Pfau ziehen – Spielkritik

Wer lockt ein solch eitles Tier wie den Pfau als Erster zu sich? Das kurzweilige Kartenspiel animiert zum Locken und Zocken: Pfau ziehen!

Im Mittelpunkt des Geschehens steht der Pfau. Stolz und prächtig steht er in der Mitte des Spielplans und wartet auf die Lockrufe der Spieler. Und gleich vorweg: Er ist bestechlich. Mal mit mehr, mal mit weniger Aufwand. Doch die Verlockungen sind einfach zu gross und zu zahlreich. Sämtliche Spieler erhalten 14 Karten einer Farbe mit den Zahlenwerten von 1 bis 7. Jede Zahl kommt doppelt vor.
Der eigene Kartenstapel wird gemischt, aus 5 Handkarten wählt man in jeder Runde eine Karte seiner Wahl. Soll der Lockruf einmal stark sein, wählt man eine hohe Karte. Versucht man mit minimalem Aufwand, den Pfau anzulocken, wählt man einen tiefen Zahlenwert. Natürlich machen das immer alle Spieler. Sie geben ein verdecktes Angebot ab und vergleichen ihre Lockrufe untereinander. Wer den höchsten Zahlenwert gespielt hat, zieht den Pfau einen Schritt in seine Richtung. Genau drei Schritte wären nötig, um den Pfau ganz für sich zu gewinnen. Die Mitspieler versuchen aber Runde für Runde, ihre eigenen Lockmittel perfekt einzusetzen. So kann sich der Pfau schlecht entscheiden und dreht seine Runden auch mal nach links und rechts. Er bewegt sich seitwärts, verlässt aber seine bereits erreichte Höhe nicht.

Was geschieht mit gleichen Zahlenwerten? Sie neutralisieren sich und fliegen aus der Rundenwertung. So ist es also möglich, dass ein Spieler mit einer 1 alle anderen Spieler mit einer 7 übertrumpft. Zu viel Lockstoff ist schlecht für den Pfau. Und schon ist man mittendrin in der grossen Zockerei. Ich denke, du denkst…, also spiele ich…

Wer den Pfau drei Schritte in seine Richtung lockt, gewinnt Pfau ziehen.

Fazit

Ein paar Karten, einfache Spielregeln, eine kurze Spieldauer – Pfau ziehen ist ein kurzweiliger Spielspass für zwischendurch. Der Kartenmechanismus mit dem verdeckten Bieten und dem Aushebeln gleicher Werte erinnert an den Klassiker Hol’s der Geier. Doch hier geht es um den Pfau und der Spielplan mit seinem kreisförmigen Aufbau lässt das Tier hin und her schreiten. Selbst wer anfangs schlechte Karten hat, kann zu einem späteren Zeitpunkt die Gunst des Pfaus gewinnen und das Spiel für sich entscheiden. Es reichen zwei erfolgreiche Lockversuche nacheinander – wenn Karten und Mitspieler das zulassen. Bei Pfau ziehen wird gezockt. Wer seine Mitspieler richtig einschätzt, wählt auch mit tiefen Werten die richtigen Lockrufe. Pfau ziehen macht besonders in grösseren Spielrunden Spass, wenn die Gefahr gleicher Zahlenwerte steigt. Eine Spielrunde dauert wirklich sehr kurz, die Revanche folgt garantiert.

Pfau ziehen | Autor: Martin Nedergaard Andersen | Verlag: moses.
Kartenspiel für 2-5 Personen | Spieldauer: 5-10 Minuten | Ab 6 Jahren | Benötigt: Kühlen Kopf und coole Werte | Wiederspielreiz: gross

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