Einfach so am Meer rumhängen und die Drachen im Wind steigen lassen. Gemeinsam orchestrieren wir die bunten Fluggeräte zu einer schönen Choreographie. Wie lange halten sich bei Kites die Drachen in der Luft?
Das kooperative Kites ist ein Echtzeitspiel. In rund 10 Minuten ist eine Partie durchgespielt und exakt so lange sollen sich die Drachen auch in der Luft halten. 6 Sanduhren imitieren die Drachen, die man spätestens dann wieder bewegen sollte, wenn der Sand beinahe komplett nach unten rieselt. Steht auch nur eine der Sanduhren still, ist die Show vorbei. Ob das reicht, um vom Publikum Applaus zu erhalten? Bei Kites verfolgen alle also dasselbe Ziel: Die Sanduhren möglichst lange bei Laune halten, dadurch bleiben die Drachen in der Luft.
Zu Beginn legt man die Sanduhren auf die Seite und verteilt an alle Mitspielenden einen Stapel mit Drachenkarten. Zwischen 3 und 5 Karten (je nach Anzahl der teilnehmenden Personen) zieht man auf die Hand. Noch darf man sich die Karten aber nicht ansehen.
Sobald das Spiel mit dem Umdrehen der ersten Sanduhr beginnt, gibt es kein Zurück und keinen Unterbruch mehr. Es wird gespielt, solange es geht. Die weisse Sanduhr startet das Spiel. Stellt man sie auf, darf man sich die Handkarten ansehen.
Gespielt wird der Reihe nach bei Kites. Wer am Zug ist, legt eine Drachenkarte auf den Tisch und befolgt die Anweisungen. Eine Drachenkarte zeigt eine oder zwei Drachenfarben an. Für jede angezeigte Drachenfarbe dreht man die entsprechende Sanduhr um. Erscheint eine Farbe zum ersten Mal, stellt man die Sanduhr auf, ab jetzt ist sie im Spiel.
Eine Sanduhr darf zu jedem Zeitpunkt gewendet werden. Am besten natürlich, wenn sie schon beinahe abgelaufen ist. Nur für die weisse Sanduhr gibt es keine Karten. Bei jeder Karte mit nur einem Drachensymbol darf man alternativ die weisse Sanduhr drehen.
Ein gute Absprache ist erforderlich, auch eine Pause zur richtigen Zeit sorgt für kurze Erholung. So kann man das Spielen einer Karte auch rauszögern. Hat man eine Karte gespielt, zieht man eine neue nach und füllt die Kartenhand wieder auf.
Sobald alle Nachziehstapel leer sind, erhöht sich der Druck. Die weisse Sanduhr darf nun nicht mehr umgedreht werden, bis alle Handkarten weggespielt sind.
Kites kann auf zwei Arten enden: Sind alle Karten gespielt, war die Show erfolgreich. Besser geht es nicht. Wenn eine oder mehrere Sanduhren abgelaufen sind, endet die Partie sofort. Alle zählen ihre übriggebliebenen Karten und sehen in einer Tabelle nach, wie gut die Leistung war.
Mit ein wenig Übung schafft man das Grundspiel. Es wird Zeit für die Herausforderungskarten, die man ganz einfach in den Kartenstapel mischt. Die Sturmkarten kündigen einen Sturm an. Wer eine zieht, sagt: „Ein Sturm zieht auf!“ Beim nächsten Spielzug muss man die Sturmkarte spielen und alle Sanduhren umdrehen.
Die Verfangen-Karte spielt man beim nächsten Zug aus und ruft: „Verfangen!“ Nun tauschen alle mit ihren Nachbarn links und rechts jeweils eine Karte aus, bevor es weitergeht.
Auch eine Flugzeugkarte spielt man im nächsten Zug aus und sagt: „Flugzeug!“ Nun darf nicht mehr miteinander gesprochen werden, bis die Flugzeugkarte abgedeckt wurde.
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Fazit zu Kites
Kites fordert die Spielgruppe ganz schön heraus. Es ist nicht unbedingt das Tempo, das Sorgen bereitet, sondern die permanente Aufmerksamkeit, mit der man alle Sanduhren im Blick haben muss. Und die besitzen auch noch unterschiedliche Laufzeiten. Sind erst einmal alle Sanduhren im Spiel, läuft es rund. Absprachen sind wichtig, besonders bei den Doppelkarten. Schon im Grundspiel benötigt man einige Anläufe und eine gute Kartenreihenfolge, um erfolgreich zu sein. Mit den Herausforderungskarten wird das noch komplexer. Man verliert Zeit durch die verschiedenen Aktionen, die man in den Spielfluss einberechnen muss.
Echtzeitspiele muss man mögen. Die Spielzeit bei Kites ist klar eingeschränkt. In den maximal 10 Minuten ist höchste Konzentration gefragt. Hektik entsteht meist durch ungeschickte Kommunikation. Kites besitzt aber eine Lernkurve. Man spürt förmlich, wie sich eine Gruppe findet und besser wird. Bei diesem kurzen Spiel muss man die richtigen Entscheidungen treffen oder jemanden in der Hinterhand haben, der sie schnell wieder rückgängig macht. Viele Wege führen zum Ziel und die Drachen in den Himmel.
Fakten zu Kites
Autor: Kevin Hamano | Illustrationen: Beth Sobel | Verlag: HUCH!
Spielerzahl: 2 – 6 Personen
Spieldauer: 10 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Leise rieselnde Sanduhren
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 6 Personen
Richtet sich an: Familie