OMG – Spielkritik

OMG – sie haben es wieder getan, die Kampfhummeln. Nachdem sie den Kampf gegen das Bünzlitum aufgenommen haben und sich mit Arschlochkind der Erziehung widmeten, ist der Schweizer Verlag mit seinem neuesten Streich zurück. Wie immer gilt: Kein Mimimi, denn man muss was aushalten können.

OMG

Es lohnt sich gar nicht, lange um den heissen Brei zu reden: OMG ist ein astreines Partyspiel. In einer grösseren Gruppe unterhält man sich mit den witzigen Aufgaben bestens. Doch man muss sich bewusst sein, dass die Hemmschwelle relativ tief liegt, man über den eigenen Schatten springt und sich auch mal zum Affen macht.
Die Spielregeln passen auf die Rückseite der Spieleschachtel. Das deutet bereits darauf hin, dass sich der wichtige Teil des Spiels in der Schachtel befindet. Dort gibt es Aufgabenkarten, nach Farben sortiert: Aktionskarten, Wahrheitskarten, Gefallenkarten und Teamwork-Aufgaben. Dazu noch einen grossen Würfel, der die einzelnen Aktionen auslöst.

Jede Aufgabenkarte besitzt eine Zahl. Mit den dort angegebenen Schlucken kauft man sich von einer Aufgabe frei. Das bedeutet im Klartext: Wer nicht spurt, der trinkt! Es gibt also immer einen Ausweg, wenn die Sache zu brenzlig wird. OMG spielt sich mit einem aktiven Spieler und einem Auserwählten. Diese Rollen sind permanent vergeben. Der aktive Spieler würfelt und zieht eine Karte des entsprechenden Stapels.

OMG

Unter den Aktionen ist voller Einsatz gefordert. „Führe eine kurze Oper auf“ oder „Erzähle in Babysprache von deinem Tag“. Die Wahrheit-Karten gehen besonders nah: „Über wen hast du zuletzt gelästert?“, „Wärst du lieber intelligenter, schöner oder reicher?“ oder „Das schlimmste Geschenk, das du jemals erhalten hast“.

Besonders viel Aufmerksamkeit erhält der Auserwählte mit den Gefallen-Karten. „Putze die Schuhe des Auserwählten!“, „Zähle die 5 besten Eigenschaften des Auserwählten auf!“ oder „Gib dem Auserwählten eine Kopfmassage!“. Die Rolle des Auserwählten wechselt nach jeder gelösten Aufgabe. Schliesslich sollen alle ein wenig verwöhnt werden.

OMG

Die Teamwork-Aufgabe liegt drohend im Hintergrund. Sie kann während des Würfelns wechseln oder wird mit einem passenden Wurf aktiviert. Dann sind alle Mitspieler gefragt: „Klatscht für das Pflegepersonal!“, „Starrt jemanden ausserhalb der Spielrunde an!“ oder „Alarm! Ihr seid eine Sirene!“

Einige Karten sind extra für den Bar-Besuch ausgelegt. Spielt man auswärts, gibt es spezielle Herausforderungen. Das Spielziel ist dann auch Nebensache. Spielt solange ihr Spass habt, ihr aus der Bar geworfen werdet oder sternhagelvoll seid. Verlockende Aussichten!


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Fazit

OMG – was für ein Spiel! Als Partyspiel für Furchtlose wird es angekündigt. Das trifft den Nagel auf den Kopf. Häufig bewegt man sich an der Hemmschwelle. Der Gruppendruck lässt einen Aufgaben lösen, die man sonst nie machen würde. Zwar hätte man die Möglichkeit, sich die Sorgen wegzutrinken, doch wer will sich schon eine Blösse geben vor den Mitspielern? Die gestellten Aufgaben sind echt witzig und kreativ. Persönlich mag ich keine Partyspiele, die sich permanent unter der Gürtellinie bewegen. Das macht OMG nicht.

Natürlich gibt es ein paar grenzwertige Aufgaben, doch das sind ganz wenige. Zur Not lässt man die einfach weg, es bleibt mehr als genügend Stoff übrig für unterhaltsame Stunden. Das Spiel erinnert an die „Wahrheit oder Pflicht“-Aufgaben aus der Kindheit. Der Nervenkitzel ist der Motor des Spiels. Was traut man sich zu, wo zieht man sich zurück? Dazu einfache Regeln, Einzel- und Gruppenaufgaben plus Verwöhnprogramm – ein gutes Partyspiel eben!

Alles über OMG

OMG | Autorinnen: Angela Vögtli & Corinne Schuler | Illustrationen: Angela Vögtli | Verlag: Kampfhummel Spiele

Spielerzahl: Partyspiel für 3 – 8 Personen
Spieldauer: 30 – 90 Minuten
Altersangabe: ab 16 Jahren
Benötigt: Mut für schwierige Aufgaben des Alltags
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: kein Spiel für 2
Beste Spielerzahl: ab 4 Personen
Richtet sich an: Familie

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