Der König wünscht grüne Gartenanlagen in der Wüste. Das stellt die Gärtner vor grosse Herausforderungen. Bei Ishtar legt man seine Beete möglichst geschickt an, um an Juwelen zu gelangen und Bäume anzupflanzen. Ein grüner Daumen allein reicht in diesem Fall nicht, hier ist Planung gefragt.
Das Brettspiel Ishtar ist in erster Linie einmal eine Augenweide: Die Spielfiguren, die Bäume, Edelsteine – das Gesamtpaket selber wirkt wie eine Oase in der Wüste. Und daran arbeiten die Spieler ja auch. Ishtar ist eine Mischung aus Lege- und Arbeiter-Einsetz-Spiel, eins bei dem das Auge mitspielt. Der Spielablauf insgesamt ist nicht sehr komplex und orientiert sich immer an den gleichen Punkten. Das Entscheidende ist es, den Überblick zu behalten und das Möglichste aus den Aktionen heraus zu holen.
Ein Spielzug startet immer mit der Wahl eines Pflanzenplättchens. Auf einem Vorratsteppich präsentieren sich die in Form und Bepflanzung unterschiedlichen Plättchen. Die Auswahl ist in ihrem Grundschritt kostenlos, kann bei weiteren Schritten allerdings auch Juwelen kosten.
Das gewählte Plättchen legt man in die Wüstenlandschaft und zaubert ein wenig Grün hinein. Dort gibt es einiges zu beachten. Der Anschluss an einen Brunnen muss gewährleistet sein. Ohne Wasser, keine Landschaft, logisch! Die Plättchen dürfen niemals zwei Brunnen miteinander verbinden, ein Abstand muss also her. Und Gartenanlagen sollen ebenfalls nicht verbunden sein.
In den Gartenanlagen bilden sich bald Blumenbeete. Diese Beete kann man mit einem Helfer in Besitz nehmen, wenn ein entsprechendes Symbol (Helfer oder Fragezeichen) auf dem Plättchen abgebildet ist. Blumenbeete bringen am Ende Punkte und sichern den Brunnenbesitz, was ebenfalls zu Punkten führt.
Schöner Nebeneffekt beim Plättchen legen: Man sammelt nebenbei Juwelen ein in der Wüste. Augen auf, bei der Suche nach dem richtigen Legeplatz. Neben dem Setzen von Helfern kann man mit dem passenden Plättchen seine Fähigkeiten verbessern. Dazu später mehr.
Am Ende des Spielzuges darf man Bäume pflanzen. Dazu stehen einige Bäume zur offenen Auswahl. Bezahlt wird mit Juwelen. Den Baum setzt man auf ein freies Rasenfeld, jeder Baum bringt am Ende Punkte ein.
Entscheidende Spielvorteile bringen die Fähigkeiten, die man im Laufe einer Partie verbessern kann. Dazu benötigt man ein passendes Plättchen (Fähigkeitssymbol oder Fragezeichen) und Juwelen. Auf dem eigenen Fähigkeiten-Tableau wählt man seine neuen Möglichkeiten. Eine Fähigkeit in der unteren Reihe kann man zu einem späteren Zeitpunkt mit einem Upgrade noch in eine punkteträchtige Aktion weiter entwickeln.
Während es im ersten Schritt um materiellen Gewinn geht (Blütenplättchen, Juwelen, Helfer, Baum), so holt man sich im zweiten Schritt Punkte für Juwelen, Bäume, unbenutzte Helfer etc. Stimmt man die eigene Strategie darauf ab, kann das sehr lukrativ sein.
Sind zwei Stapel mit Pflanzenplättchen leer gespielt, endet der Wettkampf um die schönste Gartenanlage. Der Gewinner wird nach Punkten ermittelt.
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Fazit
Bei Ishtar erweckt man die Wüste in jeder Partie zu neuem Leben. Das sieht man auch auf dem Spieltisch: Wunderschönes Spielmaterial entfaltet sich zwischen den Spielern. Ishtar ist eine Mischung aus Legespiel und dem geschickten Einsetzen von Arbeitern. So versucht man, seine Beete möglichst gross zu gestalten, um auch von den Brunnen Besitz zu ergreifen. Gleichzeitig möchte man viele Juwelen einsammeln, mit denen man die Fähigkeiten verbessert und Bäume einkauft. Es gibt tatsächlich viele Möglichkeiten, seine Landschaft zu optimieren. Auf jeder Schiene wird man nicht punkten, daher sollte man sich auf gewisse Möglichkeiten festlegen. Trotz gleichbleibendem Spielablauf erhält man genügend Spielraum, den man nutzen kann.
Ein wenig Übersicht benötigt das Legen der Plättchen. Dort gibt es mehr zu beachten, als es scheint. Auf dem Spielbrett tummeln sich Juwelen, Hindernisse, Brunnen, Bäume und Plättchen – man übersieht schnell etwas. Rein thematisch bleibt Ishtar oberflächlich. Der Gartenbau ist schnell vergessen, es geht um Positionen, Gruppen und optimale Nutzung der Fläche. Insgesamt macht Ishtar aber einen guten Eindruck, erfindet das Rad nicht neu, bietet aber spannende Unterhaltung beim Punkte sammeln.
Alles über Ishtar
Ishtar | Autoren: Bruno Cathala, Evan Singh | Illustration: Biboun | Verlag: IELLO
Spielerzahl: Brettspiel für 2 – 4 Personen
Spieldauer: 60 Minuten
Altersangabe: ab 12 Jahren
Benötigt: Übersicht im Gartenbau
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Richtet sich an: Kenner