Das bekannte Autorenduo Wolfgang Kramer/Michael Kiesling hat mit einem neuen Legespiel erneut zugeschlagen. Diesmal stapeln die Spieler Leckereien in der Sushi-Box. Bei Jubako gibt es ganz schön viele Spielvarianten, mit denen man in unterschiedliche Richtungen stapeln und kleine Schwerpunkte setzen kann.
Die Spielsteine erinnern an Domino. Auf den kleinen Plastikplättchen ist Platz für jeweils zwei Symbole. Die muss man sich allerdings erahnen, denn sie sind ziemlich abstrakt gehalten. So ist das Ei noch erkennbar, an Avocado erinnert zumindest die Farbe. Orientiert man sich einfach an den Symbolen, ist das aber kein Problem. Widmen wir uns dem Grundspiel von Jubako. Je nach Spielerzahl ist eine gewisse Anzahl der Sushi-Plättchen im Spiel. Sie liegen verdeckt aus, vier davon offen. Jeder Spieler erhält eine Box, das Spieltableau – wahlweise im Format 4×4 oder 5×5. Zwei Plättchen gibt es als Startkapital, danach kann es auch schon losgehen.
Der Spielablauf von Jubako ist echt simpel. Erst nimmt man sich ein Plättchen (verdeckt oder offen). Nun hat man in jeder Runde drei Plättchen zur Auswahl, wovon man eines in seine Box legt. Danach wertet man eine Zutat, die man eben reingelegt hat und der nächste Spieler ist an der Reihe.
Nur wenige Legeregeln gibt es zu beachten. Auf leere Plätze kann jeder Stein gelegt werden. Will man auf eine bestehende Leckerei auflegen, ist mindestens ein identisches Symbol Pflicht. Da sich die Plättchen stapeln, müssen sie natürlich eben aufliegen. Schliesslich will niemand am Ende eine Schüttelbox erhalten.
Für die anschliessende Wertung erhält man einen Punkt für jede gewählte Leckerei, die nun in der Box sichtbar ist. Ein grosser Bonus mit 5 Punkten lockt, wenn man ein total identisches Plättchen auflegen kann.
Die passenden Plätze sind nicht einfach zu finden und es ist möglich, dass plötzlich gar nichts mehr passt. Als letzte Möglichkeit entfernt man einen seiner Spielsteine und notiert sich einen Minuspunkt. Mit den letzten Steinen und bereits vollgestopfter Box kommt das vor. Das Spiel endet nach dem letzten, gelegten Stein. Wer nun die meisten Punkte hat, gewinnt.
Nicht weniger als 5 Spielvarianten gibt es für Jubako. Die unterschiedlichen Boxengrössen habe ich bereits erwähnt. Mit Extrasteinen kann man sich am Ende noch einmal Punkte holen, wenn die zu Beginn gezogene Leckerei oben aufliegt. Oder man wechselt für die Endwertung in eine Ebenenwertung. Das kennt man beispielsweise aus dem Spiel NMBR9. Damit wertet man das Stapeln auf und animiert dazu, die Box in die Höhe zu füllen.
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Fazit
Jubako erfindet das Genre der Legespiele nicht neu. In diesem Fall fühlt es sich an wie ein gestapeltes Domino-Spiel. Obwohl das Thema frisch wirkt, ist es doch ziemlich abstrakt umgesetzt. Die Leckereien sind nicht wirklich als solche wahrzunehmen. Da man während einer Partie aber ohnehin mit Optimieren beschäftigt ist, spielt das keine grosse Rolle. Ein wenig Planung liegt drin, zumindest mit den offen ausliegenden Plättchen. Im Spiel zu zweit kann man durchaus auf ein Plättchen spekulieren und auch zwei Züge voraus sehen. Zu dritt und zu viert sind die gewünschten Plättchen meist weg und man versucht das Beste aus der aktuellen Situation zu machen.
Der Einfluss ist insgesamt nicht allzu gross. Und so spielt das Glück auch ein gewisse Rolle. Vielleicht zieht man gerade ein Plättchen, das passt und Bonus bringt. Manchmal gibt es Durststrecken, bei denen man am liebsten den Lieferanten für die Box wechseln würde. Mit den Varianten legt man den Fokus auf einzelne Ziele. Sie sind mehr oder weniger rechnungslastig. Doch auch hier wieder: Weit voraus planen lässt sich nicht. Will man gewisse Symbole möglichst weit oben platzieren, müssen sie erst einmal erscheinen. Bei der geringen Plättchenanzahl sind langfristige Sammlungen nicht möglich. Jubako ist ein gut funktionierendes Lege- und Stapelspiel, das sich am besten aus dem Bauch heraus spielt, ein genüssliches Einsteigerspiel ohne zu grosse Ansprüche.
Alles über Jubako
Jubako | Autoren: Michael Kiesling, Wolfgang Kramer | Illustration: Francesca Pignataro | Verlag: Ravensburger
Spielerzahl: Legespiel für 2 – 4 Personen
Spieldauer: 30 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Stapelbare Leckereien in der Box
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Richtet sich an: Familie