoo!

Ein Spieler doppelt und legt einen gleichen Zahlenwert mit dem Ruf: „Doppel!“. Ab jetzt müssen die nachfolgenden Spieler ebenfalls doppeln und den gleichen Wert spielen. Das Doppeln hebt man auf, indem man exakt eine Zahl höher oder tiefer legt oder einen Joker platziert. Mit dem Auflösen erfolgt wieder eine „höher“ oder „tiefer“ – Forderung. Einen Tintenfisch-Joker legt man jederzeit. Er bringt das Spiel zurück auf die neutrale 7, gefolgt von einer neuen Forderung.

Hula-Hoo!

So versucht man seine Mitspieler bei Hula-Hoo! in die Enge zu treiben, ihnen unmögliche Aufgaben zu stellen. Es ist erlaubt mit einer 13 ein „Höher“ einzufordern. Schliesslich könnte man noch doppeln oder einen Joker legen. Doch liegt das bei den Mitspielern noch drin?
Die Runde ist beendet, wenn ein Spieler sämtliche Karten ablegen kann oder nur noch ein Spieler übrig bleibt. Einen Haken hat die Sache aber: Mit einem Joker darf man nicht abschliessen!
Die Karten auf dem Ablagestapel werden dem Gewinner als Punkte gutgeschrieben. Hula-Hoo! spielt man bis 77 Punkte, kann aber auch eine Anzahl Spielrunden festlegen.
Und ganz typisch von den Drei Hasen in der Abendsonne: Es gibt noch einige Varianten, liebevoll Chaos-Regeln genannt, die nach Belieben eingesetzt werden dürfen.


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Fazit

Hula-Hoo! vereint verschiedene kleine Elemente in einem knackigen Kartenspiel. Da ist das Einfordern von „höher“ oder „tiefer“, ein wenig Bluff, ein wenig taktisches Kartenwegspielen und ein wenig Ärgerspiel. Beim Spiel mit der halboffenen Kartenauslage ist es von Vorteil, wenn man die offenen Karten wegspielen kann. So bleibt man für die Mitspieler unberechenbar und kann auch einmal überraschend in Risikozonen eintauchen. Die Joker geben zwar Sicherheit, gegen Ende möchte man trotzdem nicht zu viele von ihnen haben. Auch ein Doppeln zur richtigen Zeit hat schon Partien entschieden.

Damit ist alles eine Frage der passenden Aktion. (Schaden)Freud und Leid liegen bei Hula-Hoo! nahe beisammen. Doch ein frühes Ausscheiden schmerzt nicht lange, nach wenigen Minuten startet die nächste Partie, in der die Kartenwelt schon wieder viel besser aussieht. Schwingt die Hüfte, lasst die Reifen tanzen – oder spielt ein Hula-Hoo!, Unterhaltung ist auf jeden Fall garantiert.

Alles über Hula-Hoo!

Hula-Hoo! | Autor: Jacques Zeimet | Illustration: Melanie Garanin | Verlag: Drei Hasen in der Abendsonne

Spielerzahl: Kartenspiel für 2 – 6 Personen
Spieldauer: 10 – 15 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Kreisende Bewegungen aus der Hüfte
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: gut
Beste Spielerzahl: 3 – 6 Personen
Richtet sich an: Familie

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