Loot Island – Spielkritik

Insel mit Fluch sucht Schatzsucher mit Mut. In Loot Island arbeitet man erst miteinander, um am Ende doch allein abzuräumen. Damit macht man sich zwar nicht nur Freunde, wird aber reich. Und mehr als Reichtum braucht es ja nicht, um den Fluch von Loot Island zu besiegen.

Loot IslandLoot Island spielt man in verschiedenen Phasen. Erst legt man seine Schatzkarten an die gewünschten Stellen der Insel. Danach holt man die Beute zu sich. Und schliesslich spielt man 5 Runden, um zu sehen, wer am meisten Gold von der Insel holen konnte. Klingt ganz einfach, hat aber jede Menge kleiner Kniffe drin.
Erst spielt man seine Schatzkarten aus. Die kann man auf unterschiedliche Art und Weise einsetzen. Man legt sie beispielsweise an die Insel an. Dort gibt es 8 Anlegestellen für das Schatzsucherschiff, je 2 auf jeder Seite der Insel. Das Schiff fährt langsam um die Insel, Beute erhält man nur an den beiden Anlegestellen der Inselseite, die vom Schiff aus sichtbar sind. Die Menge der Handkarten richtet sich nach der Spielerzahl. Schatzsucherkarten gibt es in vier Farben. Dazu einige Anlegeregeln: Die Karten müssen aufsteigend gelegt werden und in derselben Farbe. Ein Spieler darf so viele Karten an einer Stelle anlegen, wie er möchte. Seinen Anspruch auf die Beute markiert er mit einem Kompass. Die Schatzkarten liefern kleine Effekte, die ganz wichtig sein können: Karten nachziehen, Fluchwürfel abwerfen, zusätzliche Beute finden oder eine Karte doppelt zählen.

Zwei Karten derselben Farbe wirft man auch ab, um ein Eiland zu nutzen. Dort gibt es Aktionen, die die Mitspieler auch mal in den Wahnsinn treiben: Das Schiff fährt weiter und meidet somit sicher geglaubte Anlegestellen. Man wirft Fluchwürfel ab oder ordnet die Kompasse neu. Jede Aktion darf nur ein Mal pro Runde genutzt werden. Man darf auch eine Aktion wählen, um sie nicht zu nutzen. Das nennt sich dann Selbstschutz.

Loot Island

In der Beutephase überprüft man zuerst, ob genügend Karten ausliegen, damit überhaupt Beute verteilt wird. Grosse Beute oder kleine Beute kann es geben. Für jede Schatzkiste deckt man eine Beutekarte auf. Der Kompassstapel bestimmt die Reihenfolge der Kartenwahl. Doch Vorsicht, die Insel ist ja verflucht. Häufig nimmt man mit den Karten auch Fluchwürfel auf, für die man am Ende teuer bezahlt. Verweigert man eine Karte, reduziert man um 2 Fluchwürfel – und das wird man auch hin und wieder machen müssen.

Loot Island

Nach 5 Runden findet ein letztes Erkunden rund um die Insel statt. Und die Fluchwürfel spielen eine wichtige Rolle. Wer zu diesem Zeitpunkt 13 oder mehr Würfel hortet, fliegt sofort aus dem Spiel. Die restlichen Spieler ziehen eine Heilerkarte, die sie von ihren Flüchen befreit. Natürlich kostet das Punkte – oft nicht zu knapp. Deshalb nennt sich das ja auch Fluch!
Die gesammelten Beutekarten bringen viele Pluspunkte, in ganz unterschiedlichen Kombinationen. Für die einzelnen Gegenstände gibt es Grundwerte, zudem bringt jeder Gegenstand weitere Punkte in verschiedenen Konstellationen (Mehrheiten, Multiplikatoren, Setkollektionen). Wer danach die Nase vorn hat, gewinnt Loot Island.

Zum 2-Spieler-Modus: Es spielt eine dritte, fiktive Person mit, deren Karten man ebenfalls einsetzen kann. Das bringt taktisch eine weitere Ebene ins Spiel, die mir gut gefällt. Wenig Zusatzregeln, mehr Spieltiefe.

Fazit

Loot Island ist ein Spiel, das bei mir ein wenig Anlaufzeit benötigte. Es gibt viel zu entdecken, das Spiel will auch viel: Karten sortieren, Auswahlmodus, ein Sammelspiel, die Fluchwürfel und die Eilande, die einzelne Regeln wieder aushebeln. Es ist nicht ganz einfach, von Beginn an den Überblick zu behalten, da es viele kleine Regelchen gibt, die man beachten muss. Dazu kommt ein Quentchen Unberechenbarkeit, mal grösser, mal kleiner, mit dem Ziehen der Schatzkarten. Mit einem schlechten Blatt holt man kaum etwas und selbst eine kleine Beute kann zu einem Nichts werden, während es bei den Mitspielern rund läuft und sie Schätze und Flüche im Griff haben. Es gibt zwar ganz viel zu entscheiden bei Loot Island, trotzdem besitzt man nicht die komplette Kontrolle über das Spiel. So gibt es nicht nur auf der Insel viel zu entdecken, sondern auch auf dem Spieltisch – Flüche inklusive. Die vielseitige Punktwertung passt zum Spiel, das eben nicht von der ersten Partie an ganz flüssig läuft, aber die Spieler eben doch nicht los lässt und weitere Entdeckungen fordert. Ein Fluch?

Loot Island | Autor: Aaron Haag | Verlag: What’s you Game? / Pegasus Spiele
Spiel für 2-5 Personen | Spieldauer: 45-60 Minuten | Ab 10 Jahren | Benötigt: Eiland und Beute ohne Flüche | Wiederspielreiz: gross

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert