Jäger und Späher ist ein Kosmos-Spiel aus der Reihe für zwei Spieler. In der Steinzeit kämpfen die Stammesführer ums Überleben. Fleisch und Rohstoffe sorgen für den Wohlstand, so gut es in diesem Zeitalter eben geht. Nur wer seinen Stamm gut organisiert, wird am Schluss die Nase vorn haben.
In der Höhle mit den Siegpunkten erfahren die Spieler immer das Neueste. Welcher Stamm liegt in Führung? Gibt es bald weitere Stammesmitglieder? Doch sonst spielt Jäger und Späher in der Wildnis. Mittels Charakterkarten steuert man seinen Stamm durch die Steinzeit. Denn jeder Charakter lässt bestimmte Spielzüge zu. So schickt man seine Stammesmitglieder an verschiedene Orte und besorgt sich Rohstoffe oder Fleisch. Rohstoffe benötigt man, um Gegenstände zu produzieren, die das tägliche Leben erleichtern. Sie bringen Siegpunkte und zusätzliche Aktionen. Mit Fleisch stillt man den Hunger seiner Sippe, der jeden Tag (jede Runde) mit neuen Hungerkärtchen wieder akut ist.
In jedem Spielzug hat man drei Möglichkeiten zur Auswahl:
– Mit den Charakterkarten schickt man seine Leute für Sammelaktionen oder zur Jagd in die Wildnis. Man setzt sie auf entsprechende Karten.
– Man holt beliebig viele Stammesmitglieder wieder zurück und sammelt Rohstoffe und Nahrung ein. Sämtliche Waren müssen dabei sofort verwertet werden. Schliesslich spielen wir nicht Jäger und Sammler.
– Der Sonnenuntergang am Ende des Tages rechnet erbarmungslos ab. Von der Anzahl der Stammesmitglieder zieht man Hungerkärtchen und übrige Handkarten ab, so erhält man seine Tagesration Siegpunkte. Die kann im schlechtesten Fall tatsächlich auch im Minusbereich liegen.
Zwischen den Handlungen liegen ganz viele, wirklich tolle Mechanismen in diesem Zweierspiel. Auf den Wildnis- und Jagdkarten deckt man verbrauchte Ressourcen mit Holzwürfeln ab. Es gibt eben nur so lange etwas zu holen, wie noch Rohstoffe dort liegen. Oder die abgelegten Charakterkarten werden in drei Reihen seitlich übereinandergelegt. Beim Sonnenuntergang sucht man sich nämlich seine Handkarten neu aus, darf aber nur aus den jeweils offen liegenden nachziehen.
Zur Vergrösserung der eigenen Sippe plant man Nachwuchs. So kann man zwar mehrere Gegenstände sammeln, benötigt aber gleichzeitig mehr Nahrung pro Runde.
Heilige Orte, spezielle Plätze, die von den Mitgliedern der Sippen besucht werden, bringen zusätzliche Vorteile oder Siegpunkte. Sie wechseln in jeder Partie und bringen frischen Schwung in die Spielrunden.
Bei Jäger und Späher muss man die Einsätze seiner Stammesmitglieder wirklich geschickt planen. Selbst wer es schafft, seine Rohstoffe in Gegenstände zu verwandeln und damit wertvolle Siegpunkte zu generieren, sollte immer auch ein Auge auf den Mitspieler werfen. Wer zuerst mindestens 24 Punkte gesammelt hat, gewinnt das Spiel.
Fazit:
Jäger uns Späher ist ein spannendes Spiel für zwei. Mit einer perfekten Planung bringt man den eigenen Stamm in der Entwicklung ganz schön vorwärts. Doch Vorsicht: Das versucht der Mitspieler natürlich auch. Das Grundprinzip des Spiels ist nicht sehr schwierig, doch die Charakterkarten und verschiedenen Orte bieten einige Spielmöglichkeiten an. Es braucht ein paar Partien, bis der totale Überblick herrscht. Mit einem Einführungsspiel führt Jäger und Späher aber mit vereinfachten Regeln ins Spiel ein, bevor man sich ins noch vielfältigere „Normalspiel“ wagen kann. Das ist eine gute Sache. Für Spezialisten bietet die Überlebenskampf-Variante eine noch grössere Herausforderung. Fleisch wird dort zur Mangelware.
Jäger uns Späher spielt sich rund und flüssig. Jede Partie spielt sich ein wenig anders, da sämtliche Karten immer wieder neu ausliegen. Neben all der Planung spielt auch ein wenig Glück mit. Das Ziehen der Gegenstands-, Wildnis- und Jagdkarten ist immer zufällig. Man weiss nie, was einen erwartet. Und nicht zuletzt erlaubt es das Spiel auch, seinen Gegenspieler hin und wieder zu ärgern. Wer aufmerksam ist, kann so manche Rohstoffjagd vereiteln oder benötigte Plätze sperren. Jäger und Späher ist ein spannendes, vielseitiges Spiel für zwei – eine klare Empfehlung.
Jäger und Späher | Autor: Gerhard Hecht | Verlag: Kosmos
Spiel für 2 Personen | Spieldauer: 60 Minuten | Ab 12 Jahren | Benötigt: Charaktere für die Wildnis mit Plan | Wiederspielreiz: sehr gross
Wir haben auf unserer Seite auch Jäger und Späher vorgestellt. Das Einführungsspiel ist in der Tat sehr gut und natürlich empfehlenswert für den Anfang. So kann man sich schon mal mit den verschiedenen Karten, usw. anfreunden. Im normalen Spiel geht das Spiel erst richtig los (Heilige Orte, zusätzliche Berufe).
Jäger und Späher ist ein gelungenes Spiel. :-)
Hallo Astrid
Nach einer Runde mit dem Einführungsspiel geht es erst richtig zur Sache. Jäger und Späher kann man wirklich empfehlen zu zweit.
Habe eine Regelfrage: Durch einen erschaffenen Gegenstand erhalte ich einen Siegpunkt und dadurch käme ich auf Feld 24. Jetzt ist aber auf der Gegenstandkarte noch Hungerplättchen, welches ich nehmen müsste und dadurch hätte ich 4 Plättchen und dürfte nicht ins Ziel. Kann ich so gewinnen oder nicht?
Hallo Roger
Du kannst so gewinnen. Die Karten werden von links nach rechts abgearbeitet. Du erhältst also zuerst deine rettenden Siegpunkte.
Weiterhin viel Spass mit dem tollen Spiel!