Es sieht bunt aus, riecht nach Comics und man schlägt sich durch unterschiedliche Welten und Levels im Königreich Arkadia. Was aussieht und klingt wie ein Computerspiel – das ist Loony Quest. In den sieben Welten fühlt man sich schnell zu Hause, doch gespielt wird mit Stift und Folie auf dem Tisch.
Die Spielwelten von Loony Quest sind thematisch geordnet. Ob nun im Dschungel, der Wüste oder in der Magmawelt, die Spieler erwarten einige Levels (Spielpläne), bis sie ans Ziel gelangen. Auf einem Level findet man sämtliche Anforderungen, die man erfüllen muss.
Da muss man Start-Ziel-Verbindungen zeichnen, Dinge einkreisen, Gestalten punktgenau treffen, oder man malt einfach einen offenen Weg über die Spielfläche. Wer die Aufgaben nach Vorgabe erfüllt, erhält viele Siegpunkte. Es gibt aber auch Strafpunkte, wenn man Mauern trifft oder über gefährliche Lebewesen zeichnet.
Die Spieler merken sich möglichst gut den besten Lösungsweg eines Levels, denn gezeichnet wird auf einer leeren Folie. Der Weg wird von der Vorgabe via Kopf und Hand auf eine Folie übertragen. Kopf und Hand? Da liegt viel Fehlerpotenzial drin! In nur 30 Sekunden müssen die Aufgaben gelöst, Wege eingezeichnet sein. Die Überprüfung findet sofort statt. Die Folie legt man auf die Level-Vorlage und sieht gleich, wie viele Punkte man noch gutgeschrieben bekommt. Wunsch und Realität trennen sich in dieser Phase oft deutlich.
Der Spielspass entsteht bei Loony Quest in erster Linie durch das mutige Zeichnen auf einer leeren Folie, in zweiter Linie aber durch die vielen Stolperfallen in den einzelnen Levels. Dort kann man sich, im positiven Sinne, auch Streichplättchen erspielen. Die kann man einsetzen, um die Mitspieler in einem kommenden Level zu ärgern, die plötzlich mit einer Banane auf ihrer Folie spielen oder einen Moskito auf dem Stift balancieren.
Bei zeichnerischer Unachtsamkeit muss man sich eines oder mehrere Strafplättchen ziehen. Die Strafe folgt auf den Fuss – oder im nächsten Level: Zeichnen mit der schwachen Hand, nur mit einem Auge oder im Klauengriff. Für Unruhe ist auf jeden Fall gesorgt.
Die vielen Welten und Level sind abwechslungsreich, sogar Bonuslevel kommen ins Spiel. Man fühlt sich tatsächlich manchmal wie vor dem Computer. Das Zeichnen verläuft natürlich nach strengen Regeln. Wer Linien kreuzt oder zu viele Zeichen setzt, wird abgestraft und erhält in einer Runde keine Punkte.
Wer am Ende einer Welt am meisten Punkte ergattert hat, gewinnt den lustigen Zeichnungswettbewerb.
Fazit:
Loony Quest ist einmal eine ganz andere Art von Spiel. Hier wird gezeichnet. Und obwohl man den Plan stets vor Augen hat, stellt man sich immer wieder äusserst ungeschickt an, stolpert über Vorgaben, die man eigentlich erfüllen müsste. Die einzelnen Level erinnern ein wenig an ein Computerspiel, doch bei Loony Quest geht es handwerklich zur Sache. Die Bonus- und Strafplättchen sorgen für zusätzliche Unterhaltung im Spiel. Logisch, das Erforschen der Levels macht beim ersten Durchspielen eindeutig am meisten Spass. Doch selbst bei Spielwiederholungen merkt man schnell: Das geht nicht besser! Stifte und Folien sind nach vielen Spielrunden zwar ein wenig angeschlagen, funktionieren aber noch einwandfrei. Loony Quest zaubert erfrischend neue Welten auf den Spieltisch. Bei der ganzen zeichnerischen Unterhaltung und Schadenfreude verkommt die Punktezählerei gerne mal zur Nebensache.
Loony Quest | Autoren: Laurent Escoffier & David Franck | Verlag: Libellud
Spiel für 2-5 Personen | Spieldauer: 20 Minuten | Ab 8 Jahren | Benötigt: Ein genaues Auge und eine ruhige Hand | Wiederspielreiz: gross