Das Kartenspiel Lost Cities kann man als Klassiker bezeichnen. Schon lange ist das Spiel für 2 auf dem Markt und erscheint regelmässig in neuen Auflagen. Neben einem Brettspiel gibt es nun Expeditionen mit den Würfeln: Lost Cities Roll & Write orientiert sich am bekannten System.
Wieder lockt der Dschungel, wieder muss man sich entscheiden, an welchen Expeditionen man teilnimmt. Nur wer weit in den Dschungel vordringt oder den Tempel erreicht, holt sich Pluspunkte. Eine Expedition im Anfangsstadium wird dagegen mit Minuspunkten bestraft. Daher sollte man darauf achten, dass man nicht zu spät einsteigt. Auf einem Zettel notieren sich die Spieler die Ergebnisse. Mit drei Farbwürfel und drei zehnseitigen Zahlenwürfel stürzt man sich ins Abenteuer.
Das Spielprinzip mit den Würfeln ist nicht ganz neu: Ein Spieler würfelt, wählt je einen Würfel aus und überlässt die restlichen Würfel den Mitspielern. Das kennt man bereits aus Spielen wie Noch mal! oder Ganz schön clever. Wer die Wahl hat, besitzt den Vorteil der grösseren Auswahl. Doch bei Lost Cities Roll & Write kann man jederzeit einen Wurf ablehnen. Das führt ebenfalls zu einer Notiz auf dem Zettel, doch die ist vorerst nicht so gravierend.
Im Normalfall entscheidet man sich für eine Farbe (die entsprechende Expedition) und einen Zahlenwert. Neun Felder führen in jeder Farbe zum Tempel und einem Artefakt. Dazu muss man einen gleichen oder einen höheren Wert eintragen. Mit einer Null vor einem Farbenstart setzt man einen Akzent. Diese Expedition wird am Ende doppelt gewertet – allerdings auch mit Minuspunkten.
Auf dem Weg zu den Tempeln sammelt man Artefakte. Sie sind an unterschiedlichen Stellen verstreut. Erreicht man ein entsprechendes Feld, kreuzt man das auf dem Zettel an.
Beschleunigungsfelder bringen sofort einen zusätzlichen Wert in einer beliebigen Farbreihe. Und Bonusfelder bringen dem schnellsten Abenteurer nach dem sechsten Feld 20 Punkte extra – in jeder Farbe, bei den Artefakten und den abgelehnten Würfeln.
Die Wertung bei den abgelehnten Würfeln unterscheidet sich von den übrigen Wertungen. Insgesamt 9 Mal kann man einen Wurf ablehnen. Bis zum 8. Mal holt man sich 70 Punkte ab. Mit dem 9. Mal leidet man allerdings an Erschöpfung und fällt auf 0 Punkte zurück. Man sollte seine Kräfte gut einteilen.
Lost Cities Roll & Write endet, wenn entweder alle Bonusfelder vergeben sind oder alle Spieler an Erschöpfung leiden. Die aktuelle Runde spielt man fertig, danach geht es an die Wertung aller Expeditionen, Artefakte und der abgelehnten Würfel. Wer die meisten Punkte holt, gewinnt.
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Fazit
Lost Cities Roll & Write erinnert eindeutig an das Kartenspiel der Reihe, das zuerst auf dem Markt war. Die Sammelaktion der Würfelwerte funktioniert genau gleich. Die permanente Risikoeinschätzung ist beim Würfelspiel ebenfalls vorhanden. Lohnt sich ein Einsteigen bei einer Farbe noch oder nicht? Zudem locken die doppelten Punkte. Beim Warten auf eine Null einer Farbe schraubt man das Risiko zusätzlich in die Höhe. Das Würfelspiel ist eine Mischung aus Glück, Risiko und geschicktem Stapeln der Zahlenwerte.
Die plötzliche Umkehrwertung bei den abgelehnten Würfeln bringt die Gier nach Punkten auf den Punkt. Für erfahrene Spieler eine Neuverwertung bekannter Mechanismen, die perfekt in das Lost Cities – Universum eingepasst wurde. Das Roll & Write-Spiel läuft flüssig und mit der Spannung, ob alle Expeditionen auch im Plus enden – eben wie beim bekannten Kartenspiel.
Alles über Lost Cities Roll & Write
Lost Cities Roll & Write| Autor: Reiner Knizia | Illustration: Bernd Wagenfeld | Verlag: Kosmos
Spielerzahl: Würfelspiel für 2 – 5 Personen
Spieldauer: 30 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Höhere Werte und Risikobereitschaft
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2-5 Personen
Richtet sich an: Familie