Die Unterwasserstadt Pacifica soll wieder aufgebaut werden. Dazu erhalten wir die Hälfte der Stadt anvertraut, um darin zu wirken. In verschiedenen Kategorien suchen wir nach Fortschritten. Wer holt sich am Ende im direkten Duell das Abzeichen der Stadt?
Pacifica ist ein Spiel für zwei Personen. Jeder treibt die Entwicklung seiner Stadthälfte voran und beobachtet zugleich die Schritte seines Gegenübers. Die Stadthälften sind lediglich durch die Karten der sieben Kategorien getrennt. Dort gibt es Entwicklungskarten in den Bereichen Schätze, Bevölkerung, Ressourcen, Architektur, Wissen, Maschinen und Stadtfest. Die verdeckten Kartenstapel werden mittig aufgereiht, damit auf beiden Seiten genügend Anlegefläche bleibt für die jeweiligen Stadthälften. Wichtig sind noch die Idole, das sind Drehscheiben, die als Zähler fungieren. Sie liegen zu Beginn neben der Stadt aus und zeigen einen Wert von 3 an. Gespielt wird abwechselnd, die spielerischen Möglichkeiten sind überschaubar. Wer als Zweites an der Reihe ist, darf sich schon einmal zwei Karten auf die Hand ziehen.
Jeweils 3 Aktionen führt man durch, die man aus ebenfalls 3 Möglichkeiten auswählt. Die Reihenfolge ist beliebig, Wiederholungen sind erlaubt. Da kann man zuerst einmal eine Karte ziehen. Der Kategorienstapel ist frei wählbar, aber es gibt ein Handkartenlimit von 3 Karten, das nie überschritten werden darf.
So muss man irgendwann eine Karte ausspielen. Eine Karte legt man unter die passende Kategorie in die eigene Stadthälfte. Eine ausgespielte kann, muss aber noch nicht, aktiv sein.
Damit sind wir schon bei der dritten Aktion angelangt: Zwei Karten aktivieren. Einige Karten sind mit einem grünen Haken versehen. Dann sind sie bereits aktiviert. Andere Karten fordern eine Bedingung ein. Es müssen beispielsweise schon Rohstoffe vorhanden sein. Ist die Bedingung erfüllt, aktiviert man die Karte mit einem Haken-Plättchen. Ein dritter Kartentyp fordert sogar die Abgabe einer Ressource. Dann aktiviert man die Karte, indem man eine andere abgibt, ein Tauschgeschäft sozusagen.
Spielerisch beginnt eine Art Kettenreaktion. Man sucht sich Karten der Kategorien, um mit ihren Fortschritten die nächsten Karten zu aktivieren. Ressourcen und Geld sind zum Beispiel wichtig, um an die Architektur zu gelangen. Also baut man seine Stadtteile kontinuierlich aus, um die nächsten Wünsche zu erfüllen. Die aktivierten Symbole auf den Karten zeigen den Fortschritt an. Karten aus dem Maschinen- und dem Stadtfest-Bereich liefern hin und wieder Sonderfunktionen, die einmalig oder permanent wirken. Diese Kategorien sind also besonders begehrt, benötigen aber einen gewissen vorbereiteten Standard in der Stadt.
Und dieser Fortschritt ist bei Pacifica wichtig, um an die Idole zu gelangen. Am Ende dreht sich nämlich alles um die Drehscheiben. Liegen bei einer Kategorie 3 aktivierte Symbole aus, schnappt man sich das Idol der entsprechenden Farbe und dreht das Rad eine Zahl weiter. Es erscheint die 5. Wer diese Zielzahl zu einem späteren Zeitpunkt erreicht, holt sich das Idol oder verteidigt es, wenn es in der gleichen Stadthälfte liegenbleibt. Der Kampf um die Idole entscheidet die Partie. Wer 5 Idole in seiner Stadthälfte liegen hat, gewinnt Pacifica. Alternativ reichen auch 3 gesicherte Idole zum Sieg. Mit dem Erreichen einer siebten Ressource kann ein Idol den Besitzer nicht mehr wechseln, es ist gesichert.
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Fazit zu Pacifica
Pacifica ist sehr schön gestaltet, das Spiel ist atmosphärisch, auf dem Tisch ist der Ausbau der Unterwasserwelt sicht- und spürbar. Mit jeder weiteren Karte wachsen die Stadthälften zu einem bunten Ganzen. Der Spielablauf ist nicht wirklich komplex, doch die Karten und ihre Möglichkeiten sind stark miteinander verzahnt. Hat man das ein wenig verinnerlicht, weiss man, in welchem Stapel man nach geeigneten Ressourcen suchen muss. Dort spielt dann schon ein gewisser Glücksfaktor mit. Bereits aktivierte Karten sind mir lieber, wie wenn ich noch eine weitere Aktion für die Aktivierung einsetzen muss.
Gerade auch die Sonderfunktionen der Kategorien Maschinen und Stadtfest können sehr stark sein, wenn man sich rechtzeitig einen Grundausbau in der Unterwasserwelt erschaffen hat. Neben dem Ausbau der Stadt muss man unbedingt die Idole im Auge behalten. Denn Pacifica ist zu Beginn zwar ein Aufbauspiel, wird am Ende aber zu einem Mehrheitenspiel. Wer sein Gegenüber einfach agieren lässt, verliert schnell 5 Idole und damit auch das Spiel. Pacifica spielt sich sehr flüssig, ist toll anzusehen, lässt die Entscheidungsfreiheit bei der Kartenwahl und spielt sich locker in einer halben Stunde durch. Meist enden die Partien hauchdünn. Ein schönes 2er-Spiel im gehobenen Familienspielbereich.
Fakten zu Pacifica
Autoren: Matthias Prinz & Martin Kallenborn | Illustrationen: Amber Scharf | Verlag: Kosmos
Spielerzahl: 2 Personen
Spieldauer: 30 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Idole beim Städtebau
Wiederspielreiz: sehr gross
Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 Personen
Richtet sich an: Familie