Kimono – Spielkritik

Als Sammler japanischer Kuriositäten möchte man gerne mehr als nur ein Kimono gewinnen. Das gelingt nur, wenn man sich nicht vom Sammeltrieb anderer Spieler beeinflussen lässt. Sonst wird die Sammlung schnell kleiner und kleiner und kleiner und…

Kimono

Um 5 verdeckte Stapel mit Gegenständen wird bei Kimono gespielt, was gleichzeitig auch 5 Spielrunden sind. Der Meister bereitet den Markt der kuriosen Gegenstände vor. Er legt den ersten Kartenstapel offen aus, ohne die Reihenfolge der Karten zu verändern. Danach teilt er sie in 2 Gruppen und schiebt irgendwo die Meister-Anwärter-Karte hinein. Alle Spieler können sich nun geheim um eine Kartengruppe bewerben. Mit einem Abstimmstein legen sie sich geheim fest, ob sie lieber Gruppe 1 oder Gruppe 2 in ihrer Sammlung haben möchten.

So können natürlich verschiedene Situation auftreten, wenn man die einzelnen Gruppen abarbeitet:
– Niemand will eine Gruppe haben. Die Karten landen in der Tonne.
– Nur ein Spieler möchte die Gruppe. Glückwunsch, er kann die Karten zu sich nehmen.
– Mehrere Spieler haben sich um die Karten beworben. Der Meister teilt die Karten erneut, die beteiligten Spieler entscheiden sich wiederum geheim um die neue Gruppe 1 oder 2.
Das geht so lange weiter, bis alle Spieler Karten erhalten haben. Natürlich verkleinert sich die Menge der angebotenen Karten ständig. Bleibt in einer „Gruppe“ nur noch eine Karte übrig, um die sich mehrere Spieler streiten, wandert die Karte in die Tonne. Als Trost erhalten die beteiligten Bewerber eine Kimono-Karte.

Kimono

Wie bereits erwähnt, liegt unter den Gegenständen auch die Meister-Anwärter-Karte. Sie bestimmt den zukünftigen Meister der nächsten Runde. Der Meister-Status ist nicht zu verachten, denn wer die Karten teilt, bestimmt ein wenig die Richtung des Spiels. Zudem erhält der neue Meister sämtliche Karten zugesprochen, die in der Tonne liegen. Immer in der Hoffnung, dass er sie auch gebrauchen kann.

Kimono

Entscheidend bei Kimono ist nämlich nicht die Grösse der Sammlung, sondern die Anzahl eines jeden Gegenstandes. Schnitzfiguren sollte man beispielsweise höchstens drei besitzen. Dann bringt jede Schnitzfiguren-Karte am Spielende drei Punkte ein. Hat man zu viele Karten gesammelt, erhält man Minuspunkte in der Endabrechnung.

Aktionskarten sorgen für zusätzliche Unterhaltung im Sammeltrieb der Spieler. Auch diese Karten erwirbt man mit den Gegenständen. Die Auswirkungen können ganz unterschiedlich sein: Minuspunkte, eine zufällige Karte vom Zugstapel nehmen, zwei bereits gesammelte Gegenstände in die Schachtel legen oder die Sorte mit den meisten Karten um einen Gegenstand erweitern. Nicht jede Aktion ist zu jedem Zeitpunkt willkommen, aber manchmal doch sehr nützlich.

Nach 5 Bietrunden ist Schluss. Wer mit seiner Sammlung die meisten Punkte erreicht, gewinnt Kimono.


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Fazit zu Kimono

Kimono ist ein Karten-Sammelspiel mit geheimen Geboten. Wer zu viel will, wird jämmerlich untergehen. So versuchen die Spieler einen guten Mittelweg zu finden zwischen Geben und Nehmen. Doch wie pokern die anderen? Kimono bezieht seinen Unterhaltungswert aus der Interpretation der Gedankenspiele anderer. Aber weiss ich wirklich, welche Karten die Mitspieler begehren? Mit den Aktionskarten lassen sich noch gewisse Dinge gerade biegen. Der Meister selber teilt die Karten und bietet ebenfalls mit, das ist nicht zu unterschätzen. Es gibt verschiedene Wege, die man bei Kimono einschlagen kann. Pläne gehen jedoch nur auf, wenn man sie alleine schmiedet. Ganz am Ende wird abgerechnet – bis dahin kann noch viel passieren beim Poker um die schönste Sammlung japanischer Gegenstände. Ein schönes Familienspiel, bei dem man Teilen lernt.

Fakten zu Kimono

Autoren: Hisashi Hayashi | Verlag: Zoch Verlag

Spielerzahl: 3 – 6 Personen
Spieldauer: 30 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Geteiltes Leid ohne Hamsterkäufe
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: kein 2er-Spiel
Beste Spielerzahl: 3 – 6 Personen
Richtet sich an: Familie

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