Lange haben wir um die Mitgliedschaft in der Königlichen Monstrologischen Gesellschaft gekämpft. Damals, bei Carnival of Monsters, haben wir uns die Mitgliedschaft redlich verdient. Nun gehen wir erstmals mit dem Verein auf grosse Monster Expedition.
Monster Expedition ist ein Würfel- und Kartenspiel. Wer das grosse Brettspiel Carnival of Monsters kennt, dem werden viele Elemente bekannt vorkommen. Die Spieler starten mit drei Camps in die Partie. Sie stehen zugleich für die Ländereien, in denen man auf Expedition geht und die Monster fängt. Zudem liegen einige Monster aus, ein Monsterhändler und ein Nachziehstapel mit vielen Käfigen. Der Spielablauf ist immer gleich, manchmal profitiert man auch von den Entscheidungen und Würfen der Mitspieler. Die Jagd kann beginnen.
Erst wählt man ein Camp aus, das die Anzahl und die Farben der Jagd-Würfel bestimmt. Die Auswahl ist richtungsweisend, denn nur Monster aus der Landeswahl des Camps können in diesem Zug gefangen werden. In der nächsten Phase würfelt man und legt alle Würfel einer Zahl heraus. Nach jedem Wurf kann man die Jagd beenden oder das Glück strapazieren und erneut würfeln. Kann man eine neue Zahl herauslegen, bleibt man im Spiel. Würfelt man Zahlen, die man bereits zur Seite gelegt hat, verliert man den höchsten Wert seiner bisherigen Beute und hat sich verzockt.
Mit dem erwürfelten Jagdwert holt man sich Monster aus der Auslage oder nimmt sich die etwas billigeren Käfige. Am Ende bringen erbeutete Monster Punkte, Käfige ebenfalls, aber weniger. Die Monster liefern willkommene Effekte: Man kann seine Camps aufwerten, Käfige klauen, sich zusätzliche Würfel kombinieren oder von Würfen der Mitspieler profitieren. Für Monster sind meist hohe Werte gefordert.
Das steht im Gegensatz zu den Camp-Aufbesserungen. Die sind in der dritten Phase mit tiefen Werten möglich. Mit 1er, 2er oder 3er dreht man seine Camp-Karten zur Seite. Mit besseren Camps bekommt man bei der nächsten Expedition mehr Würfel.
Und noch einen kleinen Kniff gibt es bei Monster Expedition: Die Monsterauslage wird nur bei einem Käfigkauf aufgefüllt. Beim Auffüllen darf man sein Wappen auf die neuen Karten legen. Diese Monster dürfen nach wie vor von allen gejagt werden, bleiben sie am Ende aber übrig, kommen sie als Käfigtiere in den Besitz des Wappenträgers. Diese kostenlosen Punkte überlasst man nur ungern den Mitspielern.
Ist der Nachziehstapel aufgebraucht, spielt man die aktuelle Runde noch fertig. Wer die meisten Punkte aus Monsterkarten und Käfigen besitzt, gewinnt die Monster Expedition.
Auch solo kann man auf Monsterjagd gehen. 10 Einzel-Expeditionen liegen dem Spiel bei, in denen man gewisse Ziele erreichen muss. Kleine Herausforderungen, wenn einmal ein passender Mitspieler fehlt.
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Fazit
Beim Würfelspiel Monster Expedition (erhältlich ab 17.38 Euro) findet man einige bekannte Elemente. Die Illustrationen erinnern an das Brettspiel Carnival of Monsters, spielerisch kommt die Spannung vom „Push your luck“- Prinzip. Unter dem Motto „Einer geht noch“ haut man die Würfel noch einmal raus, in der Hoffnung, dass keine doppelten Zahlen erscheinen. Doch das ist nicht das einzige Glückselement im Spiel. Durch das Aufdecken neuer Monster profitieren gut ausgebaute Camps ebenfalls, wenn die Ländereien übereinstimmen. Doch alles hängt nicht vom Zufall ab.
Es sind die kleinen Elemente, die den Spielern Entscheidungen abverlangen. Grosse Werte für Monster sammeln oder kleine für das Camp? Die Auslage mit einem Käfigkauf auffüllen oder die Mitspieler bei der Jagd auf dem Trockenen sitzen lassen? Die Wappen anderer Spieler beseitigen oder eigene Wünsche erfüllen? Monster Expedition nimmt immer schneller Fahrt auf. Die Camp-Verbesserungen zahlen sich in der Anzahl der Würfel aus und die Karten schwinden vom Nachziehstapel. Mit den Monster-Effekten profitiert man zusätzlich. Hier muss man seine Würfel, trotz der Glücksfaktoren, richtig einsetzen. Monster Expedition ist ein gehobenes Familienspiel mit einfachem Grundmechanismus, der monstermässig aufgepeppt wurde. Das ist richtig gut gelungen.
Alles über Monster Expedition
Monster Expedition| Autor: Alexander Pfister | Illustration: Dennis Lohausen, Michael Menzel, Oliver Schlemmer | Verlag: AMIGO
Spielerzahl: Würfelspiel für 1 – 4 Personen
Spieldauer: 30 Minuten
Altersangabe: ab 12 Jahren / brettspielblog.ch: ab 10 Jahren
Benötigt: Gute Würfel auf der Jagd
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Richtet sich an: Familie