Little Town – Spielkritik

So musste sich der Pioniergeist angefühlt haben, als die Siedler sich in einem einsamen Tal niederliessen, um eine florierende Wirtschaft aufzubauen. Bei Little Town wachsen ganz langsam neue Strukturen, in einem kleinen und feinen Arbeiter-Einsetz-Spiel.

LIttle Town

In der kleinen Spielschachtel findet man ganz kompakt alles, was das Optimiererherz begehrt: Ein unbeflecktes Tal mit ganz wenigen Ressourcen breitet sich auf dem Tisch aus. Zusätzlich erhalten die Pioniere ein paar Arbeiter, ein wenig Geld und schon kann es losgehen. Zu Beginn zieht man zwei persönliche Ziele. Sie bringen sofort ein paar zusätzliche Punkte, wenn man sie erfüllt. Doch die zusätzliche Einnahmequelle, das kann ich schon vorweg nehmen, ist nicht spiel-entscheidend. Auf dem Baumarkt findet man einen Markt der Gebäude. Es liegen ganz unterschiedliche Angebote dort aus, die auf ihre Aktivierung und Nutzung warten.

Über vier Runden spielt man Little Town, so lange, bis reihum jeder seine Arbeiter eingesetzt hat. Das kann auf zwei Arten geschehen. Stellt man seinen Arbeiter auf ein quadratisches Feld auf dem Spielplan, kann er sämtliche Felder um sich herum nutzen. Rohstoffe sammelt er im Tal kostenlos. Für Holz, Fisch oder Stein erhält man jeweils farbigen Würfel. Stehen bereits eigene Gebäude dort, nutzt man sie ebenfalls kostenlos. Gebäude sind auf ganz unterschiedliche Weise nutzbar. Sie bringen einen direkten Gewinn oder wandeln Rohstoffe auch in Geld oder Punkte um. Die Reihenfolge der Arbeiterauswahl bestimmt der Spieler. Bei einer geschickt geplanten Auslage ergeben sich schöne Kettenreaktionen. Es ist auch erlaubt, fremde Gebäude zu nutzen. Allerdings bezahlt man mit einer solchen Aktion ein Geld an den Spieler, der das Gebäude besitzt.

Little Town

Als Alternative errichtet man mit seinem Arbeiter ein neues Bauwerk. Dazu benötigt man aber Ressourcen. Die Gebäude haben unterschiedliche Kosten und bringen beim Bau schon einmal Siegpunkte ein. Setzt man sie an einen guten Platz auf das Spielfeld, bringen sie später bei einem Arbeitereinsatz neue Ressourcen, Geld oder Punkte. Neben Weizenfeldern stehen exakt 12 Bauwerke zur Verfügung. Der Baumarkt wird nicht aufgefüllt. Wer zuerst kommt, baut zuerst!

Little Town

Ganz wichtig ist noch die Option, sich für 3 Geld einen beliebigen Rohstoff zu kaufen, wenn man ihn sofort verwertet. Das hat schon manchen Pionier über die Ziellinie gerettet und eine Geldstrategie kann auch erfolgreich sein. Am Ende einer Runde haben die Arbeiter Hunger. Jeder möchte gerne ein Getreide oder einen Fisch. Mangelernährung wird mit 3 Minuspunkten bestraft.

Nach vier Spielrunden ist Schluss. Die Wirtschaft von Little Town nimmt langsam Fahrt auf. Das wirkt sich auf die Punkte der Spieler aus. Wer am Ende die Nase vorn hat, gewinnt.


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Fazit

In der kleinen Schachtel von Little Town steckt ganz viel drin. Das kleine strategische Spiel bricht das Optimieren und Einsetzen von Arbeitern zu einem schönen Ganzen für den Familienbereich herunter. Die Regeln sind nicht komplex. Mit den zwei zur Verfügung stehenden Aktionen löst man aber unter Umständen eine ganze Kette von Aktionen aus. Mit der Positionierung der Arbeiter und den Gebäuden wirkt man strategisch auf die Besiedlung im Tal ein.

Mit wenigen Mitteln schafft Little Town eine angenehme Spieltiefe, ohne die Spieler zu überfordern. Die Gebäudeauswahl verändert sich von Spiel zu Spiel. Wer taktischer vorgehen will, wählt die Gebäude vor Spielbeginn gezielt aus. Damit geben erfahrene Spieler schon vor Spielbeginn die Marschrichtung an. Little Town bringt das Siedeln mit viel Pioniergeist auf den Familientisch und löst die Aufgabe toll.

Alles über Little Town

Little Town| Autoren: Shun & Aya Taguchi| Illustration: Sabrina Miramon | Verlag: iello

Spielerzahl: Optimierspiel für 2 bis 4 Personen
Spieldauer: 45 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Siedeln mit Warenketten
Wiederspielreiz: sehr gross

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2-4 Personen
Richtet sich an: Familie

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