Milestones – Spielkritik

In der Steinzeit würdigt man jeden Fortschritt. So würfeln wir gemeinsam und unter Zeitdruck um jeden Meilenstein. Nach nur 3 Minuten steht das Ergebnis fest. Bei Milestones erlebt man ganz spezielle Momente beim kooperativen Würfeln.

Milestones

Die Illustrationen des Spiels sind in der Tat ein wenig gewöhnungsbedürftig. Ganz so altbacken ist das Würfelspiel dann doch nicht. Im Grunde orientiert es sich an Kniffel: Vorgegebene Aufgaben mit unterschiedlichsten Kombinationen sollen erfüllt werden. Das mischt Milestones ganz geschickt mit Zeitdruck und einer Prise Kooperation. Und das ist knackiger, als man es im ersten Moment vermutet. Drei Kartenstapel mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad legt man bereit, für alle gut erreichbar. Jeder Spieler wählt sich seine Startaufgabe selber und zieht eine Karte von Stapel 1, 2 oder 3. Ganz wichtig: Während des Spiels gibt es keine Absprachen! Kein Wort über die Aufgaben oder die benötigten Würfel. Der Startspieler schnappt sich die 6 Würfel mit den üblichen Zahlen, aber aussergewöhnlichen Farben auf jeder Seite. Mit dem Drehen der Sanduhr geht es los.

Der Startspieler wirft alle 6 Würfel, danach geht es reihum. Jeder Spieler entscheidet selber, welche Würfel er erneut wirft und welche er unverändert liegen lässt. Das Ziel: Möglichst viele Aufgabenkarten sollen erfüllt werden. Schnell merkt man, dass es nicht nur um die eigenen Interessen geht, um erfolgreich zu sein. Was sammeln die Mitspieler? Was benötigt man selber dringend? Sucht jemand Farben oder Zahlen?

Milestones

Ist die Aufgabe eines Spieler erfüllt, auch wenn er nicht selber am Zug ist, zeigt er die Karte und nimmt sich eine neue. Der Schwierigkeitsgrad kann wieder frei gewählt werden. Natürlich bringen Karten des dritten Stapels am Ende mehr Punkte ein, als Karten des ersten Stapels. Sie sind aber auch schwieriger zu erfüllen.
Die Aufgaben orientieren sich an bekannten Mustern: Gleiche Farben, Reihenfolgen, ungleiche Zahlen usw. Bei der höchsten Schwierigkeitsstufe geht es auch mal um 2 Bedingungen.

Ist die Sanduhr abgelaufen, zählt man die Punkte der erfüllten Aufgaben. Auf einer Tabelle sieht man, wie erfolgreich man seine Milestones umgesetzt hat.

Milestones

3 Spielvarianten liegen dem Spiel noch bei: Mit nur einem Nachziehstapel werden die Aufgaben zufälliger verteilt, den Pflichtaufgaben muss man sich zwingend zuwenden und mit dem Erfüllen der Sanduhrkarten holt man sich zusätzliche Spielzeit. Jede Variante verändert den Charakter des Spiels ein wenig.


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Fazit

Im Grunde genommen ist Milestones ein Kniffel mit Zeitlimit. Die drei Minuten sorgen natürlich für ordentlich Druck auf die Spieler. Das Besondere am Spiel ist allerdings der kooperative Aspekt. Jeder Spieler besitzt einen Wurf, bei dem er entscheidet, welche Würfel er verändern möchte. Das bringt kleine, aber wichtige Entscheidungen mit sich. Will man die eigene Aufgabe erfüllen oder beobachtet und unterstützt man die Mittspieler? Wer nur auf den eigenen Vorteil spielt, wird wenig erfolgreich sein bei Milestones.

Spielt sich eine Gruppe aber richtig ein, zeigt die Lernkurve nach oben. Die vermeintlich leichte Aufgabenstellung entpuppt sich in den ersten Partien überhaupt nicht als leicht. Für die ganz grossen Punktzahlen benötigt Milestones trotzdem eine Portion Glück. Selbst wenn alle gemeinsam am selben Strang ziehen, fallen die Würfel nicht sofort wie gewünscht. Die Mischung bei diesem schnellen Würfelspiel finde ich aber gelungen und herausfordernd.

Alles über Milestones

Milestones | Autoren: Daniela & Christian Stöhr | Illustrationen: Fiore GmbH | Verlag: AMIGO

Spielerzahl: Würfelspiel für 2 – 5 Personen
Spieldauer: 3 Minuten pro Partie
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: viele Meilensteine der Steinzeit
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 5 Personen
Richtet sich an: Familie

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