Komplize gesucht! – Spielkritik

Der Gmeiner-Verlag hat schon einige Krimi-Spiele veröffentlicht. Ein Krimi-Partyspiel hätte man von diesem Verlag nicht unbedingt erwartet. Bei Komplize gesucht! gibt es nicht ganz erst gemeinte Bewerbungen für den nächsten Coup. Wer soll helfen?

Komplize gesucht!

Eine grosse Anzahl von Persönlichkeiten muss herhalten, um eventuell als Komplize für das nächste grosse Ding engagiert zu werden. Dabei spielen die Fähigkeiten der Personen eine gewisse Rolle, manchmal aber auch die reine Vorstellungskraft, wie sich jemand in einer gewissen Situation überhaupt schlagen könnte. Die Jobs bei Komplize gesucht! liegen natürlich alle im tiefen Graubereich, oft tief in der Kriminalität. Die Frage bleibt trotzdem immer dieselbe: Wen würdest du auswählen, um…
Jeder Spieler hat jederzeit 4 Persönlichkeiten als Handkarten bei sich. Einen davon muss er ins Rennen um den Job schicken.

Irgendwie fühlt es sich an, als ob man als Personalvermittler seine Mandanten unter die Leute bringen muss. Nur stammen die Persönlichkeiten aus allen Epochen. So duellieren sich auch mal Julius Cäsar, Albert Einstein und Dieter Bohlen um einen Job. Welche Fähigkeiten dabei wohl gefragt sind? Sollte man jemanden nicht kennen, kein Problem: Sämtliche Karten sind mit der bisher bekannten Berufsbezeichnung und dem Alter gekennzeichnet. So kann man sich zumindest ein grobes Bild machen, ob die gerade gesuchten Skills vorhanden sind.

Der Spielablauf ist so, wie man ihn von einem Partyspiel erwartet. Kurze Erklärung, schneller Spieleinstieg. Der Startspieler nimmt die erste Coup-Karte und liest das aktuelle Problem laut vor: „Wen würdest du auswählen, um deine alte Schule abzufackeln?“ Jeder Spieler wählt seinen Favoriten aus und legt die Karte mit seiner Persönlichkeit verdeckt in die Tischmitte. Der Startspieler mischt die Karten und liest die Bewerber laut vor. Danach trifft er schon eine erste Auswahl. Wer für ihn gar nicht Frage kommt, den schmeisst er mit einer kurzen Erklärung raus.

Komplize gesucht!
Wer kommt da wohl in Frage?

Nun muss sich der Spieler outen, der die eben eliminierte Karte ins Spiel gebracht hat. Er darf den nächsten Bewerber rauswerfen. Das geschieht so lange, bis nur noch ein Kandidat übrig bleibt. Gratulation, Elyas M’Barek hat sich den Job redlich verdient. Er scheint da wohl noch eine Rechnung mit der Schule offen zu haben…

Der Gewinner der Runde erhält die Coup-Karte als Punkt zugeteilt und startet mit der nächsten Frage eine neue Runde. Gespielt wird so lange, bis sämtliche Jobs verteilt wurden.

Komplize gesucht!

Alternativ kann man Komplize gesucht! auch rückwärts spielen. Zu einer Person sucht man den passenden Job in der Kriminalität. Auch da gibt es spannende Lösungen.
Die Coup-Karten sind doppelseitig bedruckt und mit 110 Persönlichkeiten hat man eine grosse spielerische Auswahl.


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Fazit

Wenn ich mir ein Krimi-Partyspiel ausdenken müsste, genau so würde es aussehen. Die kriminellen Situationen von Komplize gesucht! (erhältlich ab 8.79 Euro) sind breit gestreut, die Persönlichkeiten sind es zeitlich und von den Fähigkeiten ebenfalls. Warum also nicht einmal einen Gutmenschen zu einer dunklen Tat animieren? Gerade Schauspielern traut man wegen ihrer Rollen so einiges zu. So ist Bruce Willis flexibler einsetzbar als beispielsweise Angela Merkel. Doch denken auch die Mitspieler so? Komplize gesucht! lebt vom Kopfkino, aber auch von den Diskussionen rund um die gemachten Zuteilungen.

Und manchmal muss man sich die Taten gar nicht schönreden. Wenn die Auswahl nicht passt, schickt man auf gut Glück einfach mal jemanden los. Vielleicht klappt es trotzdem. Das Spiel lebt von den Einschätzungen der Spieler. Die können in jeder Spielrunde ganz unterschiedlich ausfallen. Der Weg ist eben das Spiel – am besten in einer grösseren Spielrunde.

Alles über Komplize gesucht!

Komplize gesucht! | Autor: Reiner Knizia | Illustrationen: Lutz Eberle | Verlag: Gmeiner

Spielerzahl: Kartenspiel für 3 – 8 Personen
Spieldauer: 30 Minuten
Altersangabe: ab 14 Jahren
Benötigt: Düstere Menschenkenntnis
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: kein 2er-Spiel
Beste Spielerzahl: ab 4 Personen
Richtet sich an: Familie

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