Wir befinden uns im Jahr 2442, der Meeresspiegel ist gestiegen und wir kümmern uns bei New Eden um eine Lösung für die Menschheit. Tiefseestationen am Meeresboden sollen die Rettung sein. Uns bleiben 3 Jahre, um eine solche Station zu errichten.
Der Spielaufbau von New Eden benötigt ein wenig Zeit. Da gibt es ein grosses Kartentableau, auf dem wir Karten für den Ausbau unserer Station erwerben können. Das eigene Spielertableau zeigt die Hauptkuppel der eigenen Station mit 5 Slots, an denen man im Laufe der Partie neue Module anbauen kann. Auch die Schadensleiste und einen roten Zeiger findet man dort, denn das Betreiben der Station muss ausgeglichen geschehen, da es sonst zu einem Modulabbau kommt. Rund um das eigene Tableau benötigt man viel Platz. Die eigene Station breitet sich auf alle Seiten ziemlich aus im Laufe einer Partie. Der Spielablauf erfolgt in 4 Phasen, gespielt werden 3 Runden. Wer am Ende die effizienteste Tiefseestation gebaut hat, gewinnt das Spiel.
In der Phase A, der Entwicklung, starten wir mit dem Aufdecken von 2 Bonuskarten, mit denen man am Rundenende die entsprechenden Boni erhalten kann, wenn man diese Rundenziele erfüllt hat. Danach geht es reihum in Phase A weiter, so lange, bis alle gepasst haben. Nun darf man neue Modulkarten kaufen, die man sofort an die eigene Station anlegt. Auf dem Kartentableau liegt die Auswahl. Je weiter oben man einkauft, desto teurer sind die Module. Die günstigen unteren Module bringen dafür Schaden. Wer mit seinem Schadensmarker auf die 15 steigt, muss ein äusseres Modul abwerfen. Die Schadensregulierung ist ein wichtiger Teil von New Eden.
Die Tiefseestation von New Eden bietet verschiedene Slots an, die man erweitern kann. Mit Erntekrabben erhält man Münzen, Muschelhabitate bringen Punkte, Reparaturkraken setzen den Schadensmarker zurück, Werften liefern neue Deeple und Sauerstofftanks genügend Luft. Forschungskarten ermöglichen bessere Aktionen.
Als zweite Möglichkeit bewegt man seine Deeple in Phase A zu den Modulen. Deeple sind die Spielfiguren, die Tauchroboter des Spiels. Für einen Schritt benötigen sie einen Sauerstoff. Erreichen genügend Deeple ein Modul, wird es sofort aktiviert und bringt die entsprechenden Vorteile. Die Deeple bewegen sich immer von der eigenen Station nach aussen. Im Laufe der Partie werden ihre Wege also länger, die Erträge dafür verlockend besser.
Als freie Aktionen darf man jederzeit in seinem Spielzug das eigene Kraftwerk nutzen. So erhält man 5 Münzen, muss aber Schaden in Kauf nehmen, inklusive einem Vorfallmarker. Auch ein Ausbau der Station ist in vier Bereichen möglich und kostet 6 Münzen.
Haben alle Spielenden gepasst, geht es zu Phase B, dem Schwarzmarkt. Dazu dreht man das Kartentableau um. Alle erhalten drei Karten vom Schwarzmarkt zugeteilt. Will man sie behalten und an die eigene Station legen, bringt das Schaden. Je mehr Karten man behält, desto mehr Schaden trägt man davon. Übriggebliebene Karten legt man auf das Schwarzmarkttableau. Es kommt zu Phase C, der Versteigerung.
Die einzelnen Reihen auf dem Tableau werden mit allen Karten versteigert. Leere Felder bringen die Möglichkeit, Sauerstoffflaschen zu aktivieren und erneut Deeple zu bewegen. Die ersteigerten Karten legt man an die eigene Station.
Es folgt in Phase D noch eine Rundenwertung. Da gibt es Boni für die anfangs ausgelegten Karten. Die Deeple kehren zurück, die Sauerstoffflaschen laden sich wieder auf, Vorfallsmarker verschwinden. Nach der dritten Runde geht es in die Schlusswertung, wenn die Station stabil ist. Dazu muss der Schadensmarker jetzt unterhalb des Zeigers liegen, sonst gibt es keine Punkte in der Schlusswertung. Im besten Fall bringen die Modulkarten nun noch einmal Punkte. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt New Eden.
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Fazit zu New Eden
Da kommt ganz schön viel zusammen bei New Eden. Die Spielanleitung wirkt ein wenig überladen, der rote Faden ist nicht immer spürbar beim Lesen der Regeln. Thematisch klingt New Eden sehr spannend, während der Partie spielt sich das dann aber doch sehr technisch. Man versucht, seine Tiefseestation in einem guten Gleichgewicht zu halten. Das sowohl im Bezug auf Stabilität und Schäden, aber auch in Bezug auf das Angebot. New Eden (erhältlich ab 22.99 Euro) ist mechanisch gut verzahnt und führt die Spielenden schnell in eine Mangelsituation. Wer keinen Sauerstoff hat, bewegt seine Deeple nicht und erhält keine neuen Ressourcen. Wer zu wenig Münzen besitzt, muss bei der Versteigerung oder dem Ausbau der Station hinten anstehen.
Man möchte gerne überall mitmischen, wird aber hie und da in die Schranken verwiesen, da das nicht möglich ist. New Eden funktioniert mechanisch wunderbar. Da sind Elemente der Optimierung, ein Versteigerungsmechanismus und die Schadensregulierung. Es ist bitter, wenn man es am Ende nicht in die Schlusswertung schafft, weil die Station instabil ist. Die Versteigerungsphase kommt mit 3 und 4 Personen deutlich besser zur Geltung. Doch es gibt so viel zu erledigen bei New Eden, dass es darauf nicht zwingend ankommt und auch zu zweit funktioniert. Das grosse Brettspiel hat viele Möglichkeiten, das grosse Rettungsszenario in der Zukunft kommt aber bei den zahlreichen Aktionen nicht gross zur Geltung. Das ist schade.
Fakten zu New Eden
Autor: Benjamin Schwer | Illustrationen: Dennis Lohausen | Verlag: Schmidt Spiele
Spielerzahl: 1 – 4 Personen
Spieldauer: ca. 60 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Eine stabile Tiefseestation
Wiederspielreiz: ok
Geeignet für 2 Spieler: gut
Beste Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Richtet sich an: Kenner