Die Story folgt dem gleichnamigen Roman. Doch hinter Ken Follett – Kingsbridge: Das Spiel verbirgt sich ein einfaches Kartenspiel, das man auch bewältigen kann, ohne tief in die Geschichte einzutauchen. Vielmehr liefert der Roman den Rahmen des Spiels.
Ganze 104 sehr schön illustrierte Storykarten stehen im Zentrum des Spiels. Die Karten mit den Werten von 1 bis 13 widerspiegeln in groben Schritten die Ereignisse des Romans. Die Karten werden gleichmässig auf alle Spieler verteilt. 6 zufällige Storykarten kommen allerdings als Startvorlage auf die Reihenkarten in die Tischmitte. Ähnlich wie bei Solitär legt man dort gleich die Karten ab. Wir schauen uns zuerst das Grundspiel an. Mit Personenkarten lässt sich Kingsbridge: Das Spiel noch ganz einfach um ein Element erweitern, ohne es komplex zu machen. Doch dazu später mehr.
Jeder Spieler mischt seine Karten zu einem verdeckten Stapel, sechs Karten nimmt man in die Hand.
Das Ziel jedes Spieler ist es, sämtliche Karten wegzuspielen. Da man immer nur 6 Karten auf der Hand hat, will man im eigenen Spielzug möglichst viele von ihnen anlegen. Wer in den Computer-Einstiegsjahren auf das kostenlose Spiel Solitär zugegriffen hat, der kennt das Spielprinzip bereits. Die Karten müssen aufsteigend angelegt werden. Ein Umbau ist jederzeit möglich, wenn es passt. Ein Umbau kann sogar nur teilweise erfolgen, indem man eine halbe Reihe wegnimmt und irgendwo ergänzt.
Das bedeutet, ein Spieler legt eine 6 auf eine 5, in einer anderen Reihe eine 11 auf eine 10 – alles muss lückenlos geschehen. Im besten Fall schliesst man eine Lücke und zieht eine Reihe, die mit einer 7 startet auf die eben hingelegte 6. Das bringt einen grossen Vorteil: Es gibt nun eine leere Reihenkarte, die wieder mit einer beliebigen Handkarte belegt werden kann.
Komplette Reihen (von 1 bis 13) entfernt man aus dem Spiel und erneut ist eine Reihenkarte frei.
Am Ende des Spielzugs zieht man auf 6 Handkarten nach und schöpft in der nächsten Runde aus dem Vollen. Als Alternative tauscht man im eigenen Spielzug beliebig viele Handkarten aus, legt sie unter den Nachziehstapel und nimmt sich neue. Allerdings setzt man so eine Runde aus, in der man „nur“ seine Karten auffrischt.
Wer sämtliche Karten zuerst weggespielt hat, gewinnt Kingsbridge: Das Spiel.
10 Personenkarten, natürlich ebenfalls aus dem Roman, fügt man ganz einfach ins Spiel ein. Die Karten verteilt man gleichmässig an die Spieler und bildet einen offen Stapel. In jedem Spielzug darf ein Spieler die Fähigkeit der zuoberst ausliegenden Person nutzen. Danach gibt er die Karte dem nächsten Spieler weiter. Es sind also Wanderkarten, die mehrfach in einer Partie genutzt werden.
Die Personenkarten erlauben Spielzüge, die sonst nicht möglich sind: Eine Zahl überspringen, eine zusätzliche Reihe eröffnen, eine nicht vollständige Reihe entfernen etc.
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Fazit
Ken Follett – Kingsbridge: Das Spiel orientiert sich thematisch am Bestseller, spielerisch bestaunt man zwar die schönen Karten, doch nach wenigen Partien ist das Thema leider nicht mehr relevant. Die Zahlen interessieren, die Fähigkeiten der Personen – das ist entscheidend für das Karten-Ablegespiel. Kingsbridge: Das Spiel ist einfach gestrickt. Es spielt sich zügig, mit einfachen Regeln. Ein Spiel, das generationenübergreifend schnell eingeführt ist. Das Aneinanderreihen von Zahlenwerten ist nicht neu. Etwas Überblick erfordert das Umbauen von Reihen. Dass Reihen auch teilweise übernommen werden dürfen, ermöglicht doch die eine oder andere Verbesserung – wenn man sie denn sieht.
Die Personenkarten würde ich auf jeden Fall ins Spiel bringen. Sie minimieren ein wenig das Kartenglück. Das Weiterreichen der Karten ist ein sehr schöner Spielzug, damit alle Spieler früher oder später in den Genuss der speziellen Fähigkeiten kommen. Und nicht zuletzt: Kingsbridge: Das Spiel ist auch solo gut spielbar. Kein Wunder, bei den Anleihen von Solitär.
Alles über Ken Follett – Kingsbridge: Das Spiel
Ken Follett – Kingsbridge: Das Spiel | Autor: Wolfgang Kramer | Illustrationen: Michael Menzel | Verlag: Kosmos
Spielerzahl: Kartenspiel für 1 – 5 Personen
Spieldauer: 20 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Zahlenreihen
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 1 – 5 Personen
Richtet sich an: Familie