Der König lädt zur Party ein und die Hotelzimmer werden knapp. Wer in letzter Minute anreist, steht unweigerlich in der Warteschlange und will sich bei Overbooking noch eines der letzten Zimmer ergattern. Gelingt das riskante Spiel?

Die letzten Hotels in der Stadt offerieren ihre letzten Betten. Da versuchen die Spielerinnen und Spieler ihre Gästekarten mit allen Tricks unterzubringen. Dabei geht es schön gesittet zu und her, denn sämtliche Interessenten reihen sich in der Warteschlange ein. Bald kommt es zu chaotischen Szenen, wenn Gäste auch durch die Hintertür eintreten. Das Einreihen der Karten ist nicht ganz neu. Beim tierischen Beasty Bar stritten sich einst die Tiere mit allen Tricks um den Einlass in die Disco. Bei Overbooking läuft das deutlich ruhiger ab, obwohl auch Bewegung im Kartenspiel ist. Alle Spielenden erhalten ein Kartendeck mit 24 Gästen. 10 Karten nimmt man für die erste Runde auf die Hand.
Über 4 Runden versucht man, möglichst viele Gäste im Hotel unterzubringen. Für den Start legt man so viele Hotels aus, wie Spielende an der Partie teilnehmen. An der linken Seite der Hotels platziert man ein Siegpunktplättchen.
Hotelkarten besitzen unter Umständen Buchungsregeln, die man befolgen muss: Nur gewisse Gäste erwünscht, passende Wappen, gewisse Gäste ausgeschlossen etc. Das sollte man zuerst beachten, bevor man mit der ersten Phase von Overbooking startet.

Die Gäste besitzen zwei Funktionen. Auf der einen Seite sind es normale Gäste, die einem gewissen Personenkreis angehören. Das Wappen zeigt das an. Sie bringen Münzen mit, die am Ende als Siegpunkte gelten, wenn die Gäste ein Zimmer erhalten. Und sie fordern eine Anzahl an Betten im Hotel, erkennbar an ihrer Zahl.
Treten Gäste durch die Hintertür ein, nutzen sie nur ihre Spezialfähigkeiten. In diesem Fall sind die Gästefunktionen überflüssig.
In der ersten Phase von Overbooking legen alle Spielenden 5 Karten an die Hotels an. Das geschieht abwechselnd und meist verdeckt. Auf der rechten Gästeseite der Hotels dürfen maximal 4 Karten ausliegen, auf der linken Hintertürseite des Hotels maximal 2 Karten. Wer zuerst eine Karte auf die linke Hotelseite legt, sichert sich ein Siegpunktplättchen. Wer zuletzt eine Karte anlegen muss, darf auch auf die 5. Karte verzichten.

In der zweiten Phase werden die Buchungen überprüft. Dazu dreht man alle Karten eines Hotels um. Zuerst widmet man sich der Hintertür. Die Spezialfunktionen der Gäste dort wendet man sofort an. So kann es bereits Verschiebungen, Ergänzungen oder zusätzliche Buchungsregeln geben, die unbedingt zu beachten sind.
Bei den normalen Gästen orientiert man sich an den freien Betten des Hotels. Zuerst buchen die Gäste mit der höchsten benötigten Bettenzahl. Gibt es mehrere davon, bucht der Gast, der näher am Hotel steht, zuerst. Hat das Hotel genügend freie Betten, checkt dieser Gast sicher ein. Es folgt der nächste Gast nach dem gleichen Prinzip: Hohe Bettenzahl, nahe am Hotel. Gibt es zu wenig freie Betten, fliegt der Gast raus und es profitiert eventuell ein nächster Gast, der weniger Betten möchte. Solange das Hotel noch freie Betten hat, muss überprüft werden.
Eingebuchte Gäste nimmt man für die Endwertung zu sich. Wer umsonst in der Warteschlange war, weil das Bettenlimit erreicht wurde, wird aus dem Spiel entfernt. In der dritten Phase bereitet man die nächste Runde vor: Neue Hotels, neue Siegpunktplättchen, neue Handkarten.
Nach 4 Runden endet Oberbooking. Es zählen die Siegpunktplättchen, die Punkte der eingecheckten Gäste und grosse Gruppen von gleichen Wappen. Wer die meisten Punkte sammelt, gewinnt das Spiel.
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Fazit
Anfangs habe ich Overbooking mit Beasty Bar verglichen. Das königliche Hotelspiel wirkt auf mich wie eine einfache Familienversion des damaligen Spiels mit der Warteschlange. Das merkt man vor allem, wenn man mit wenigen Mitspielenden in die Partie startet und hohe Hotelwerte ausliegen. Legt man seine Gäste dann geschickt aus, kommt es kaum zu Komplikationen und alle bringen ihre Gäste durch. Natürlich versucht man, seine guten Gäste mit vielen Siegpunkten durchzubringen. Man darf sich aber nicht davor scheuen, gegen die Mitspielenden Karten anzulegen: Hotelbetten reduzieren oder mit hohen Karten das Bettenlimit sprengen.
Am Ende gewinnt man Overbooking auch, weil fremde Gäste nicht einchecken konnten. Am spannendsten spielt sich Overbooking daher mit Konkurrenz am Tisch und in den Warteschlangen, wenn um jedes Bett gekämpft werden muss. Etwas unübersichtlich wirkt die Wappenwertung. Aber sie ist wichtig. Nur wer auch auf Wappen oder Siegpunkte seiner Gäste achtet, schafft es am Ende auf eine beachtliche Punktzahl. Legt man seine Karten beliebig aus, kommt man bei Overbooking nicht weit. Nach einer Probepartie weiss man meist, worauf man wirklich achten muss. Overbooking ist ein familiäres Kartenanlegespiel mit einem einfachen Mechanismus, bei dem man aber gezielt auf die Wertung spielen muss, um erfolgreich zu sein.
Alles über Overbooking
Overbooking | Autor: Filippo Landini | Illustration: Fiore GmbH | Verlag: HUCH!
Spielerzahl: Spiel für 2 – 4 Personen
Spieldauer: 30 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Clevere Gäste in der Warteschlange
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: gut
Beste Spielerzahl: 3 – 4 Personen
Richtet sich an: Familie