Joy – Spielkritik

Der neue Schweizer Verlag Hamster Games bringt sein erstes Spiel auf den Markt: Joy. Es ist ein Laufspiel, bei dem man passende Würfelkombinationen sammelt. Ein Hauch von DOG umgibt das Spiel, wenn man mit Karten seine Spielfiguren zieht und im Team antritt.

Joy

Das Laufspiel Joy durfte ich schon vor der Veröffentlichung testen. Ein paar Veränderungen haben seitdem ihren Platz in der Anleitung und dem Spielablauf gefunden. Nun liegt das fertige Exemplar vor – und bereits in den Spieleläden. Ein grosser Moment für einen neuen Verlag. Joy ist auf den ersten Blick ein typisches Laufspiel mit schönem Material, Spielfiguren und Farbwürfelchen aus Holz und vielen Karten. Gesteuert wird das Spiel über Karten. Der Rundkurs besitzt vier Zugänge zur Mitte, die nur über passend gelegte Richtungsmarker erreichbar sind. Am Rand gibt es einige Elementfelder, bei denen man bunte Holzwürfel sammeln kann.

Das Besondere an Joy ist aber, dass es sowohl im Team, als auch gegeneinander gespielt werden kann. Wir widmen uns erst der Team-Variante, bei der jeweils 2 Spieler gegeneinander antreten. Jeder Spieler erhält ein Spielertableau mit dem persönlichen Kartenlimitplättchen. Das zeigt an, wie viele Lauf- und Joykarten man in der Hand halten darf. Die Ressourcen werden mit jeder erfüllten Aufgabe knapper. Und zu erfüllen gibt es gleich drei zufällige Farbwürfelkombinationen, die jedes Team vor Spielbeginn festlegt. Beide Teamspieler legen dieselben 3 Kombinationen mit Farbwürfeln auf ihr Tableau. Mit 5 Laufkarten und 2 Joykarten startet die Runde.

Alle Spieler starten mit ihren Figuren in der Mitte. Gezogen wird reihum. Der Startspieler legt eine Laufkarte und fährt die entsprechenden Felder mit seiner Figur. Bis zu 2 Joykarten können dabei vor oder nach der Laufkarte eingesetzt werden. Joykarten lösen gewisse Effekte aus, später mehr dazu. Vom Startfeld führen vier Brücken zum äusseren Rundkurs. Die Richtungsmarker dürfen immer passend gelegt werden, wenn man vom Startfeld her kommt. Will man von aussen nach innen, muss man allenfalls beim Richtungswechsler vor der Brücke anhalten, um die Pfeile zu drehen.

Joy

Die Hauptaufgabe von Joy lautet: Kopiere die drei Farbcodes, indem du die passenden Würfelchen ins Inventar holst. Die sammelt man im Rundkurs bei den Elementplättchen. Ein gesammeltes Würfelchen legt man ins Inventar, die Position ist frei wählbar. Möchte man einen Farbwürfel nicht, legt man ihn auf ein Nachbarfeld. Dort kann er ab sofort von jedem Spieler eingesammelt werden. Auch ein Austausch von Farbwürfeln ist so möglich, denn das Inventar bietet nur Platz für drei Würfel. Eine Absprache unter den Teammitgliedern ist nicht erlaubt. Mit dem Erfüllen einer Kombination erhält man ein Handicap im Bezug auf die Handkarten und eine neue Joykarte. Hat man zu viele Joykarten auf der Hand, muss man sie ersetzen. Um eine gelungene Farbkombination einzulösen, muss man sich auf dem Startfeld befinden.

Nun kann man sich bei Joy auch ein wenig gegenseitig ärgern. Überspringt man eine Spielfigur rückwärts oder bleibt auf demselben Feld stehen, schlägt man sie. Man stellt sie zurück aufs Startfeld und klaut ihr einen Würfel aus dem Inventar.
Die Karten sorgen ebenfalls für Unterhaltung. Bei gewissen Laufkarten erhält man eine Joykarte zusätzlich. Und mit den Joykarten nutzt man kleine Effekte: Karten tauschen, Würfel holen, Laufkarten aufteilen, Elementplättchen tauschen etc.

Joy

Der Rest ist eben ein typisches Laufspiel. Wer nutzt seine Laufkarten besser, um schneller an die Farb-Kombinationen zu gelangen. Hat ein Team seine dritte Kombination gesammelt, gewinnt es.
Zu zweit oder zu dritt funktioniert das Spiel genau gleich, einzig zwei Joykarten müssen entfernt werden. Nun sammelt man die Kombinationen für sich selber.


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Fazit

Laufspiele erscheinen tatsächlich wieder vermehrt auf dem Markt, Joy ist da keine Ausnahme. Das Erstlingswerk von Hamster Games erinnert in einigen Teilen an das sehr beliebte DOG: Das Spiel in Teams, das Schlagen der Figuren, die Rückwärtsbewegungen. Doch Joy ist vielfältiger. Mit dem Einsatz der Joykarten holt man gewisse Effekte heraus, auch wenn die Laufkarten nicht passen. Schnelle Teams werden mit der Handkartenlimitierung ein wenig gebremst. Die Auswahl wird kleiner, je näher man dem Ziel ist. Und mit dem Schlagen der Figuren und den Richtungsmarkern kann man den Gegnern böse mitspielen.

Joy bietet einiges und spielt sich nicht so gradlinig, wie man auf den ersten Blick meint. Mit den Joykarten gibt man seinen Spielzügen das gewisse Etwas mit auf den Weg. Glückselemente gibt es ebenfalls im Spiel, mit dem Ziehen der Karten, aber auch den Elementplättchen, die man erst entdecken muss. Schon bald liegen die ersten Würfelchen auf dem Spielfeld herum und bieten eine schöne Gelegenheit für Sammler. Das Spielmaterial gefällt mir sehr gut, die einzelnen Komponenten sind hochwertig. Es ist eine gelungene Premiere im etwas gehobenen Familienspielbereich.

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Alles über Joy

Joy | Autor: Sandro Niederberger | Illustrationen: nome Agency | Verlag: Hamster Games

Spielerzahl: Laufspiel für 2 – 4 Personen
Spieldauer: 60 – 80 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Eine zügige Sammelleidenschaft
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: gut
Beste Spielerzahl: 3 – 4 Personen
Richtet sich an: Familie

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