Ohanami – Spielkritik

Frühling in Japan, die Kirschbäume blühen. Es wird Zeit, den eigenen Garten ein wenig aufzupeppen. Steffen Benndorf hat mit Ohanami ein einfaches Spielprinzip für die japanische Gartenkunst erfunden. Denn nur ein ordentlicher Garten ist ein schöner Garten.

Ohanami

Grundsätzlich besteht Ohanami aus Zahlenkarten mit den Werten von 1 bis 120, also ziemlich viele. Nach japanischer Gartenkunst gibt es unterschiedliche Karten: Wasser, Pflanzen, Steine und Kirschbäume. Ohanami ist ein Sammel- und Ordnungsspiel. Jeder Spieler trifft eine Auswahl und setzt die Karten in seine eigene Auslage – den persönlichen Garten. Gespielt werden drei Runden mit je 10 Karten. Damit wächst der eigene Garten am Ende zu einer stattlichen Grösse von bis zu 30 Karten an.

Ein Karten-Drafting-System kommt zur Anwendung. Das heisst, man pickt immer zwei Karten aus dem Stapel und reicht die Karten dem Mitspieler weiter. Der pickt aus den restlichen Karten wiederum zwei raus und lässt die Karten weiter wandern usw. So lernt man bald die Karten kennen, die sich im Spiel befinden, muss am Ende aber doch mit dem kläglichen Rest arbeiten. Mit den beiden ausgewählten Karten baut man Runde für Runde am eigenen Garten. Der besteht aus höchstens drei Kartenreihen, in denen es schön ordentlich zugehen muss. Neue Karten legt man aufsteigend oder absteigend ans obere oder untere Ende des eigenen Gartens. Es dürfen nie Karten zwischen eine bestehende Reihe gelegt werden.

Ohanami
Gärten in aufsteigender Form

Das bringt natürlich gewisse Zwänge, zu eng sollte man das aber nicht sehen. Ohanami verzeiht auch mal grössere Abstände zwischen den Werten. Mit drei Kartenreihen besitzt man Ausweichmöglichkeiten. Zur Not legt man eine oder beide Karten aus dem Spiel. Das sollte man, wenn möglich, aber vermeiden. Am Ende wird Ohanami oft ein ziemlich knappes Punkterennen. Jede Karte zählt.

Die Wertung erfolgt in drei Etappen. Nach dem ersten Durchgang zählen nur die blauen Wasserkarten. In Durchgang zwei bringen Wasser- und Pflanzenkarten Punkte. Am Ende kommen auch noch die Stein- und Kirschbaumkarten dazu. Während alle Karten fixe Punkte bringen, zählen die Kirschbaumkarten je nach Anzahl. Es liegen sehr viele Punkte drin, wenn man an eine Zahl von Kirschbäumen rankommt.

Ohanami

Nach dem dritten Durchgang gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten. In vielen Spielrunden war das Ergebnis sehr knapp. Oder anders ausgedrückt: Ein Mal eine andere Karte gewählt und das Spiel hätte einen anderen Sieger gehabt.


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Fazit

Ohanami ist ein einfaches Kartensammel- und Sortierspiel. Die Regeln sind schnell erklärt. Die Spieler warten in den ersten Runden auf möglichst gute Karten mit geringen Abständen zu ihren ausgelegten Gartenkarten. Doch Ohanami hat eine gewisse Lernkurve. Bald wählt man seine Gartenteile bewusster, in Bezug auf die kommenden Wertungen aus. Oder man kontrolliert die Gärten der Mitspieler, um ihnen möglichst schlechte Zahlenwerte zuzuschieben. Nur mit der vollen Spielerzahl kommen sämtliche Karten ins Spiel. Bei zwei oder drei Spielern bleibt eine Ungewissheit, welche Farben noch erscheinen werden. Das bringt insgesamt abwechslungsreiche und immer neue Partien mit überraschend engem Spielausgang. Ohanami ist ein absolut vergnüglicher Sammelspass für die ganze Familie, flott gespielt und passt zeitlich immer noch rein.

Alles über Ohanami

13 Indizien| Autor: Steffen Benndorf | Illustration: Christian Opperer | Verlag: Nürnberger-Spielkarten-Verlag

Spielerzahl: Kartenspiel für 2 bis 4 Personen
Spieldauer: 20 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Gartenkultur in kurzen Abständen
Wiederspielreiz: sehr gross

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 bis 4 Spieler
Richtet sich an: Familien

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