MissSwiss – Spielkritik

Turbulent geht es beim Alpabzug zu und her. Die Kühe tanzen ausgelassen durch die Strassen, das saftige Gras von den Bergen hat seine Spuren hinterlassen. Nun treibt man seine Kühe in den Stall, möglichst schnell, damit der Winter endlich kommen kann. Hinter MissSwiss verbirgt sich ein temporeiches Kartenspiel für die ganze Familie.

MissSwissJeder Spieler startet mit einem Stapel lustiger Kuh-Karten mit Zahlenwerten von 1 bis 15. Die bewahrt man verdeckt vor sich auf, nur sechs Karten davon hält man in seiner Hand. In der Tischmitte liegen zwei Karten offen aus. Daneben liegen ein paar verdeckte Reservekarten. Und damit neigen sich die ruhigen Minuten in diesem Spiel bereits dem Ende zu. Ab sofort wird auf Tempo gespielt. Alle Kuhtreiber versuchen gleichzeitig ihre Handkarten auf den beiden Stapeln in der Mitte abzulegen. Die Regeln dabei sind simpel: Der nächste Kartenwert muss ganz einfach um eins grösser oder kleiner sein. So können die Kartenwerte auf den Abwurfstapeln mal steigen, mal sinken. Ist eine Karte abgeworfen, zieht man eine neue vom eigenen Stapel nach.

MissSwiss 2Mit im Spiel ist auch der Stier. Als Joker kann er jederzeit auf einen Stapel gelegt werden. Danach ist jeder beliebige Wert erlaubt, allerdings ist der Stapel für den Joker-Leger vorerst gesperrt. So bringt der Joker zwar erst einen Vorteil, danach aber eine kleine Wartezeit. Das führt vor allem dazu, dass man seine Joker schnell spielt, sonst blockieren sie in der entscheidenden Phase einen der Kartenstapel.

Wenn einmal gar nichts mehr geht, zieht man vom Reservestapel eine neue Karte. Schon sind die Zahlen neu gemischt und das Tempospiel geht weiter.
Natürlich gewinnt, wer seine Kühe zuerst im Stall hat, also alle Karten ablegen konnte.

Fazit:
MissSwiss ist ein Tempokartenspiel nach dem Muster von Ligretto. Die Spielregeln sind sehr einfach und absolut familientauglich. Und es geht hektisch zu und her. Jeder versucht seine Karten so schnell wie möglich loszuwerden. Das bringt manchmal ganz knappe Entscheidungen mit sich, hin und wieder muss man es ertragen können, dass andere schneller sind. Besonders gelungen ist der Einsatz der Joker-Karten, die nur auf den ersten Blick Vorteile bringen. Hält man zu lange an ihnen fest, werden sie schnell zur Belastung und sperren womöglich noch in der Schlussphase. MissSwiss bringt spieltechnisch nichts, was nicht schon einmal da gewesen wäre. Doch das schnelle Spiel mit den witzig illustrierten Karten fordert Runde für Runde zum neuen Wettstreit auf. Und gerade mit Kindern kommt man kaum mehr von den Kühen los.

MissSwiss | Autor: Funtasy Factory | Verlag: carta.media
Tempospiel für 2-5 Personen | Spieldauer: 15 Minuten | Ab 7 Jahren | Benötigt: Kuh, Hand und Auge | Wiederspielreiz: gross

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