Kunterpunkt – Spielkritik

Im hohen Gras tummelt sich allerlei kleines Getier. Die Käfer haben es uns bei Kunterpunkt angetan. Beim Roll & Write-Spiel bringen wir ein wenig Ordnung in die Natur und beobachten Käfer aller Kategorien. Wer holt sich die passenden Punkte für seine eigenen Käfer?

Kunterpunkt

Kunterpunkt bedient sich an bekannten Elementen aus dem Roll & Write-Genre. Auf Zetteln notieren alle die Ergebnisse ihrer Würfel. Über 4 oder 5 Runden sammelt man Punkte für seine Käfer oder durchsucht die Wiese. Dabei verbessert man die Ausgangslage und setzt die Ziele der bunten Insekten selber. Die 6 Würfel bei Kunterpunkt besitzen dieselben Farben wie die Käfer und die Würfel werden in jeder Runde neu verteilt. Der aktiv Spielende besitzt die erste Wahl, muss aber die kleinsten Werte nehmen. Danach bedienen sich alle Mitspielenden ebenfalls an den übriggebliebenen Würfeln. Alle verwerten die Wurfzahlen gleichzeitig auf ihren Zetteln. Bei Kunterpunkt gibt es also keine Wartezeiten.

Die Würfelwahl gestaltet sich je nach Spielerzahl anders. Die Regeln erklären das aber gut. Nach einem kurzen Blick weiss man Bescheid. In einer Spielrunde werden alle einmal zum aktiv Spielenden. Würfel können dann neu geworfen werden, wenn man ein entsprechendes Symbol auf dem Zettel abkreuzt. In seinem Spielzug kann man die Würfel auf zwei Arten verwerten.

Kunterpunkt

Man setzt Punkte auf seinen Käfern. Die Würfelfarbe verweist auf die entsprechenden Käfer. Der Clou an der Sache: Man darf die Punkte auf dem Würfel für verschiedene Käfer verwenden, muss sich aber an die Würfelzahlen halten. Aus einer 5 lässt sich so eine 2 und eine 3 zaubern. Auch eine 4 und eine 1 ist möglich. Die Kombination 1, 1, 3 funktioniert jedoch nicht, da nicht zwei Mittelpunkte für die Einsen zur Verfügung stehen. Bereits bepunktete Käfer dürfen zu einem späteren Zeitpunkt ergänzt werden – den Regeln entsprechend.

Als zweite Möglichkeit wandelt man mit der Wurfzahl durch die Wiese. Das ist unabhängig von der Würfelfarbe möglich. Dort findet man bei Kunterpunkt Lupen mit Zielen für die eigenen Käfer oder weitere Boni. Die Ziele sind wichtig, denn am Ende bringen nur Käferreihen mit einem Ziel Punkte. Die Auswahl ist gross: Nur Käfer mit bestimmten Zahlen, nur gerade Zahlen, unterschiedliche Zahlen, tiefe Zahlen, hohe Zahlen etc.

Kunterpunkt

Und dann gibt es noch eine dritte Leiste bei Kunterpunkt: Die Kleeblätter. Die findet man auf den Würfeln, im Gras oder bei abgeschlossenen Reihen auf dem Wertungszettel. Mit einem Kleeblatt streicht man ein Feld auf der Leiste an und erhält sofort einen entsprechenden Bonus. Jedes Feld bringt einen kleinen Vorteil. Je weiter man auf der Leiste vorankommt, desto lukrativer werden die Boni. Besonders begehrt: Ein Punkte-Vervielfacher für die Käferreihen. So kann man bis zu vier Käferreihen aufwerten.

Nach einer vorgegebenen Anzahl an Runden ist Schluss. Nun gibt es an unterschiedlichen Stellen Punkte abzuräumen. Zuerst punktet jeder Käfer, der in seiner Reihe die Zielvorgabe erfüllt. Einige Käfer besitzen von Beginn an eine Punktevorgabe. Erreicht man die während der Partie, punktet der Käfer extra. Zu viel gesammelte Lupen bringen Punkte, dazu noch ungenutzte Neu-Würfeln-Symbole. Am Ende der Kleeblattleiste locken ebenfalls noch ein paar Punkte. Wer in der Summe am besten abschneidet, gewinnt Kunterpunkt.


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Fazit

Kunterpunkt ist ein schönes Roll & Write-Spiel, eher ein wenig auf der anspruchsvollen Seite, denn man kombiniert sich im Laufe der Partie seine Erfolg selber zusammen. Dazu braucht es ein wenig Übersicht. Die Punkte auf den Käfern muss man zu Beginn so setzen, dass noch passende Ziele erreicht werden können. Für gewisse Ziele muss man sich weit in die Wiese bewegen, man setzt sie erst später in der Partie. Die Würfel sind schwer einschätzbar. Kommt dazu, dass man nie weiss, was die Mitspielenden übrig lassen. Besonders gut gefällt mir die mögliche Aufteilung der Punkte auf den Würfeln. Das ist eine trickreiche Möglichkeit, die das Würfelglück ein wenig aufweicht. Die Würfel kann man immer irgendwo auf dem Zettel einsetzen. Bei Kunterpunkt sollte man sie aber effektiv nutzen, dann liegen mit der Zeit richtig schöne Kettenreaktionen drin. Das erinnert alles ein wenig an Ganz schön clever. Nicht ganz so intensiv, aber mit ähnlich verzahnten Möglichkeiten. Kunterpunkt ist auf jeden Fall die familiärere Version des Würfelspiels und ein wenig schneller durchschaubar. Die vorbepunkteten Käfer auf den Spielblöcken liefern unterschiedliche Vorlagen. So passt man seine Strategie an und spielt nicht immer auf dieselbe Farbe. Die Spannung bleibt bis zum Schluss erhalten – und das gleich auf mehreren Ebenen.

Alles über Kunterpunkt

Kunterpunkt | Autoren: Julia Thiemann & Christoph Waage | Illustrationen: Eva Hook | Verlag: frechverlag

Spielerzahl: Würfelspiel für 1 – 6 Personen
Spieldauer: 40 Minuten
Altersangabe: ab 9 Jahren
Benötigt: Käfer mit Punkten
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 1 – 6 Personen
Richtet sich an: Familie

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