Das Kartenspiel Odin ist ganz schnell erklärt, das Thema eher zufällig gewählt. Denn im Grunde müssen einfach sämtliche Handkarten möglichst schnell weg. Das erreicht man nur, wenn man die Karten auch geschickt sammelt.
Der Verlag Helvetiq erwähnt in den Spielregeln selber, dass Odin im Grunde ein abstraktes Spiel ist, das man thematisch nicht unbedingt irgendwo unterordnen müsste. Trotzdem erhält das Spiel mit den Wikingern deutlich mehr Charme, wie wenn die Karten ganz einfach nur ihre Werte präsentieren würden. Und so schicken wir Wikinger in den Kampf und toppen die Werte der vorherigen Krieger auf geschickte Art und Weise, bis man die eigenen Karten weggespielt hat. Im Spiel befinden sich 6 unterschiedliche Farben und Wikinger mit den Werten von 1 bis 9. Zu Beginn verteilt man 9 Karten an die Mitspielenden. Damit startet das Ausscheidungsspiel.
Ziel des Spiels ist es, seine Karten wegzuspielen und eine Zwischenwertung auszulösen. Nur so erhalten alle neue Karten für weitere Spielrunden, aber auch Strafpunkte für übriggebliebene Handkarten.
Und so wird gespielt:
Wer am lautesten lachen kann, legt die erste Wikingerkarte auf den Tisch. Es muss eine einzelne Karte sein. Wer danach an der Reihe ist, muss die Karte überbieten. Das funktioniert mit einem höheren Wert auf einer Karte oder mit exakt einer Karte zusätzlich. Spielt man zwei Karten aus, müssen sie in der Farbe oder mit dem Wert identisch sein. Mit mehreren ausliegenden Karten bildet man die höchstmögliche Zahl. Aus einer blauen 4 und einer 1 wird also die 41. Zudem muss man eine Karte des vorherigen Gebots zurück auf die Hand nehmen. Liegen mehrere Karten, wählt man eine aus und legt die restlichen beiseite.
Nun ist die nächste Person an der Reihe. Sie muss die 41 erneut überbieten (höhere Zahl oder auch eine Karte mehr). Als zweite Möglichkeit kann sie aber auch passen. Mit dem Passen darf man in der nächsten Runde trotzdem wieder mitbieten. Passen ist bei Odin auch eine taktische Angelegenheit. Vielleicht will man keine der ausliegenden Karten auf der Hand. Oder man möchte noch mehr Karten abwerfen und wartet ab.
Passen alle ausser einer Person am Tisch, räumt man die Karten weg. Wer zuletzt Karten gelegt hat, beginnt wieder mit einem neuen Gebot aus einer Karte.
Eine Zwischenwertung löst man auf zwei Arten aus. Entweder man beginnt eine neue Runde und kann sämtliche Handkarten ablegen (gleiche Farbe, gleiche Zahl). In dieser Situation darf man ausnahmsweise so viele Karten spielen, wie man will. Oder man spielt in einem regulären Zug seine letzten Karten weg. Dann muss man keine Karte mehr aufnehmen. In beiden Fällen stoppt man das Spiel sofort.
Für jede Karte auf der Hand erhalten nun die Mitspielenden einen Strafpunkt. Mit 9 neuen Handkarten geht es in die nächste Runde.
Gespielt wird so lange, bis jemand die Zielpunktzahl von 15 erreicht hat. Wer dann die wenigsten Strafpunkte gesammelt hat, gewinnt. Natürlich kann man für eine kürzere oder eine längere Partie auch eine andere Zahl vereinbaren.
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Fazit zu Odin
Der Mechanismus von steigenden Geboten ist nicht neu. Auch das Kombinieren von mehreren Karten aus Farben oder gleichen Zahlen gibt es bereits. Trotzdem schafft es Odin, ein flottes, kleines Kartenspiel auf den Tisch zu zaubern. Mit den tollen Wikinger-Illustrationen hat man, obwohl sie nicht nötig wären, den Nagel auf den Kopf getroffen. Sie verleihen dem Spiel Charme. Aus zwei kleinen Aktionen holt sich Odin spielerisch seinen besonderen Reiz.
Erstens wird das Ablegen der Karten nur mit dem Aufnehmen einer ausliegenden Karte komplettiert. Das sorgt für ein Vorausdenken. Man perfektioniert seine Handkarten für spätere Züge und sammelt sich seine Kombinationen ganz heimlich zusammen. Dadurch gewinnt zweitens auch das Passen an Attraktivität. Es macht keinen Sinn, jedes Mal Karten abzulegen, wenn die Karten zum Nachziehen nicht passen. Wer seine Handkarten am schnellsten ausbessert und ablegt, gewinnt eine Runde und umgeht die Strafpunkte. Meist muss man zwischen drei und vier Runden spielen, bis jemand die 15 Punkte erreicht hat.
Helvetiqs Odin in der kleinen Spielschachtel ist ein richtig gutes, knackiges Kartenspiel für zwischendurch.
Fakten zu Odin
Autoren: Gary Kim, Hope S. Hwang, Yohan Goh | Illustration: Crocotame | Verlag: Helvetiq
Spielerzahl: 2 – 6 Personen
Spieldauer: 15 Minuten
Altersangabe: ab 7 Jahren
Benötigt: Das nächste Gebot
Wiederspielreiz: sehr gross
Geeignet für 2 Spieler: gut
Beste Spielerzahl: ab 3 Personen
Richtet sich an: Familie