Wenn es um witzige Ideen geht, beim Umsetzen von Spielen, so steht der Name Zoch ganz oben auf der Liste. Bei Kipp mir Saures erhalten wir eine Maschine, die ständig Würfel ausspuckt, damit wir Süssigkeiten produzieren und verpacken können.
Der Spielaufbau von Kipp mir Saures benötigt ein wenig Zeit. Vor der ersten Partie bastelt man die Würfelmaschine aus mehreren Teilen zusammen. Drei Röhren werden es am Ende, die für das Aroma, die Form und die Verpackung stehen. Runde für Runde füttert man sie mit Würfel – bis sie kippen. Diese dreifache Würfelmaschine ist natürlich der Star des Spiels. Sie löst die Aktionen aus, je nach Röhre, die neue Würfel ausspuckt. Vor Spielbeginn legt man die Zutaten als gelbe, rote und blaue Würfelchen bereit, deckt 8 Formkarten für alle gut sichtbar auf und gibt jedem Spieler 9 richtige Würfel in drei Farben und drei Grössen.
In einer ersten Phase von Kipp mir Saures füllen die Produzenten der Süssigkeiten die Röhren der wunderbaren Maschine. Reihum wirft jeder einen beliebigen Würfel in eine beliebige Röhre. Das benötigt ein wenig Technik. Man darf die Röhre festhalten beim Einwerfen und lässt sie los, wenn der Würfel unten angekommen ist. Diese Prozedur läuft so lange bis eine Röhre vornüber kippt.
Die Würfel fallen unten in ein Purzelfach und lösen, je nach Röhre, Aktionen aus. Die erste Röhre ist die Aromaröhre. Da gibt es gelbe Lichttrüffel, rote Feuerkaramellos oder blaue Wolkendrops. Wer die Röhre zum Kippen brachte, nimmt sich einen Würfel aus dem Fach und schnappt sich die Anzahl an Aromen der entsprechenden kleinen Farbwürfelchen. Reihum nehmen sich alle Spieler Würfel und Aromen. Ist eine Farbe aus, darf man ausweichen auf eine andere. Die Würfel legt man in sein persönliches Lager. Die Aromen sind leider auf 10 limitiert. Wer mehr Aromen besitzt, muss nun welche abwerfen.
Die mittlere Röhre ist die Formröhre. Wieder liegen Würfel im Purzelfach, doch diesmal wählt man sich Formkarten aus. Mit einem roten Würfel holt man sich eine rote Formkarte. Doch da liegen auch bunte Mischungen aus. Will man sich eine bunte Mischung sichern, muss der Zahlenwert des Würfels mit der Zutatenmenge übereinstimmen, die in die Form soll. Mit einer 6 wählt man eine beliebige bunte Mischung – Joker!
Mit der dritten Röhre verpackt man seine Süssigkeiten. Wieder nimmt man sich reihum die Würfel aus dem Purzelfach. Ein blauer Würfel verpackt eine blaue Form, Zahlenwerte sind hier nicht wichtig. Dazu benötigt man aber die Formkarte und die passenden Zutaten. Will man von Röhre drei profitieren, muss man also ein wenig Vorarbeit geleistet haben. Mit einem beliebigen Würfel verpackt man eine bunte Mischung. In ihnen sind Bonbons jeder Farbe zwingend. Die Würfel bleiben auf den Formkarten liegen. So erkennt man, was verpackt wurde. Nur fertig verpackte Formen bringen am Ende Punkte ein.
Bei jeder Röhre gilt: Aktionen werden so lange durchgeführt, wie man Würfel aus den Purzelfächern nehmen kann. So füllt man gleichzeitig auch den persönlichen Würfelvorrat wieder auf, den man für die Einwurfrunden benötigt.
Hat jemand 5 Packungen fertig erstellt, endet die Partie. Nun gibt es noch Boni zu verdienen. Wer am meisten rote, blaue und gelbe Würfel verwendet hat in den Packungen, erhält jeweils 5 Punkte. Alle Spieler, die sämtliche Farben inklusive bunter Mischung erstellen konnten, kriegen ebenfalls 5 Punkte. Wer kürt sich zum besten Süsswarenfabrikanten?
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Fazit
Was für eine lustige Maschine, die ganz plötzlich die Röhren ausleert, wenn sich der Schwerpunkt verlagert. Mit den unterschiedlichen Würfelgrössen versucht man das Kippen zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Wer zuerst wählen kann, hat schliesslich die grösste Auswahl – und gute Chancen noch ein zweites oder gar drittes Mal an die Reihe zum kommen bei den Aktionen. Jede Röhre liefert eine andere Aktion. Um an verpackte Bonbons zu kommen, muss man die eigene Sammlung ein wenig koordinieren. Aromen nützen nichts ohne Formen, Verpackungen lassen sich nicht herstellen ohne Aromen.
Wer es schafft, zum richtigen Zeitpunkt an die passenden Elemente zu gelangen, räumt viele Verpackungspunkte ab. Kipp mir Saures (erhältlich ab 24.28 Euro) ist trotz der tollen Maschine kein ganz einfaches Familienspiel. Man muss die Zusammenhänge sehen, um die eigene Maschinerie bis zum süssen Ende zum Laufen zu bringen. Zudem sind bei jeder Röhre andere Punkte massgebend: Farbe, Werte oder gar beides. Kipp mir Saures ist tatsächlich selber eine bunte Mischung aus Maschine, glücklichem Kippelement und Sammelspiel bis zum verpackten Naschwerk. Das ist sehr unterhaltsam.
Alles über Kipp mir Saures
Kipp mir Saures | Autor: Emmanuel Albisser | Illustrationen: Folko Streese | Verlag: Zoch
Spielerzahl: Brettspiel für 2 – 4 Personen
Spieldauer: ca. 45 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Verpackte Süsswaren
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Richtet sich an: Familie