No Return – Spielkritik

Mehr als einen Beutel voller Spielsteine benötigt No Return nicht. Mit den einfachen Spielregeln etabliert sich das Legespiel mit den Zahlensteinen als Generationenspiel auf dem Tisch. Bleibt nur noch die Frage, wann man die Wende einleitet, denn es gibt kein Zurück.

No Return

Mit über 100 Zahlensteinen ist No Return vor allem ein haptisches Vergnügen. Ein kleiner Vergleich zu Scrabble drängt sich ebenfalls auf. Schliesslich zieht man die Steine zufällig aus dem Beutel. Doch hier jongliert man mit Zahlen, sortiert, legt sie aus und holt sie mit ein wenig Mathematik wieder zurück. Dabei arbeitet No Return mit einem einzigen Kniff: Der Zeitpunkt des individuellen Phasenwechsels ist entscheidend. Geht die Rechnung am Ende auf oder hat man sich total verschätzt?

Das Spiel ist schnell erklärt. Jeder Spieler besitzt immer 8 Spielsteine. Am Anfang der Partie darf man die Startauswahl einmal tauschen. Danach startet Phase 1: Der Reihe nach legt jeder Spieler Steine einer Farbe in der eigenen Auslage aus. Das geschieht absteigend (gleiche Zahl gilt auch),in beliebiger Anzahl, Lücken sind erlaubt. Schliesslich zieht man Steine nach, um wieder mit 8 Zahlen zu spielen. Die Farbreihen ergänzt man in späteren Runden beliebig – allerdings nur weiter absteigend. Von jeder der 6 Farben im Spiel darf nur eine Reihe ausliegen. Statt Steine zu legen, kann man als Aktion die Handsteine tauschen. Man wirft bis zu vier Spielsteine aus dem Spiel und zieht hoffentlich bessere nach.

No Return

Jeder Spieler entscheidet selber, wann er zu Phase 2 wechseln will und kündigt das vor seinem nächsten Spielzug an. Ab diesem Zeitpunkt gibt es kein Zurück mehr. Nun räumt man die ausgelegten Steine wieder ab. Im besten Fall ist die eigene Auslage leer, bevor der letzte Stein aus dem Beutel gezogen wird. Dann endet nämlich die Partie.

Das Abräumen geschieht über die Zahlenwerte. Steine einer Farbe räumen Steine einer Farbe aus der Auslage in den sicheren Punktehafen. Dazu benötigt man mindestens den selben Wert. Mit roten Steinen im Wert von 15 kann ich meine gelben Steine im Wert von 12 aus der Auslage nehmen. Die gespielten Steine ersetzt man wieder aus dem Beutel. Der Vorrat schrumpft. Auch hier darf man ohne Aktion bis zu 4 Spielsteine ersetzen.
Der Unterschied zu Phase 1: Steine nimmt man nun aufsteigend von der eigenen Auslage, zur Not in mehreren Spielrunden, wenn die Werte einfach zu hoch sind.

No Return

Ist der letzte Spielstein aus dem Beutel, spielt man die aktuelle Runde zu Ende. Alle abgeräumten Steine zählen als Pluspunkte. Liegen noch Steine in der Auslage? Ups, die werden als Minuspunkte vom Ertrag abgezogen.
Was machen Spieler, die viel zu früh einen leeren Tisch haben? Sie können die Partie nur noch beschleunigen, indem sie in jeder Runde vier Steine tauschen und so den Beutel schneller leeren. Beim nächsten Mal werden sie wohl mehr Risiko eingehen.


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Fazit

No Return hat viele Elemente von klassischen Spielformen übernommen: Ein einfaches Spielprinzip mit dem Sortieren von Zahlen, Spielsteine, wie man sie von früher kennt. Als Spielmaterial gibt es nur die Zahlensteine und einen Beutel. Mit einfachen Elementen schafft das Spiel einen schnellen Zugang. Obwohl die Aufgabe leicht ist, benötigt sie ein wenig Spielgefühl. Man beobachtet seine Mitspieler. Was legen sie aus und vor allem, wie viele Steine? Der Vorrat an Steinen ist entscheidend, wie viel Zeit mir selber noch bleibt, um alles wieder abzuräumen und die Phase zu wechseln. Das Ziehen der Zahlenwerte und Farben ist dem Glück unterstellt. Höhere Werte in einer Farbe sind willkommen, in beiden Spielphasen. Doch die Steine sind begrenzt.

Bei No Return tastet man sich an das Spiel heran. Während man erst viel zu vorsichtig kalkuliert, entscheidet schon bald die Qualität der eigenen Auslage. Die Anzahl der Mitspieler verändert zudem die Anzahl an Aktionen, wenn der Vorrat mal schneller, mal langsamer zu Ende geht. No Return ist ein richtig schönes Generationenspiel, einfach in der Handhabung, aber doch mit kleinen Entscheidungen beim Sammeln von Kombinationen.

Alles über No Return

No Return| Autor: Marco Teubner| Illustration: Fiore GmbH | Verlag: moses.

Spielerzahl: Legespiel für 2 bis 4 Personen
Spieldauer: 25 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Zeit für die Wende
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2-4 Personen
Richtet sich an: Familie

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