Loading – Spielkritik

Es kann richtig turbulent zu und her gehen beim Kartenspiel Loading. Spielerisch verfolgt man bekannte Muster und legt Zahlenkarten passend ab. Dass man dabei die Kartenstapel ständig weiterreicht und für zusätzliche Unruhe am Spieltisch sorgt, gehört zum Motto: Auf die Plätze, fertig, los!

Loading

Loading ist ein kurzes, knackiges Spiel, bei dem man punktet, wenn man viele Karten bei sich ins Trockene bringt und bei den Mitspielenden die Boost-Karten klaut. Das bedeutet, man arbeitet an mehreren Baustellen gleichzeitig und muss alles im Blickfeld haben. Ein kleiner Hauch von Ligretto liegt über dem Spiel. Vor Spielbeginn erhalten alle eine Boost-Karte (Wert: 3 Punkte) und einen zufälligen Stapel an Zahlenkarten. Eine Person in der Spielrunde geht leer aus und streckt ihre leere Hand in die Tischmitte. Es gibt immer einen Kartenstapel weniger im Spiel, als Personen am Tisch sitzen. So verhält es sich auch mit den Stopp-Karten, die gut erreichbar in der Tischmitte liegen. Sie läuten das Spielende ein. Je nach Anzahl der Spielenden gibt es eine oder zwei Stopp-Karten weniger in der Auslage. Das Hauptziel ist jedoch, seine eigene Ablage, das Kartendeck, mit möglichst vielen, punktereichen Zahlenwerten zu füllen.

Damit ist die Vorbereitung bereits erledigt. Nach einem 3-2-1-Loading! geht es los. Alle spielen gleichzeitig und durchwühlen ihren Kartenstapel. Das darf man so lange machen, wie man möchte. Wer viele Punkte sammeln will, sollte sich allerdings beeilen. Hat man eine passende Karte gesichtet, legt man sie ab. Entweder auf das eigene Kartendeck: Hier müssen die Zahlenwerte aufsteigend sein, aber nicht direkt aufeinander folgend. So darf man eine 18 auf eine 12 legen. Oder man legt eine Karte auf das Kartendeck eines Mitspielenden: Dort muss aber ein direkt nachfolgender Wert gelegt werden. Auf die 12 muss zwingend die 13. Als Belohnung schnappt man sich eine Boost-Karte des Mitspielenden. Das macht durchaus Sinn, weil man mit der Boost-Karte zusätzliche Punkte zu sich holt. Doch Vorsicht: Boost-Karten lassen sich auch wieder verlieren.

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Nach dem Spielen einer Karte legt man den ganzen Stapel in die ausgestreckte Hand des Mitspielenden ohne Karten. So wechseln die Karten regelmässig ihre Besitzer und man erhält wertvolle Einblicke in alle Kartenstapel. Ein guter Tipp dazu: Man darf bei Loading seinen Stapel weiterreichen, ohne eine Karte abgelegt zu haben.
Auch ein Aussteigen ist nach dem Ablegen einer Karte möglich. Hat man genug Karten gesammelt in seinem persönlichen Deck, reicht man den Kartenstapel nicht mehr weiter, sondern legt ihn vor sich ab. Hier gibt es ebenfalls eine Belohnung: Man schnappt sich die beste Stopp-Karte aus der Tischmitte.

Ist die letzte Stopp-Karte vom Tisch, endet die Partie sofort. Sämtliche Zahlenkarten besitzen Punkte. Nun zählt man die Punkte in seinem Kartendeck, addiert die Punkte der Boost-Karten und der hoffentlich eroberten Stopp-Karte dazu. Wer die meisten Punkte besitzt, gewinnt.

Loading

Kennt man das Spiel gut und hat sich mit dem wuseligen Hin und Her ein wenig abgefunden, lohnt sich das eigentliche Grundspiel. Unter den Zahlenkarten befinden sich einige (lukrativere) farbige Karten. Die farbigen Karten müssen sich nicht an die Legeregeln halten, wenn man sie gleichfarbig kombiniert. So kann man im eigenen Kartendeck Zahlenschritte rückwärts machen, was für weiteren Punktezuwachs sorgt. Bei den Mitspielenden lassen sich die Zahlenwerte dafür nach oben erweitern, was zusätzlichen Druck erzeugt.


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Fazit

Loading ist definitiv kein Spiel für gemütliche Spielrunden. Ähnlich wie bei Ligretto geht es eher turbulent zu und her. Das hat vor allem mit dem Weiterreichen der Kartenstapel zu tun. Je weiter die Partie vorangeschritten ist, desto schneller wechseln die Stapel ihre Besitzer. Mit der Zeit weiss man auch, welche Karten sich in den Stapeln befinden sollten. Das Klauen der Boost-Karten entwickelt eine parallele Spielweise. So achtet man auf die Stapel der Mitspielenden und muss schnell reagieren, da man dort nur direkte Nachfolger platzieren darf.

Stapel für Stapel sucht man sich seine Zahlenwerte zusammen und füllt das eigene Deck. Hoffentlich verpasst man nicht den rechtzeitigen Ausstieg, denn dort holt man noch die letzten Punkte mit den Stopp-Karten. Mit dem Grundspiel ermöglichen die Wert-Sprünge mit den farbigen Karten ein zusätzliches Spielelement, das man im Guten wie im Schlechten nutzen kann. Für mich gehört es zwingend ins Spiel. Loading ist ein ein kurzes, knackiges Familienspiel. Ein wenig Hektik muss man ertragen können. Durch die einfachen Spielregeln und die kurze Spieldauer ist jederzeit eine Partie möglich.

Alles über Loading

Loading | Autor: Erwan Morin | Illustrationen: Kevin de Castro | Verlag: Game Factory

Spielerzahl: Kartenspiel für 2 – 7 Personen
Spieldauer: 15 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Schnelle Zahlenwerte
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: gut
Beste Spielerzahl: ab 3 Personen
Richtet sich an: Familie

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