Mundus Novus – Spielkritik

Mundus Novus ist ein Kartenspiel im mittleren Schachtelformat. Auf dem Spieltisch kann es gut mit Brettspielen mithalten. In Mundus Novus wird vor allem gehandelt. Erfolg bringen eine gute Kartenkombination oder ganz viele Dublonen. Wer baut zuerst sein Handelsimperium auf?

Mit Warenkarten versucht man sein Geld zu machen, und Entwicklungskarten eröffnen dem eigenen Imperium ungeahnte Möglichkeiten. So liegen bei Mundus Novus immer 5 Entwicklungskarten und 3 Warenkarten für alle offen in der Tischmitte. Eine Spielrunde verläuft immer nach dem gleichen Muster: Die erste Entwicklungskarte in der Reihe bestimmt ein Ereignis, das den Ablauf einer Runde verändert. Es gibt aber auch Karten ohne Ereignis.
Dann erhält jeder Spieler in der Versorgungsphase zufällig 5 Warenkarten und eventuell auch noch zusätzliche, wenn er Karavellen besitzt. Waren, die von Schiffen geliefert werden, liegen offen in der Tischmitte und werden nach Schiffswerten gewählt und verteilt.

Wenn alle Spieler ihre Warenkarten bekommen haben, folgt die zentrale Phase des Spiels – der Handel. Der Handelsherr bestimmt zuerst, wie viele Karten jeder auf den Markt werfen muss. Er kann dabei auswählen zwischen 2 bis 4 Karten. Nun legt jeder Spieler erst verdeckt die gewählte Anzahl an Warenkarten vor sich auf den Tisch. Sind alle bereit, werden die Werte offengelegt. Da alle Warenkarten Zahlenwerte von 1-9 besitzen, bestimmt die Summe nun den neuen Handelsherrn. Dieser darf nämlich zuerst eine Karte eines anderen Spielers zu sich auf die Hand nehmen. Passt ihm eine Karte nicht, so kann er sie auch mit einer Ware vom offenen Markt tauschen. Der erste Tausch löst eine Kettenreaktion aus. Wer gerade eine Karte verloren hat, wählt sich eine eines Mitspielers. So wird getauscht, bis alle Karten neu verteilt sind. Bei ungerechter Verteilung sorgt der Handelsherr für einen gerechten Ausgleich.

Nach erfolgreichem Handel werden die Waren gegen Dublonen oder Entwicklungskarten eingetauscht. Möglichst viele verschiedene Warenwerte bringen Dublonen ein. Kartenkombinationen mit identischen Werten ermöglichen eine Entwicklungskarte. Die Höhe des Wertes und die Anzahl der Karten bestimmen dabei die Auswahlmöglichkeit bei den Entwicklungskarten. Im schlimmsten Fall muss man sich die erste Karte nehmen. Karten mit Inka-Reliquien können als Joker eingesetzt oder ebenfalls verkauft werden. Im Normalfall darf jede Handelsmöglichkeit ein Mal pro Runde durchgeführt werden. Ein Ereignis zu Beginn der Spielrunde kann aber Ausnahmen bringen. Übriggebliebene Karten muss man nach dieser Phase ablegen.

Mundus Novus gewinnt der Spieler, der zuerst 75 Dublonen erwirtschaftet hat oder aber eine perfekte Kartenkombination ablegen kann. Perfekt ist sie, wenn man sämtliche Kartenwerte von 1-9 plus eine Inka-Reliquie besitzt.

Fazit:
Mundus Novus ist ein kurzweiliges Kartenspiel, das einige Spielmöglichkeiten bietet. Es lebt von Entscheidungen und einem variablen Spiel. Man sollte sich auf seine Karten einlassen, die man meist zufällig erhält. Nicht zu unterschätzen sind die Entwicklungskarten und Ereignisse. Sie bringen z.B. Lagermöglichkeiten für die Waren, zusätzliche Schiffe oder günstige Eintauschgeschäfte und Dublonen. Wer aber nur auf Entwicklungskarten setzt, verpasst das grosse Geld beim Handel. 75 Dublonen sind schnell erwirtschaftet. Wer den richtigen Zeitpunkt zum Verkauf verpasst, verliert den Anschluss. Kurz: Bei Mundus Novus sollte man immer wachsam sein. Der Handelsmechanismus macht Spass, das Spiel ist toll illustriert, der Ablauf sitzt nach kurzer Zeit. Entdecke die neue Welt!

Mundus Novus | Autoren: Bruno Cathala/Serge Laget | Verlag: Asmodée
Kartenspiel für 2-6 Personen | Spieldauer: ca. 30-60 Minuten | Benötigt: Eine wandelbare Strategie im Grosshandel | Wiederspielreiz: gross

Besten Dank an Swissgames und Asmodée für ein Rezensionsexemplar von Mundus Novus

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert