Just Wild – Spielkritik

Die neue Helvetiq-Reihe Fun by Nature beschäftigt sich mit der Umwelt. Mit wechselnden Partnern widmen sich die Spiele einem Umweltbereich, der unsere Aufmerksamkeit und Unterstützung benötigt. Bei Just Wild vergrössern wir in einem flotten Kartenspiel die Territorien von Wolf, Luchs, Bär oder Steinbock.

Just Wild

Jeder Spieler wählt sich den Kartenstapel seiner Tierart aus und nimmt sich die dazugehörigen 6 Token. Die Karten sind beidseitig bedruckt. Auf der bunten Vorderseite ist das gewählte Tier zu sehen, die länglichen Karten sind aber in zwei Hälften unterteilt. Auf der Rückseite ist es Nacht, die Tiere sind verschwunden, und die dunkle Landschaft ist ebenfalls in zwei Hälften unterteilt. Der eigene Kartenstapel wird gemischt. Mit drei Handkarten startet man in die Partie. Jeder Spieler legt eine Karte mit der bunten Seite nach oben auf den Tisch – so entsteht das Startterritorium.

In jeder Runde MUSS man bei Just Wild eine Karte spielen. Da man das eigene Territorium farblich erweitern will, versucht man die Vorderseite nach oben auf die Spielfläche zu legen. Das ist nur erlaubt, wenn man zwei bereits ausliegende Hälften mit der Summe einer eigenen Karte abdecken kann. Liegen eine 3 und eine 4 nebeneinander, spielt man die eigene 7 auf die Karten, deckt sie ab und setzt dadurch die eigene Farbe in Szene. Befindet sich ein Jungtier mit auf der Karte, kann man das Feld mit einem Token blockieren. Nun darf später niemand eine weitere Karte auf das entsprechende Feld mit dem Jungtier legen.

Just Wild

Zwei spezielle Situationen können eintreten. Im ersten Fall besitzt man ganz einfach keine passende Handkarte für die Landschaft. Das ist schlecht, denn nun muss man das Gebiet erweitern, indem man eine Karte mit der Rückseite an den Rand legt. Dadurch vergrössert man zwar das Gebiet für zukünftige Tiere, erhält aber selber kein zusätzliches Territorium in der eigenen Farbe. Die Rückseite ist neutral.

In einem zweiten Fall überschreitet die Summe die Zahl 10. Möchte man beispielsweise eine 12 abdecken, legt man eine 2 auf die entsprechenden Karten auf dem Spieltisch. Für die fehlenden 10 Punkte muss man eine Karte mit der Rückseite an den Rand anlegen.

Just Wild

Möglichkeiten zum Ablegen von Karten gibt es bei Just Wild also immer. Das Spiel endet für alle Spieler zu einem unterschiedlichen Zeitpunkt. Schluss ist, wenn man die letzte Karte ablegt – jedoch nur für die entsprechende Tierart. Legt der Wolf seine letzte Karte, zählt er die Anzahl seiner jetzt sichtbaren violetten Felder auf dem ganzen Spielfeld. Das ist seine Punktzahl. Danach spielen die restlichen Tierarten weiter. Natürlich dürfen Wolfskarten noch überdeckt werden, das hat keine Auswirkungen mehr auf die Wolfspunkte. Hat auch der letzte Spieler seine Karten ausgelegt und die Punkte gezählt, steht die Tierart mit dem grössten Territorium fest.


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Fazit

Just Wild ist ein simples Kartenablegespiel, das ein wenig Mathematik einfordert. Erst ist das Spielfeld noch klein, aber mit jeder dunklen Seite wächst das Gebiet. Nun muss man sämtliche Karten abchecken und nach einem passenden Duo für die Summe der eigenen Handkarte suchen. Das erfordert ein wenig Übersicht und Kartenglück. Manchmal könnte man mehrere Karten ausspielen, manchmal geht gar nichts. Das Ziel bleibt: Das eigene Tier soll möglichst oft zu sehen sein. Mit seinen Token versucht man, den Mitspielern Gebiete zu blockieren. Im Idealfall besitzt man am Ende also mindestens 6 Punkte mit seinen Token, doch das ist zu wenig für einen Sieg. Die eigene Farbe sollte noch öfter zu sehen sein. Das vermehrte Blockieren von Feldern macht das Spiel mit fortschreitender Spieldauer nicht einfacher.

Sehr schön ist der Bezug zur Natur. Bei Just Wild geht es um Wildtiere und ihre Territorien. Darauf geht das Regelheft wunderbar ein und liefert zusätzliche Informationen zu den vier Hauptakteuren. Das Kartenspiel eignet sich durch die Rechnerei und das Tier-Thema auch perfekt für die Schule. In einem flotten, kurzen Spiel erschafft man spielerisch Lebensräume für die Tiere.

Alles über Just Wild

Just Wild | Autor: Marco Franchin, Leo Colovini| Illustrationen: Salomé Gautier | Verlag: Helvetiq

Spielerzahl: Kartenspiel für 2 – 4 Personen
Spieldauer: 20 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Lebensräume für die Tiere
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Richtet sich an: Familie

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