Macroscope – Spielkritik

Deckel für Deckel erhält man mehr Eindrücke des versteckten Bildes bei Macroscope. Die Kristalle purzeln deutlich zahlreicher, je eher man das verborgene Bild errät. Ein kurzweiliger Rätselspass für die ganze Familie.

Der Aufbau des Macroscopes erfordert einmalig ein wenig Geschick. Danach kann das Gerät aber problemlos komplett in der Schachtel verstaut werden. An der Oberfläche befinden sich einige Gucklöcher, die man mit Deckeln verstopft. Danach füllt man einen ganzen Stapel Bildkarten in das Macroscope. Sie sind beidseitig bedruckt und bieten 400 Vorlagen für lange andauernden Rätselspass. Jeder Spieler erhält noch zwei Kristalle als Startkapital. Danach kann es auch schon losgehen. Der Reihe nach schnappt sich jeder Spieler das Macroscope und würfelt erst zwei Zahlen. Für jede Würfelzahl entfernt man einen Deckel und hat durch ein Guckloch begrenzten Einblick auf das Bild. Sind keine passenden Deckel mehr auf dem Macroscope, kann man einen beliebigen entfernen.
Nach jedem entfernten Deckel darf vom aktiven Spieler eine Raterunde ausgelöst werden. Will er das nicht, nimmt er sich 2 Kristalle aus dem Vorrat und gibt die Würfel dem nächsten Spieler. Deutlich lukrativer ist es aber, schon früh ein Bild zu erraten. Es locken so viele Kristalle, wie noch Deckel auf dem Macroscope liegen. Doch Vorsicht: Der Verlust bei einem falschen Rateversuch ist in exakt derselben Höhe.
Entschliesst sich ein Spieler zu raten, dürfen weitere Spieler auf den Kristallzug aufspringen. Das geht aber nur, wenn sie nicht einverstanden sind und einen anderen Gegenstand in die Raterunde werfen. Auch sie bezahlen jedoch eine Strafe, wenn ihr Begriff falsch ist.
Insgesamt spielt man 10 Raterunden mit 10 Bildkarten. Danach zählt man seine Kristalle. Wer die meisten besitzt, gewinnt.

In einer Risiko-Variante können die Mitspieler den aktiven Spieler ein wenig unter Druck setzen. Man kann immer mit raten, nicht nur, wenn der aktive Spieler eine Raterunde auslöst. Der aktive Spieler hat aber immer das Recht des ersten Rateversuches, wenn er denn will und das Risiko nicht scheut. Ein möglicher Kristallverlust droht, wie schon in der Grundregel beschrieben. Die Mitspieler bezahlen für einen Rateversuch zwei Kristalle an den aktiven Spieler. Damit kann man sich die Kasse ein wenig aufbessern.

Fazit

Macroscope besitzt keine völlig neue Spielidee. Das Raten von Gegenständen übt aber immer seinen Reiz aus. Je nach Ort der geöffneten Deckel ist mehr oder weniger auf der Bildkarte zu erkennen. Der Schwierigkeitsgrad variiert daher von Runde zu Runde stark. Beide Spielvarianten funktionieren gut, persönlich mag ich die Risiko-Variante lieber, bei der man auch bei den anderen Spielern jederzeit reingrätschen darf. Gerade wenn man ein Bild schnell erkennt, liegen viele Kristalle drin. Das Macroscope ist solide gebaut, bei mehreren Spielern ist das Sichtfeld allerdings ein wenig eingeschränkt, da man das etwas kleine Gerät immer hin und her schieben muss. Und obwohl Macroscope zu den einfachen Familienspielen zählt, besitzt es kleine, taktische Raffinessen. Neben dem eigenen Risiko für die Raterunden, setzt man auch die Mitspieler immer unter Druck, wenn man sie frühzeitig zu einem Rateversuch lockt. Die Verluste können enorm sein. Insgesamt eine locker-leichte familiäre Angelegenheit.

Macroscope | Autor: Martin Nedergaard Andersen | Verlag. Game Factory
Brettspiel für 2-6 Personen | Spieldauer: 30 Minuten | Ab 6 Jahren | Benötigt: Den Guckloch-Blick für das Wesentliche | Wiederspielreiz: gross

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