Der eigene Dungeon soll gut gefüllt sein mit gruseligen Kreaturen. Doch gutes Personal ist teuer. So holen wir uns in der Taverne des Monster Inn gegen Schätze geeignete Kreaturen. Leider tummeln sich dort auch einige Menschen, die sich mit den Kreaturen im Dungeon nicht vertragen.
Monster Inn ist in seinem Herzen ein Bietspiel. In der Kartenauslage der Taverne sucht man nach der passenden Kreatur, immer auf der Suche nach einem Schnäppchen. Unter den 40 Karten findet man ebenso viele Menschen wie Kreaturen mit den Kartenwerten von 1 bis 20. Sämtliche Karten mischt man gut durcheinander und bildet einen Nachziehstapel vor der Taverne. Die Taverne bildet sich aus genau so vielen Karten, wie Personen am Spiel teilnehmen. Die Karten legt man in einer Reihe aus, nur die Monster deckt man auf. Auf der Rückseite der Karten erkennt man gut, zu welcher Gattung sie gehören. Während Monsterkarten eine neutrale Rückseite besitzen, sind bei Menschenkarten die groben Zahlenwerte von X bis Y aufgedruckt. Ein wichtiger Anhaltspunkt für das spätere Bieten.
Nun müssen die Karten immer schön sortiert werden in der Taverne. Erst sind die Menschen an der Reihe, mit absteigenden Werten. Es folgen die Monster, mit aufsteigenden Werten. Das widerspiegelt zugleich in etwa die Beliebtheit der Karten.
Goldstücke und Edelsteine liegen als Vorrat auf dem Tisch. Jeder schnappt sich 3 Goldstücke und 3 Edelsteine, verborgen in der Hand. Wertvolle Gegenstände sollte man im Monster Inn nicht offen herumtragen, denn sie locken Kreaturen an.
Nach der Auslage der Taverne folgt der Biet-Teil des Spiels. Geboten wird um sämtliche Karten, beginnend auf der linken Seite der Taverne. Dort liegen eben die eher schlechteren Karten. Wer also an Monster gelangen will, muss möglichst lange im Spiel bleiben. Alle Mitspielenden können sich nur eine Karte pro Runde sichern. Wer aussteigt, ist raus und greift erst mit neuen Kreaturen in der nächsten Runde von Monster Inn wieder ein.
Ein erstes Gebot besteht aus 1 Goldstück oder 1 Edelstein. Wer dabeibleiben will, legt einen weiteren Schatz derselben Sorte in die Tischmitte. Alternativ darf man die Schatzart wechseln, muss dann allerdings um 2 Schätze erhöhen. Liegen beispielsweise 2 Goldstücke aus, darf man sie zu sich nehmen und dafür 4 Edelsteine auslegen. Ein Schatzwechsel ist zwar etwas teuer, kann die Mitspielenden aber aus dem Rennen werfen, wenn er zum richtigen Zeitpunkt vollzogen wird. Reihum erhöhen die Spielenden nun bei Bedarf das Angebot auf dem Tisch.
Natürlich darf man jederzeit aus einem Gebot aussteigen, aus Not oder aus freien Stücken. Dann nimmt man sich die am weitesten links liegende Karte aus der Taverne und das aktuell ausliegende Gebot an Gold oder Edelsteinen. So stockt man seine Kasse auf, muss sich allerdings mit der aktuellen Karte begnügen.
Erworbene Menschen legt man verdeckt in einer Reihe vor sich aus. Erworbene Monster kommen offen über die Menschkarten. So entstehen zwei Kartenreihen vor allen Spielenden, die stetig anwachsen. Wer einen Menschen holt, darf sich einen Schatz aus dem Vorrat nehmen. Monster können dafür geschützt werden. Ab dem zweiten Monster einer Sorte, darf man einen Schatz auf eine Monsterkarte legen. Damit wird das Monster im Dungeon, in der Wertung, unbesiegbar.
Die Taverne füllt sich Runde für Runde neu, die Gebote liegen immer wieder frisch auf dem Tisch. Ist der Nachziehstapel leer gespielt, sind die Reihen vor allen Spielenden ziemlich gut gefüllt, und es kommt zum Kampf im Dungeon.
Monster liegen über Menschen und treten in den direkten Kampf. Nun darf man die Menschenkarten umdrehen und erkennt ihren wahren Wert. Im Kampf Monster gegen Mensch entfernt man in jeder Spalte die Menschenkarte mit dem kleineren Wert. Monster mit Schatz gewinnen so oder so. Liegen mehr Menschen als Monster aus, entfernt man übrige Menschenkarten. Ist ein Mensch stärker als ein Monster, bleiben beide Karten in ihrer Spalte liegen.
Für die Wertung zählt man die Totenköpfe auf den Karten. Bei Monstern, die alleine stehen, zählen die Totenköpfe. Monster, die Menschen unterlegen sind bringen keine Punkte oder sogar Minuspunkte, wenn man die Totenköpfe der Menschenkarte abzieht. Je drei Schätze sind ebenfalls noch einen Punkt wert. Wer am besten gesammelt und die meisten Punkte erhalten hat, siegt mit dem gefährlichsten Dungeon der Runde.
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Fazit von Monster Inn
Im Zentrum von Monster Inn ist natürlich ein Bietspiel angesiedelt. Doch das kleine Kartenspiel verlangt noch ein wenig mehr ab. Der Umgang mit den Ressourcen, den Schätzen, ist ebenso wichtig. Man schafft es nicht, über sämtliche Runden ganz vorne mitzubieten. Um an Schätze für kommende Bietrunden zu kommen, muss man hin und wieder früher aussteigen, damit man seine Kasse wieder füllen kann. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt dazu. So pokert man auch um die passenden Karten.
Monster spielen mit offenem Visier, doch bei den Menschen bleibt immer eine gewisse Bandbreite für den Kartenwert. Die Auslage in der Taverne ist unberechenbar. Ob mehr Menschen oder mehr Monster ausliegen, kann man nicht vorhersagen. Wer gut aufpasst, kann gegen Ende aber eine Tendenz erkennen. Bieten, sammeln, zocken und am Ende schöne Reihen mit Monstern und Menschen präsentieren. Monster Inn liefert gute Unterhaltung für Zocker in einem sehr kurzweiligen Spiel. Man sollte sich nicht vom eher düsteren Thema abhalten lassen.
Fakten zu Monster Inn
Autor: Roman Pelek | Illustrationen: Dennis Lohausen, Jessy Töpfer | Verlag: Pegasus
Spielerzahl: 3 – 5 Personen
Spieldauer: 20 – 30 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Starke Monster, schwache Menschen
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: kein 2er-Spiel
Beste Spielerzahl: 3 – 5 Personen
Richtet sich an: Familie