Kompromat – Spielkritik

Dunkle Gestalten setzen sich im fahlen Licht an den Spieltisch. In der Reihe der „After Dinner – Spiele“ von HELVETIQ duellieren sich zwei Agenten bei Kompromat über mehrere Runden, um die Vorteile auf ihre Seite zu holen. Es geht um Dokumente, Codes und wichtigen Agenten-Krims-Krams. Dabei erlebt im spannenden Agenten-Universum das gute alte Black Jack eine Renaissance.

Kompromat

Gespielt wird Kompromat über 6 Runden, in denen immer vier Gegenstände ausliegen, die von den beiden Agenten heiss begehrt sind. Da holt man sich Einflusspunkte, wichtige Beweise oder auch das eine oder andere Hilfsmittel um den Gegner in die Schranken zu weisen. Zu Beginn spielen die Agenten mit den selben Vorgaben: Einem Kartenstapel mit Werten zwischen 0,5 und 11. Der liegt gut gemischt und verdeckt vor den Agenten bereit.

Der erste Agent zieht eine Karte von seinem Stapel und legt sie offen an die ausliegende Gegenstandskarte, um die er kämpfen möchte. Danach zieht er weitere Karten, die er verdeckt an die selbe Karte ablegt. Das Ziel: Die 21 bestmöglich zu erreichen. Es darf freiwillig mit dem Ziehen von Karten aufgehört werden. Überbietet man die 21, hört man ebenfalls auf, ohne ein Wort darüber zu verlieren. Der Gegner soll schliesslich nicht wisen, wie es punktemässig aussieht.

So legt man abwechselnd seine Karten aus, legt sie offen und verdeckt an und pokert um die aktuelle Auslage. In ungünstigen Spielmomenten muss man mit seinen Karten haushalten, sonst bleiben am Ende kaum noch Karten übrig. Man muss Prioritäten setzen im Duell um die besten Karten.

Kompromat

Sind alle vier Gegenstandskarten von beiden Spielern belegt, rechnet man ab. Wer mit seinen Werten näher an der 21 liegt, erhält den Gegenstand als Belohnung. Wer überbietet, muss sich einen Spionageabwehrtoken nehmen. Die Token bringen am Ende ebenfalls Siegpunkte. Doch Vorsicht: Mit dem 9. Token verliert man das Spiel vorzeitig. Das Sammeln wird also zu einer Gratwanderung.

Mit einer Punktlandung und exakt 21 Punkten darf man einen Spionageabwehrtoken abgeben und minimiert das Risiko eines frühen Endes.
Am Ende einer Runde erhält man seine Zahlenkarten zurück, mischt sie wieder durch und startet mit neuen Karten ins nächste Duell.

Kompromat

Einige Gegenstandskarten in Kompromat bringen nette Gadgets, mit denen man die eigene Position verbessert oder das gegnerische Agentenleben manipuliert. Mit der Drohne deckt man beispielsweise alle Karten des Gegners auf, mit einem Vesper Martini manipuliert man die eigene Summe an einer Reihe um einen Punkt, das Nachtsichtgerät gibt Einblick in die nächsten 5 Karten im Agentenstapel. Es sind noch weitere schöne Aktionen eingebaut, die für unterhaltsame Spielmomente sorgen.

Wer mit seinen gewonnenen Karten und den Token am meisten Missionspunkte gesammelt hat, ist der neue Agent der Stunde. Länger dauert das selten an, denn die nächste Herausforderung folgt sogleich…


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Fazit

Eigentlich ist Kompromat ein Black Jack – Duell an vier Tischen gleichzeitig. Neben den gewohnten Glücksmomenten bei Black Jack und der Suche nach der 21 muss man hier aber ein wenig Taktieren. Welche Gegenstände möchte man unbedingt? Wo lohnt sich das Risiko, wo steigt man früher aus? Die Spionageabwehrtoken bringen ein zusätzliches Risikoelement ins Spiel. Man mag sie sehr gerne, denn sie bringen Punkte. Doch mehr als 8 sollen es eben doch nicht sein. Und dann gibt es noch die Agenten-Gadgets, die sehr hilfreich sein können.

Es ist wie so oft: Man möchte gerne überall mitreden, muss sich aber irgendwie einschränken, weil man sonst gnadenlos scheitert. Dazu kommt, typisch für Agenten, ein Bluff-Element. Man darf sich nie anmerken lassen, ob man erfolgreich war oder gescheitert ist. Der Gegner würde das sofort ausnutzen. Kompromat ist ein erweitertes Black Jack mit einfachen und bekannten Regeln, die durch kleine zusätzliche Kniffe erweitert werden. So starten beide Agenten zwar mit den gleichen Bedingungen, rüsten ihr Deck im Laufe des Spiels aber auf. Spannung, Glück und Schadenfreude liegen hier ganz nahe beieinander in diesem kurzen und knackigen 2 Personen-Spiel.

Alles über Kompromat

Kompromat | Autoren: Adam Porter, Rob Fisher | Illustration: Felix Kindelán | Verlag: Helvetiq

Spielerzahl: Kartenspiel für 2 Personen
Spieldauer: 30 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Die 21 an vier Gegenständen
Wiederspielreiz: sehr gross

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 Personen
Richtet sich an: Familie

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