Kerala – Spielkritik

In Kerala in Indien feiert man das grosse Fest der Elefanten. Der Festplatz wird farbig geschmückt, wenn die Dickhäuter sich präsentieren. Und ebenso farbenprächtig kommt das Legespiel von Kosmos daher, bei dem der Festplatz immer grösser und bunter wird.

KeralaSchön bei Kerala: Es knobeln immer alle Spieler mit. Der eigene Festplatz wächst stetig und die Farbenpracht gedeiht. Jeder Spieler beginnt das Fest mit einem Startplättchen und zwei Elefanten seiner Farbe. Alle Legeplättchen befinden sich in einem Sack und werden zufällig gezogen. Nehmen weniger als 5 Spieler teil, schafft man durch das Wegnehmen einzelner Plättchen einen Ausgleich. Kerala ist flexibel.
Der aktive Spieler zieht genau so viele Plättchen aus dem Sack, wie Spieler teilnehmen. Er legt die Plättchen offen aus, der Reihe nach wählen die Spieler eines für ihren Festplatz aus. Die Legeregeln sind simpel. Plättchen dürfen nur seitlich angelegt werden und einer der Elefanten muss sich auf das angelegte Nachbarplättchen bewegen. So legt man Runde für Runde ein neues Plättchen auf seinen Festplatz, mal mit einer grossen Auswahl, mal nimmt man, was übrig bleibt.

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Der eigentliche Spielmechanismus ist also sehr einfach. Deutlich mehr zum Grübeln kommt man bei den Endbedingungen, die man erfüllen sollte. Die 5 Spielfarben müssen alle auf dem Festplatz vertreten sein, am besten sogar farblich korrekt verbunden. Fehlen nämlich einzelne Farben, oder gibt es mehrere Gruppierungen einer Farbe, schreibt man schon einmal dicke Minuspunkte. Einzige Ausnahme: Von der eigenen Spielfarbe darf man am Ende zwei Gebiete auf dem Festplatz haben.
Auf vielen Plättchen befinden sich aber kleine Elefanten. Je mehr Elefanten man auf seinen Festplatz lockt, desto mehr Pluspunkte sammelt man am Ende des Spiels.

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Und sogar Korrekturen können während des Spiels vorgenommen werden. Es gibt Spezialplättchen, mit denen man Elefanten oder bereits gelegte Plättchen umsetzen darf. Zudem darf man ausgelegte Plättchen später mit einem anderen überbauen. Damit verliert man zwar eine Legemöglichkeit, vielleicht vermeidet man aber auch grösseres Unheil.
Und wer sich zusätzliche Punkte holen will, baut mutig zweifarbige Zwischenteile ein. Passen beide Farben am Ende in den Festplatz, holt man sich 5 Punkte.
Sollten alle Stricke reissen, kann man zwei Mal während des Spiels passen und während einer Runde kein Plättchen legen.

Wer aus allen Möglichkeiten die Farben am besten auf dem Tisch kombiniert, holt sich viele Punkte und vermeidet Minuspunkte. Das könnte dann auch zum Sieg reichen.

Fazit:
Kerala ist spielerisch ganz einfach zu bewältigen. Ob die Kombinationen auf dem Festplatz am Ende auch stimmen, ist wieder ein ganz anderes Thema. Natürlich spielt das Glück ein wenig mit, aber auch die Mitspieler suchen sich immer wieder Plättchen aus. Was lassen sie übrig? Während man in den ersten Partien nur den eigenen Festplatz im Kopf hat, schweifen die Blicke schon bald rundherum. Was mag der Mitspieler überhaupt nicht. Welche Farbe bringt ihn aktuell in Bedrängnis? Trotz einfacher Regeln bleiben doch immer einige Möglichkeiten offen. Vielleicht löst eine Überbauung das Problem? Zur Not passt man einfach. Am Ende zählen die Punkte für den Sieg. Oft endet eine Partie ganz knapp – und die nächste Spielrunde startet sofort wieder. Bei Kerala sind immer alle Spieler aktiv dabei und schmücken ihren Festplatz nach bestmöglichen farbigen Strategien. Somit ist es ein wunderschönes Spiel für die ganze Familie – und passt in jeder Besetzung.

Kerala | Autorin: Kirsten Hiese | Verlag: Kosmos
Legespiel für 2-5 Personen | Spieldauer: 30 Minuten | Ab 8 Jahren | Benötigt: Farbe, Weg und Elefanten | Wiederspielreiz: sehr gross

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