Das Kartenspiel Hungry Monkey ist märchenhaft aufgezogen. Ein Affe ist auf der Suche nach einer köstlichen Bohne. Die Tiere des Dschungels helfen ihm, ihren Kräften entsprechend. Bald herrscht ein ziemliches Durcheinander beim Entfernen der Karten.
Die wunderbare Gestaltung von Hungry Monkey fällt als Erstes auf. Die kunstvollen Illustrationen wirken sehr schön auf dem Spieltisch, auch wenn einige Karten lange verdeckt ausliegen. Alle Spielenden erhalten vier verdeckte Karten, die man (noch) nicht kennt. Denn erst dreht sich alles um die drei Handkarten. Mit ihnen geht es in die ersten Runden, bis der Nachziehstapel der tierischen Karten leergespielt ist. Erscheint die Böse-Mieze-Karte im Nachziehstapel, spielt man mit den Handkarten und anschliessend mit den verdeckten Karten. Wer seine Karten zuerst wegspielt, gewinnt das Spiel um die köstliche Bohne.
Bis zum Ende der Partie ist es unter Umständen ein langer und steiniger Weg, bei dem man mit kleinen Rückschlägen rechnen muss. Denn Hungry Monkey ist kein Spiel für Zartbesaitete. So spielt man seine Karten weg, strebt aber gleichzeitig Verbesserungen in der Kartenhand und bei den verdeckten Tischkarten an. Wer gestärkt ins Finale geht, hat gute Chancen auf den Sieg.
Der Spielablauf geht ziemlich flott. Der Reihe nach spielen alle eine Karte auf den allgemeinen Tierstapel. Der Wert der gespielten Karte muss gleich oder höher sein. Wer mehrere gleiche Karten besitzt, spielt sie gleichzeitig weg. Wer keine passende Handkarte besitzt, spielt auf Risiko und legt die verdeckte, oberste Karte des Nachziehstapels auf den Tierstapel. Vielleicht passt es ja zufällig?
Einige Tiere besitzen spezielle Fähigkeiten, die man im Anschluss an das Auslegen nutzt. Die Ameise hat den kleinsten Wert und bleibt auf dem Tisch liegen, dafür muss man den gesamten Tierstapel auf die Hand nehmen. Mit dem Spatz tauscht man eine Handkarte mit einer verdeckten Karte aus. Die Schlange lässt einen geheimen Blick auf eine verdeckte Karte zu. Mit dem Mungo spielt man gleich noch eine Karte aus. Der Büffel zwingt die nächste Person zu einer gleichen oder niedrigeren Karte. Der Tiger räumt den ganzen Tierstapel ab und der Hungrige Affe kopiert die vorher gelegte Karte.
Diese Effekte versucht man, bestmöglich für sich selber zu nutzen. Damit der Tierstapel nicht zu sehr anwächst, kann man ihn mit einem Viererpack an gleichen Tieren abräumen. In diesem Fall legt man selber eine neue Karte nach, um den Tierstapel wieder zu beginnen. Dieses Viererpack kann von mehreren Personen während des Spiels entstehen. Der Hungrige Affe zählt in einem Viererpack mit, er kopiert die Tiere ja so gut.
Wer alle Handkarten weggespielt hat, widmet sich den vier verdeckten Karten. Bis zu diesem Zeitpunkt kennt man durch die Spezialeffekte der Tiere eventuell die eine oder andere Karte, was das Auslegen einfacher macht. Wer keine Karten mehr besitzt, gewinnt Hungry Monkey.
Mehrere Partien nacheinander spielt man mit Bohnenkarten. Die Gewinner einer Partie ziehen eine Bohnenkarte, der Verlierer muss eine Bohnenkarte abgeben. Bohnenkarten besitzen unterschiedliche Werte, die man beim Ziehen natürlich nicht kennt. Wer 10 Bohnen besitzt, gewinnt die Partie. Sonst wertet man nach der 4. Partie.
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Fazit
Hungry Monkey ist eine Mischung aus Karten wegspielen und geschicktem Karten sammeln. Während man mit den Handkarten immer eine Antwort auf den Tierstapel parat haben muss, versucht man gleichzeitig seine verdeckten Karten anzuschauen oder zu verbessern. Die tierischen Effekte lassen einiges zu, unter anderem bringt man auch die Mitspielenden in die Bredouille. Als letzter Notnagel zieht man eine Karte vom Nachziehstapel, in der Hoffnung, dass sie auf den Tierstapel passt. Manchmal geht die Rechnung sogar auf. Immer lässt sich der Schaden nicht vermeiden, doch man ist ausserordentlich schnell wieder in der Partie drin, selbst wenn man plötzlich viele Handkarten wegspielen muss. Da man gleiche Karten gleichzeitig spielen kann, minimiert sich die Kartenhand ziemlich zügig.
In Hungry Monkey stecken spannende Spielmomente drin. Gerade in grösseren Spielrunden ist der Grat zwischen Rettung und Untergang schmal. Hat man die Handkartenphase überwunden, zeigt es sich erst, wie gut man die Phase mit den verdeckten Karten vorbereiten konnte. Die Freude ist umso grösser, wenn in einer Partie einmal alles aufgeht.
Alles über Hungry Monkey
Hungry Monkey | Autor: Erik Andersson Sundén | Illustrationen: Sushrita Bhattacharjee | Verlag: Heidelbär Games
Spielerzahl: Kartenspiel für 2 – 6 Personen
Spieldauer: 15 – 30 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Tierische Unterstützung
Wiederspielreiz: sehr gross
Geeignet für 2 Spieler: gut
Beste Spielerzahl: ab 3 Personen
Richtet sich an: Familie