Piazza ist ein weiteres Spiel aus der kleinen Metalldose des Verlags Game Factory. Die kleinen Spiele sorgten bisher für grossen Spielspass mit ganz wenig Spielmaterial, das erst noch kompakt verstaut ist. Die kleine Metalldose lässt sich überall unterbringen.
Piazza ist ein abstraktes Legespiel. Die kleinen quadratischen Spielkarten erinnern an Fliesen, da liegt eine Assoziation zu Azul natürlich nahe. Doch das ist nur rein optisch der Fall, denn bei Piazza sollen die Kärtchen möglichst unterschiedlich angeordnet sein und die eigenen Farben sollen möglichst eine Klammer bilden, die weit auseinander liegt. Wobei, weit auseinander beschränkt sich auf ein Spielfeld, das mit einem Raster von 8×8 Karten begrenzt ist. Diese Spielfläche bildet sich langsam während des Spiels durch das Legen der Karten. Die Grenzen sind also nur rein mathematisch vorgegeben. Das muss man während der Partie beachten.
Piazza verändert seine Spielweise je nach Anzahl der Mitspielenden ein wenig. Ich werde mich hier zuerst dem Spiel mit 4 Personen widmen, aus meiner Sicht eindeutig die attraktivste Variante.
Zu den Karten benötigt man noch einen Zettel und einen Stift, denn gleich gibt es einige Punkte zu holen, die man notieren muss.
Alle erhalten zu Beginn einen Stapel mit den Karten einer Farbe. Das sind 12 Kärtchen mit 2×6 Symbolen darauf. Farben und Symbole werden gleich wichtig sein beim Legen der Karten. Doch zuerst gibt man ein kleines Startfeld vor. Alle legen dazu eines ihrer Kärtchen in die Mitte und bilden ein 2×2 – Startquadrat, 4 unterschiedliche Symbole müssen es sein.
Die restlichen Kärtchen mischt man gut durch und zieht 3 Karten auf die Hand, gespielt wird reihum. Wer an der Reihe ist, legt 1 oder 2 Kärtchen in der Auslage an. Die Kärtchen müssen seitlich an ein bereits ausliegendes Kärtchen anliegen und eine andere Farbe sowie ein anders Symbol vorweisen.
Nun kommen die Klammern ins Spiel. Kann ich mit meiner angelegten Karte andere Farben einschliessen, erhalte ich Punkte für jede eingeklammerte Karte. Lücken sind kein Problem, doch sie bringen keine Punkte ein. Einen punktereichen Zug schafft man auch mit einer Karte, wenn man sie in eine Reihe anlegt, in der die eigene Farbe bereits liegt. Lege ich 2 Karten, kann ich beliebig viele andere Farben einklammern, solange ich nur fremde Farben einschliesse und die Legeregeln beachte.
Nach dem Legen von Karten, zieht man wieder auf drei Handkarten nach. Im besten Fall holt man sich Runde für Runde neue Punkte dazu, die man ständig notiert. Eine Klammer kann man auch mehrfach schliessen, wenn man eine Karte in eine zentrale Position legt, die waagrecht und senkrecht mehrere Abschlüsse bildet. Wer keine Karten mehr besitzt, ist raus. Alle dürfen bis zu ihrer letzten Karte legen. Wer am meisten Punkte besitzt, gewinnt das Spiel.
Was geschieht nun bei einer anderen Anzahl an Mitspielenden? Bei 2 Personen nimmt jeder 2 Farbsätze und geht mit 24 Karten ins Spiel. Beim Legen wird jede Farbe für sich betrachtet. Eine Klammer mit 2 Karten darf man also nur auslegen, wenn man 2 Karten derselben Farbe auf der Hand hält.
Im Spiel zu dritt teilt man die vierte Farbe an alle Spielenden auf. Dadurch können alle auch mit der vierten Farbe punkten, wenn man mit ihr andere Karten einklammert.
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Fazit zu Piazza
Symbole, Farben, Klammern, Spielerzahl – Piazza ist ein abstraktes Legespiel, spielerisch aber ganz einfach. Man beachtet die Legeregeln (keine gleichen Farben und Symbole nebeneinander) und man muss die Rastergrösse des Spielfeldes im Auge behalten. Mit ein wenig Glück klammert man möglichst viele fremde Farbe ein und holt sich Runde für Runde Punkte. Das sollte sowieso gelingen, um erfolgreich zu sein. Es kann aber nicht immer nur der grosse Wurf sein, manchmal muss man bescheiden eine Vorlage legen, die man in einem späteren Spielzug nutzt. Da pokert man auch mal um die besten Plätze und hofft, dass die Mitspielenden nicht dorthin legen. Das gefällt mir gut. Zu viert ist Piazza ein richtig tolles Spiel.
Alle spielen mit ihrer Farbe und checken das Feld nach punktereichen Plätzen ab. Zu zweit und zu dritt spielt sich Piazza für mich nicht mehr so schlank und gradlinig. Das Spielen und Punkten mit unterschiedlichen Farben sorgt für zusätzliche Konfusion, da man für mehrere Farben die besten Möglichkeiten abcheckt. Gerade im Spiel zu dritt lauern alle, bis jemand die erste Karte in der vierten Farbe legt. Mit dieser Karte holt man keinen Punkt, die Mitspielenden können aber sofort davon profitieren. Müsste ich eine Einschätzung treffen, ist das Spiel zu viert mein klarer Favorit, gefolgt von einer Partie zu zweit. Das Spiel zu dritt reizt mich nicht besonders.
Fakten zu Piazza
Autoren: Uwe Rapp & Bernhard Lach | Illustrationen: Mic Albano | Verlag: Game Factory
Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Spieldauer: 15 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Eingeklammerte Karten
Wiederspielreiz: gross (zu viert)
Geeignet für 2 Spieler: gut
Beste Spielerzahl: 4 Personen
Richtet sich an: Familie