Oh nein! Die Schnackelstein! – Das Spiel hat schon mal den Titel für den phantasievollsten Namen gewonnen. Es stammt aus der Familie des Kinderspiels des Jahres 2011 „Da ist der Wurm drin„. Streifentoni und Karolinchen benötigen die Hilfe der Maulwürfe, um für die Wurmwühlweltmeisterschaften fit zu sein.
Gräfin Schnackelstein hat ausgerechnet im Trainingsgelände der Würmer Edelsteine vergraben, damit aus ihnen Bäume wachsen. Dieses sinnlose Unterfangen stört die Würmer natürlich bei ihrem Training. Hilfe erhalten sie von den Maulwürfen. Sie räumen die Tunnels frei und liegen bereits in den Startlöchern.
Das Grundprinzip des Spiels kennt man aus Da ist der Wurm drin. Dieses Mal schiebt man die Maulwürfe durch die unterirdischen Gänge. Meist kriechen sie verdeckt, bei den Maulwurfshügeln auf der Strecke werden sie jedoch kurz sichtbar. In diesen Hügeln liegen bei Spielbeginn lauter nette Steinchen: Saphire, Diamanten und Rubine. Sie sind das Ziel der Spieler. Wer am meisten Edelsteine sammelt, gewinnt das unterirdische Wettrennen.
In jeder Runde schiebt man mit unterschiedlich langen Teilen einen der Maulwürfe ein Stück weiter. Wenn er Edelsteine erreicht, hat das gewisse Folgen. Saphire muss man an seine Mitspieler verschenken, mit Diamanten erhält man einen zusätzlichen Finderlohn vom Baumstamm. Nur Rubine darf man ganz einfach behalten.
Auch bei den Schiebeplättchen gibt es Alternativen. Man kann den Maulwürfen nämlich auch Würmer oder Käfer hinterher schieben. Sobald eines der Kleintiere auf dem Weg sichtbar wird, wirkt sich das sofort aus. Käfer stehlen dem Spieler einen Edelstein, der in den offenen Vorrat zum Baumstamm gelegt wird. Bei einem Wurm muss man gleich noch einmal einen Zug durchführen. Zwei Jokerplättchen (sehr lang und sehr kurz) retten die Spieler eventuell vor ungewünschten Spielzügen.
So haben Edelsteine oder Kleintiere ihre Vor- und Nachteile. Nur wenn man zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, profitiert man selber. Ansonsten freuen sich eben die Mitspieler. Sind sämtliche Gänge von den Maulwürfen vom „Edel-Müll“ befreit, zählt man die eigenen Steinchen und bestimmt den Sieger.
Fazit:
Oh nein! Die Schnackelstein! ist allein vom Namen her ein Spielerlebnis. Die bekannte „Wurm-Mechanik“ wurde hier ausgebaut und bietet mehr selbstbestimmtes Spielvergnügen als der Preisträger von 2011. Hier muss man sich merken, welche Tierchen in den Gängen unterwegs sind. Oder man überlegt sich gut, wann man den Maulwurf erscheinen lassen möchte. Schliesslich verschenkt man ungern Edelsteine an die Mitspieler. So werden die Maulwürfe einmal angeschoben, danach wieder gebremst. Selbst die Kleintiere meinen es nicht immer gut. Ein Extrazug mit einem Wurm wird schnell zur Falle, wenn danach Maulwürfe zu Saphiren geschoben werden müssen.
Oh nein! Die Schnackelstein! ist daher eine gelungene Fortführung von Da ist der Wurm drin. Das Spiel benötigt mehr Spielverständnis und bietet mehr Spielmöglichkeiten – bewegt sich aber immer noch im Kinderspielbereich.
Das Spielmaterial ist wie immer grossartig. Wer von den Würmern noch nicht genug hat, muss unbedingt im Garten der Schnackelstein buddeln.
Oh nein! Die Schnackelstein! | Autoren: Carmen Kleinert, Klaus Zoch | Verlag: Zoch-Verlag
Brettspiel für 2-5 Personen | Spieldauer: 20 Minuten | Ab 6 Jahren | Benötigt: Richtig schmutzige Edelsteine | Wiederspielreiz: sehr gross