Mistkäfer! – Spielkritik

Der Mistkäfer-Wettstreit läuft bei Schmidt Spiele unter dem Label „Klein & gemein“. Und weil die Mistkugeln der Käfer sowieso schon rollen, spielt man das Spiel auch mit Würfeln. Also ran an die Mistkäfer!

Mistkäfer!

Jeder Spieler erhält ein eigenes Tableau, auf dem er im Laufe der Partie seine Würfel sammelt. In einer Runde dürfen mehrere gleiche Werte abgelegt werden, sie müssen jedoch immer aufsteigend sein. Jetzt gibt es diese Würfel aber in drei Farben (grün, gelb, blau). Vor jedem Spielzug entscheidet man sich für eine Farbe, von der man bis zu vier Würfel nehmen kann. Passen die geworfenen Werte in die Reihe, legt man sie auf dem eigenen Tableau ab.

Nun kommt „gemein“ ins Spiel. Lege ich beispielweise eine grüne 3 auf mein Tableau, kontrolliere ich, ob bei den Mitspielern ebenfalls die grüne 3 als Letztes in ihrer Reihe ausliegt. Ist das der Fall, klaue ich dort einen Würfel und lege ihn ebenfalls in meine Reihe. Die Folge daraus ist logisch: Es ist äusserst lukrativ, einen eigenen Würfel zu legen UND gleichzeitig einen vom Mitspieler zu holen. Zu lange freuen sollte man sich allerdings nicht, denn schon in der nächsten Runde kann einen das gleiche Schicksal ereilen.

Die Würfel in der Tischmitte werden von Runde zu Runde weniger. Riskiert man noch einen Wurf? Macht man einen Fehlwurf, muss man die gesamte Farbreihe räumen. Zusätzlich noch alle weiteren Würfel, die sich hinter der weissen Trennlinie auf dem Spieltableau befinden. Das ist oft noch gemeiner, als das ewige Klauen der Mitspieler.

Mistkäfer!

Jede Farbreihe bietet Bonusfelder an. Schafft man es, einen Würfel auf Position 4 oder 6 zu platzieren, profitiert man sofort: Eine zusätzliche Aktion, Chips holen, oder seinen Mitspielern Chips klauen.

Mistkäfer!

Schlussendlich geht es um Mistkugeln. Die holt man sich bei einer Wertung in Form von Chips. Vor jedem Spielzug entscheidet man, ob man noch einmal würfelt oder werten will. Für zwei gefüllte Spalten (mit jeweils einer Würfelfarbe) gibt es zwei Chips. Für jeden Würfel jenseits der weissen Trennlinie (ab Spalte 3) nimmt man sich einen weiteren Chip. Hinter den verdeckten Wertungs-Chips befinden sich einfache oder doppelte Mistkugeln oder auch Kleeblätter. Je nach Spielerzahl endet Mistkäfer! mit einer gewissen Anzahl an Mistkugeln oder 4 Kleeblättern.


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Fazit zu Mistkäfer!

Mistkäfer! hat wohl eine eindeutig doppeldeutige Bedeutung in diesem Spiel. Die thematische bewegt sich auf dünnem Eis. Häufiger betitelt man seine Mitspieler so, wenn sie auf Raubzug auf fremden Tableaus sind. Mistkäfer! bedient sich stark an Glückselementen: Beim Würfeln, als auch beim Ziehen der verdeckten Chips. Die Freude ist gross, wenn man Werte würfelt, mit denen man die Mitspieler auch schröpfen kann. Dadurch wird Mistkäfer! natürlich zu einem unberechenbaren Plausch. Hin und wieder gibt es Momente, in denen man kleine Entscheidungen treffen kann: Soll man mit zwei Würfeln noch einen Versuch wagen? Schiebt man die Wertung noch eine Runde hinaus?

Doch häufig spielt man schnell vor sich hin, holt sich Würfel oder Chips und vertraut auf einen guten Wurf. Reicht das für ein gutes Spiel? Absolut! Mistkäfer! ist eines dieser kleinen, schnellen Spiele, die man über Generationen und in jeder Runde spielen kann. Die kurze Spieldauer lässt das Würfelglück schnell vergessen. Zudem ärgern sich hier alle gegenseitig. So erlebt jeder die freudigen und ärgerlichen Momente im ständigen Wechselspiel. Oder anders ausgedrückt: Jeder ist mal der Mistkäfer!

Fakten zu Mistkäfer!

Autor: Klaus-Jürgen Wrede | Verlag: Schmidt Spiele

Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Spieldauer: 20 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Würfelglück und gute Kugeln
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Richtet sich an: Familie

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