Ein kleines Karten-Sammelspiel verbirgt sich hinter Kings & Creatures. Alles dreht sich um Könige, Schätze, Helden und wilde Kreaturen, die nur zur Geltung kommen, wenn man sie auch in passender Anzahl in seinem Königreich hat.

Es war einmal… ein Schloss. Damit beginnt die Sammelaktion über 5 Spielrunden. Die zur Verfügung stehenden Karten passen sich der Spieleranzahl an. Ebenso die Legenden, die als Auftragskarten in jeder Partie anders aussehen. So gibt es bei Kings & Creatures Schätze, Helden, Legenden, Könige und Fabelwesen, die allesamt eine Zahl in der oberen, rechten Ecke ihrer Karte vorweisen. Nach diesen Ordnungszahlen sammelt man über 5 Spielrunden den ganzen Glanz für sein persönliches Königreich zusammen. Die tiefsten Zahlenwerte besitzen die Schlösser, die man zu Beginn an die Spieler verteilt. Das Schloss ist der Grundstock der eigenen Sammlung und liegt vor jedem Spieler offen aus. Sämtliche Spielkarten werden gemischt und in 5 Stapel aufgeteilt. Stapel 1 kommt nun in der ersten Runde zum Einsatz.

Vom Kartenstapel legt man eine bestimmte Anzahl (je nach Spielerzahl) offen aus. Ein kleiner, verdeckter Nachziehstapel bleibt. Gespielt wird nicht nach einer klaren Reihenfolge. Wer aktuell den tiefsten Kartenwert ausliegen hat, nimmt sich eine neue Karte aus der Auswahl und legt sie seitlich und ein wenig erhöht auf sein Schloss. Mit jeder Karte erhält man einen neuen Zahlenwert in der rechten, oberen Ecke. Wer nun den tiefsten Wert besitzt, holt sich die nächste Karte. So kommt es vor, dass ein Spieler mehrmals nacheinander eine Karte zieht und andere erst später an der Reihe sind. Jeder Spieler darf sich höchstens 3 neue Karten pro Runde ziehen. Nach der dritten Karte ist Schluss. Die Runde kann auch schon früher enden, wenn man einen tieferen Wert zu sich holt/holen muss. Das Angebot bestimmt natürlich die Entscheidungen aller Spieler. Es lohnt sich auf jeden Fall, am Ende einer Runde wieder eine tiefe Zahl zu besitzen, damit man in der nächsten Runde eher am Werk ist.
Die Karten sammeln sich also in einer schönen Reihe hinter dem eigenen Schloss. Die meisten Karten bringen erst ganz am Ende der Partie Punkte. Doch es gibt auch eine Rundenwertung mit den Heldenkarten. Nach jedem Durchspielen eines Kartenstapels vergleichen die Spieler die Anzahl der Helden (Ritter) in ihrem Königreich mit den Nachbarspielern und erhält für die Mehrheit Punkte. Besitzt man in der Summe sogar mehr Helden als beide Nachbarn, verdoppelt sich die Punktzahl.

Lohnt es sich also auf die Helden zu spielen? Nicht unbedingt, denn die Helden sind in der Schlusswertung ziemlich zahnlos. Dann holt man sich Punkte für die Kreaturen (Anzahl Karten x Anzahl unterschiedlicher Kreaturen), die eroberten Schätze, erfolgreiche Legenden oder Königspunkte.
Die Legenden machen Vorgaben zur Kartensammlung im eigenen Königreich. Erfüllt man sie, kriegt man Punkte. Die Königskarten vergleichen die Anzahl einer Kartenart mit den Nachbarn.
Es ist eine gute Mischung aus dem Sammeln der Karten und der passenden Kombination am Ende, die auch viele Punkte bringt. Mit dem Wertungsblock zählt man die Punkte schnell zusammen. Wer klug gesammelt hat, gewinnt den Wettkampf von Kings & Creatures.
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Fazit
Es kommt ein wenig unscheinbar daher, das Kartenspiel Kings & Creatures. Doch dann überrascht es mit einer pfiffigen Reihenfolge beim Karten sammeln. Man steckt ständig im Dilemma, ob man schon die gewünschte Karte abräumen soll, danach aber lange wartet auf den nächsten Spielzug, oder ob man erst noch eine Kreatur mitnimmt und dafür eher später wieder am Zug ist. Manchmal verzichtet man besser, bevor man in eine Sackgasse läuft. Die kann es geben, wenn man auf hohe Zahlenwerte setzt und am Ende nicht mehr zurück kommt. Dann zieht sich die Strafe allenfalls noch weit in die nächste Runde und die Mitspieler mit tiefen Werten sammeln munter weiter. Zu sehr sollte man sich nicht auf eine Strategie versteifen, es gibt viele Unbekannte im Spiel. Da sind zum Einen nie alle Karten in der Partie und man weiss nie, wann die gewünschten Karten erscheinen. Es kann gut sein, dass eine Kartensorte in einer Spielrunde nicht erscheint, also muss man seine Sammlung anderweitig ergänzen. Die Legenden fordern zudem ganz unterschiedliche Karten im Königreich ein. Zu verkopft sollte man die Sache also nicht angehen. Zu zweit spielt sich Kings & Creatures zwar taktischer, verzeiht aber auch weniger Fehler als in grösseren Runden. Ein knackiges, kleines Kartensammelspiel!
Alles über Kings & Creatures
Kings & Creatures | Autor: Nicko Böhnke | Illustrationen: Stephan Lorenz | Verlag: Zoch Verlag
Spielerzahl: Kartensammelspiel für 2 – 6 Personen
Spieldauer: 30 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Kreaturen, Schätze, Könige und Helden
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: gut
Beste Spielerzahl: 3 – 5 Personen
Richtet sich an: Familie